Portfoliocheck: Kann das neue Investment von Andreas Halvorsen den E-Commerce Riesen Alibaba bezwingen?
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Q/Q Turnover in Höhe von 21% - Viking Global stockt weiter Technologiesektor auf!
Im vergangenen Quartal gab es im Viking Global Hedgefonds insgesamt 18 Neupositionen sowie 18 Positionsaufstockungen. Größter Zukauf erfolgte erneut beim Hersteller für Landwirtschaftsgeräte Deere & Co. Die Amerikaner konnten in letzter Zeit regelmäßig die Konsensschätzungen pulverisieren und profitieren erheblich von der aufblühenden Wirtschaft in den USA. Halvorsen kaufte sich bereits im Winter vergangenen Jahres für 870 Mio. USD beim Hersteller ein. Nach dem nun erneuten Zukauf in Höhe von 550 Mio. USD machen die Anteile von Deere bereits die dritt größte Position im Portfolio aus. Einen weiteren interessanten Zukauf tätigte man beim Technologieriesen Microsoft. Es ist bereits das vierte Quartal hintereinander, in dem der Investor seine Anteile bei Bill Gates einstiger Schmiede aufstockt. Mit einem Gesamtwert von 2 Mrd. USD machen sie die zweit größte Position bei Viking Global aus.
Auf der Verkaufsseite hingegen gab es 17 Komplett-Ausstiege sowie 27 Positionsreduzierungen. Hier sind vor allem die Ausstiege beim Getränkehersteller Constellations Brands sowie bei T-Mobile US zu nennen. Bei beiden Investitionen gab es Gewinnmitnahmen. Mit einem Q/Q Turnover von 21% gab es somit reichlich Bewegung im Portfolio. Für Hedgefonds ist dies jedoch nichts außergewöhnliches. In der folgenden Abbildung finden sie Halvorsen größten Transaktionen vom ersten Quartal 2017:
Top 10 Positionen machen 60% des Gesamtdepots aus – Alphabet und Walgreens stoßen dazu!
Der Viking Global Investors Hedgefonds besteht derzeit aus 64 verschiedenen Positionen mit einem Gesamtwert von über 22,6 Mrd. USD. Dabei machen die 10 größten Positionen, die wir in den Portfoliochecks wie üblich betrachten, 60,8% des Gesamtdepots aus.
Mit den C-Aktien vom Technologiekonzern Alphabet sowie der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance finden wir zwei Neulinge unter den Top 10 Werten. Insgesamt habe die unten aufgelisteten Positionen einen Marktwert von 13,7 Mrd. USD. Bei der Betrachtung der Branchengewichtung sticht der Technologiesektor mit 37% wie bereits im Vorquartal deutlich heraus. Größte Einzelgewichtung ist wie im letzten Quartal Facebook mit über 10%.
Zudem entwickelten sich alle Positionen seit dem 1.1.2017 positiv. Die größten Buchgewinne machen Anteile des Technologiekonzerns Amazon mit 110% aus. Es spiegelt zudem gut die Gesamtbetrachtung der Hedgefonds in seinem 18-jährigen Bestehens wieder. Mit einer durchschnittlichen Rendite von 17,7% gehört der Viking Global Hedgefons zu den Besten aktiv gemanagten Fonds der Welt. Im weiteren Verlauf dieses Artikels möchte ich auf den chinesischen E-Commerce Riesen JD.com einmal genauer eingehen:
Position 4: Besteht der E-Commerce Riese JD.com gegen seinen schillernden Konkurrenten?
Mit JD.com, die auch unter den Namen Jingdong oder 360buy bekannt sind, befindet sich der zweitgrößte E-Commerce Betreiber sowie der einzige ernsthafte Konkurrent des chinesischen E-Commerce Riesen Alibaba im Depot von Halvorsen. Das gründergeführte Unternehmen, welches im Jahre 1998 gegründet wurde, kommt inzwischen auf eine stattliche Marktkapitalisierung von 111 Mrd. USD. Dabei umfasst das Produktsortiment die gesamte Konsumgüterindustrie von Elektronikgeräten bis hin zu Klamotten und Gartenmöbeln.
