Portfoliocheck: Wall-Street Legende David Tepper kauft sich in Milliardenhöhe bei 4 Pharma-Aktien ein!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Pharmazeutiker hui, Konsum pfui - Tepper schichtet Portfolio um!
Folgend sehen sie David Tepper 10 größten Portfolio-Veränderungen im Q4 2016:
Eines sticht beim Betrachten von Teppers Transaktionen sofort ins Auge. Der Investor hat sich vor allem im Healthcare-Segment nun stark positioniert. Mit Allergan, Teva sowie Pfizer und Mylan landeten gleich vier Schwergewichte im Depot. Der Gesamtpreis der Pharma-Investition: 1,1 Mrd. USD! Allgemein befand sich Tepper wie viele andere Gurus nach der Präsidentschaftswahl in einem wahren Kaufrausch. Im dritten Quartal 2016 betrug der Anlagewert von Appaloosa Management LP "gerade mal" 4,4 Mrd. USD. Drei Monate später ist dieser mit 5,6 Mrd. USD gleich 27 % höher!
Tepper positioniert sich in einer neuen Branche, und die heißt Health-Care. Pharmazeutiker-Aktien machen inzwischen 28% des Gesamtportfolios aus, nach einem Portfolio-Anteil von nur 8% im Vormonat. Diese Aufstockung ging vor allem auf Kosten der Konsum- sowie Energie- und Industriebranche, welche allesamt um einige Prozentpunkte verringert wurden. Es ist zudem auffällig, dass beim letzten Portfolio-Check unter den 10 größten Positionen kein einziges Pharma-Unternehmen vertreten war. Nun sind es mit dem irischen Allergan, dem israelischem Teva sowie dem amerikanischen Pharma-Schwergewicht Pfizer gleich drei! Zwei dieser Werte möchte ich ihnen im späteren Verlauf genauer vorstellen.
Tepper kauft nie große Anteile eines Unternehmens, meistens unter zwei Prozent aller ausstehenden Anteile. So ist es wenig verwunderlich dass die 10 größten Positionen gerade einmal 58% des Gesamt-Depots repräsentieren.
Folgend sehen sie David Tepper 10 größten Portfolio-Positionen:
Schafft Allergan den Turnaround? Weiterhin starkes Wachstum mit Blockbustern!
Allergan, bzw. bis zum Jahre 2015 noch bekannt unter dem Namen Actavis, ist ein in Irland sitzender Pharmazeutiker. Der Konzern wurde 1984 gegründet. Nach der 66 Mrd. USD schweren Übernahme des Konkurrenten Allergan im Jahre 2015 nannte sich der Konzern in den heute verwendetet Namen um. Die Irländer sind vor allem für ihren Blockbuster Botox weltbekannt. Zweitgrößtes Produkt ist Restasis, ein Arzneimittel gegen Hornhautnarben beim Syndrom des trockenen Auges.
Die Iren hatten seit der geplatzten Fusion mit dem Konkurrenten Pfizer im Frühjahr 2016 schwer zu kämpfen. Im Anschluss verlor die Aktie von ihrem Allzeithoch beinahe 50%! Genau solche Werte sind Teppers Meisterdisziplin. Der Wall-Street Guru ist vor allem als "distressed securities" Investor bekannt. Er setzt auf Turn-around Storys. Dafür hat der Milliardär ein unglaublich erfolgreiches Händchen.
Der Kursverlauf spiegelte jedoch längst nicht das operative Geschäft des Pharmazeutikers wider. Unter dem Strich konnte die Iren das Geschäftsjahr 2016 zufriedenstellend abschließen. Dies verdankten sie vor allem den drei großen Blockbustern Botox, Restasis und Fillers. Es sind die Umsatzstärksten Medikamente im Portfolio! Mit Wachstumsraten von über 40% haben sie einen erheblichen Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens. Dieser konnte nämlich um 14,8% auf nun 14,5 Mrd. USD gesteigert werden. Der Gewinn konnte leicht auf 13,51 USD je Aktie gesteigert werden.
Neben dem organischen Wachstum verfolgt CEO Brenton L. Saunders eine äußerst aggressive Expansion. So kaufte der Konzern allein vergangenes Jahr etwa ein Dutzend Unternehmen auf. Im Februar 2017 kündigten sie zudem an, den Konkurrenten Zeltiq für 2,5 Mrd. USD einzuverleiben.
Vieles spricht dafür, dass Allergan auch in Zukunft auf dem Wachstumspfad bleiben wird. Wenig verwunderlich rechnen Analysten bereits für das derzeitige Jahr mit einem EPS von 16,02 USD je Aktie, eine Steigerung von 18%. Beim Umsatz schätzt der Analystenkonsens 15,57 Mrd. USD. Das 2017er KGV liegt somit bei 15,4.
Pharmazeutiker Teva mit moderatem KGV von 7,8!
Teva zählt zu den 10 größten Pharma-Unternehmen der Welt. Das israelische Unternehmen kann inzwischen auf eine 116-jährige Historie zurückblicken. Mit seinen 46.000 Mitarbeitern forscht, produziert und vertreibt Teva seine Arzneimittel, pharmazeutische Wirkstoffe sowie Generika. Vor allem auf letzteres hat sich der Konzern spezialisiert. Knappe 55% erwirtschaftet man mit Generika. Knapp dahinter folgen die innovativen Arzneimittel mit 40% Umsatzanteil. Im vergangenen Geschäftsjahr 2016 konnten so 21,9 Mrd. USD umgesetzt werden, eine Steigerung von 11%. Vor allem in puncto Gewinnsteigerung konnten man für Überraschung sorgen. Mit einem bereinigten EPS von 5,14 USD lag man leicht über den Erwartungen. Zudem blickt das Management optimistisch in die Zukunft. In 2017 rechnet man mit Umsätzen von 23,8 - 45,5 Mrd. USD. Beim Gewinn sollen zwischen 4,9 - 5,3 USD je Aktie hängen bleiben. Daraus würde sich ein äußerst moderates 2017er KGV von 7 ergeben. Jedoch verlor die Aktie seit ihrem Hoch beinahe 60%! Glaubt man David Tepper, sollte jedoch das Tief erreicht sein.