Die Inflation mit Aktien bekämpfen
Der Bundesrechnungshof hat der Bundesregierung die Leviten gelesen. Sie mache eine "Politik nach Kassenlage". In der Tat verschließt Berlin die Augen vor der Realität. Sozialabgaben und Steuern klettern weiter. Die Milliardenlöcher in der gesetzliche Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung werden gleichzeitig größer. Die alternde Bevölkerung bringt das System in eine Schieflage. Der Rechnungshof fordert daher zurecht die Einführung einer kapitalgedeckten Zusatzrente, die zur Pflicht werden soll.
Das amerikanische System zur Altersvorsorge über 401(k), SEP IRA oder Roth IRA sind herrliche Instrumente, die zeigen, wie ein Staat seinen Bürgern helfen kann. Washington fördert die eigenverantwortliche Vorsorge.
Wer über den Aktienmarkt für die Rente investiert, braucht starke Nerven. Gerade in diesen volatilen Zeiten. Ob Aktien, Anleihen oder Kryptoanlagen, überall ging es in den vergangenen Wochen gen Süden. Selbst die einst so stabilen Immobilienmärkte leiden. Zu sehen ist das an Aktien wie Vonovia, die eingebrochen sind. Durch die steigenden Zinsen verteuern sich die Refinanzierungskosten dieser Konzerne. Nicht nur das: Verbraucher müssen tiefer in die Tasche für Hausfinanzierungen greifen. Laut einer Studie von Immowelt sinken oder stagnieren in zehn von 14 betrachteten Städten bis Dezember 2022 die Preise. Aber von einem Preisrutsch kann keine Rede sein. Klar war eine Kurskorrektur überfällig, aber der Absturz von Vonovia scheint übertrieben: Der Kurs von Deutschlands größtem Wohnungskonzern aus Bochum (550.000 Einheiten) sackte von 57 Euro im August 2021 auf 35 Euro. Die Dividende winkt mit 5,1 %. 36,5 Mrd. Euro umfasst das Eigenkapital, der Börsenwert liegt dagegen bei 28 Mrd. Euro. Damit gibt es Vonovia deutlich unter dem Substanzwert. Der Wohnungsmangel wird hierzulande nicht so schnell beseitigt werden.
Nun haben Verbraucher mit der Inflation zu kämpfen. Eier, Sprit, Brot, Mieten, Strom … alles wird teurer. Langfristig sind Aktien das beste Zugpferd gegen eine Inflation. Seit seiner Einführung 1987 stieg der DAX pro Jahr um durchschnittlich 11 %. Es gibt Aktiengruppen, die halten sich in inflationären Phasen besser als der Gesamtmarkt. Banken profitieren zum Beispiel von steigenden Zinsen. Auch Rohstoffproduzenten, Energieversorger, Telekomfirmen oder Hersteller von Lebensmitteln beziehungsweise Konsumgütern.
Wir stellen in dieser Ausgabe Comebackaktien vor. Darunter ist der Anbieter von Videospielen Take-Two Interactive, der Hersteller von Simulationsprogrammen Ansys, die Holzfabrik Boise Cascade oder der Laserspezialist Lumentum. Wir sehen hier Chancen. Bei allen Aktien gilt ausreichend zu streuen und Geduld zu haben. Eventuell einen ETF als Grundbaustein im Depot zu haben. Wer das beachtet, geht einen entspannten Weg zum Wohlstand.
Thema aktien Magazin Nr. 11 / 2022
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