Jedoch unterscheidet sich der Konzern von Gründer und CEO Richard Liu in einem Punkt erheblich vom schillernden Konkurrenten Alibaba. Anstatt ausschließlich Waren von Drittanbietern auf dessen Shops anzubieten, verkauft, lagert und versendet JD vor allem eigene Produkte. Der Verkauf von gefälschter Ware, mit der Alibaba schwer zu kämpfen hat, ist somit nahezu ausgeschlossen. Nachteil der ganzen Geschichte ist jedoch die unglaublich kostenintensive Struktur. Dazu kommen Milliardeninvestitionen in Versandzentren und Warenhäuser. Erst mit wachsenden Verkaufszahlen und Marktanteilen lassen sich diese Kosten in den Griff bekommen. Und JD befindet sich hierbei auf dem besten Weg. Alleine im vergangenen Geschäftsjahr steigerten die Chinesen ihren Umsatz um 34% auf nun 37 Mrd. USD. Der Gewinn in Höhe von 0,11 USD je Aktie viel wenig verwunderlich (noch) ein wenig mager aus.
CEO Richard Liu ist ähnlich wie Jack Ma oder auch Jeff Bezos ein wahrer Visionär. So gab der ambitionierte Geschäftsmann kürzlich in einem Interview die Auskunft, durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie zahlreichen Drohnen auf unbestimmte Zeit den Großteil des operativen Geschäftes ohne Einsatz von Humankapital abdecken zu wollen. Dafür könne er sich den Einsatz von bis zu 1 Millionen Drohnen vorstellen. Auch an einer Drohne, die ein Hebegewicht von einer Tonne besitzen soll, arbeiten die Chinesen offenbar. Zudem strebe man in naher Zukunft, ähnlich wie Konkurrent Alibaba, eine internationale Markteroberung an.
Wenig verwunderlich rechnen Marktkenner mit einem weiter anhaltendem rasantem Wachstum bei JD. Bereits nächstes Jahr soll die 50 Mrd. USD Umsatzmarke geknackt werden. In 2019 dürfte dann ein Umsatz von 65 Mrd. USD generiert werden. Auch der Gewinn dürfte ab 2019 so richtig starten. Laut dem Analystenkonsens dürften dann bereits 0,81 USD je Aktie unter dem Strich hängen bleiben. Doch trotz des ganzen Lobes darf man eines nicht vergessen. Im derzeitigen Aktienkurs ist bereits eine Menge Zukunftsmusik mit ein gepriesen. Das 2019er KGV von 49 ist relativ hoch.
Schauen wir uns die investierten Gurus an:
Bei der Betrachtung der investierten Gurus ergibt sich ein bemerkenswertes Bild. Wie es sich auf der folgenden Abbildung erkennen lässt, sammelt sich bei JD praktisch die gesamte Elite der Wall-Street. Mit Investoren wie Halvorsen, Fisher oder auch Burbank und Stanley Druckenmiller befinden sich hier eine ganze Anzahl Namhafter Hedgefonds-Manager. Auch Value-Investoren wie Cunniff und Chris Davis sind von der Partie. Insgesamt halten die Gurus ungefähr 10% aller ausstehenden Anteile, was vergleichsweise eine enorm hohe Anzahl wiederspiegelt.
JD.com ist derzeit vor allem aufgrund des charttechnischen Verlaufes extrem interessiert. Nach der Veröffentlichung der besser als erwarteten Q1 Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 gelang der Aktie der Sprung über das Allzeithoch bei 37,5 USD. Seitdem konsolidiert sie oberhalb dieser Marke (Pivotal Price Line). Sollte man das alte Allzeithoch halten können, spricht vieles für weiter steigende Kurse. Jedoch sollte man bei Wachstumsstorys wie beim E-Commerce Riesen eine hohe Volatilität immer mit einpreisen. Nachfolgend habe ich für Sie die Einstiege des Gurus bei JD eingezeichnet:
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So auch das Depot von Andreas Halvorsen! Doch anstatt den hier aufgelisteten 10 größten Positionen, haben sie auf dem Guru-Desk sogar auf die 20 größten Positionen Zugriff. Hier können Sie auf das Portfolio von Tiger Cub Andreas Halvorsen zugreifen:
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