aktien Suche

Warum sich Qualitätsaktien (nicht immer) auszahlen, Größe bei Aktien (doch) nicht alles ist und die Zeiten für Affen an den Börsen schlecht sind

Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell

Manche Fragen werden an der Börse immer wieder gestellt. Beliebt ist dabei das folgende Trio: Wie sinnvoll ist es, auf Qualitätsaktien zu setzen, bringen Standard- oder Nebenwerte die bessere Performance und wer erzielt bessere Anlageerfolge: ein professioneller Fondsmanager oder eine Affe? Die Experten beim Multi Family Office HQ Trust geben in 3 aktuellen Analysen Antworten auf diese Fragen.

Auf Qualitätsaktien zu setzen, ist sicherlich kein schlechter Rat. Schließlich sollten Unternehmen mit soliden Bilanzen langfristig besser abschneiden als solche mit geringerer Qualität. Auch wegen dieser Grundüberzeugung haben wir bei Traderfox beispielsweise mit den High-Quality-Stocks Europe und den High-Quality-Stocks USA gleich 2 regelbasierte Depotkonzepte konzipiert. Dass Anleger aber auch mit dieser Strategie nicht vor Überraschungen gefeit sind, zeigt eine Analyse von Maximilian Kunz.

Basis der Analyse des Senior Analysts und Partners beim Multi Family Office HQ Trust ist der MSCI Quality Factor, mit dem das globale Aktienuniversum nach der Bilanzqualität der Aktien geordnet wird. Diese wird gemessen an hohen Eigenkapitalrenditen, stabilem Gewinnwachstum und geringem finanziellen Verschuldungsgrad. Die Aktien teilte Maximilian Kunz in fünf "Bewertungsquintile" ein, wobei die Zuordnung nach der Cash Flow-Rendite erfolgte: Die 20 % günstigsten Qualitätsaktien befinden sich in Quintil 1, die teuersten in Quintil 5. Die Analyse umfasst den Zeitraum von Januar 2008 bis November 2020.

Nachfolgend fasst Kunz die gewonnenen Erkenntnisse zusammen:

"Innerhalb der Qualitätsaktien zahlte es sich aus auf günstige Aktien zu setzen: Je günstiger, desto besser war die Performance im Schnitt."
"Die günstigen Aktien aus Quintil 1 brachten seit 2008 Anlegern ein Plus von 12,8 % p.a., Quintil 3 lag mit 10,0 % p.a. bereits signifikant darunter."
"Die teuersten Qualitätstitel schnitten mit 6,8 % in dieser Gruppe am schlechtesten ab. Zum Vergleich: Der MSCI ACWI kam im gleichen Zeitraum auf ein jährliches Plus von 8,7 %."
"Im Big Cap-Jahr 2020 wäre die Strategie allerdings nicht aufgegangen: Da war es genau andersherum und die teuersten Qualitätsaktien liefen deutlich besser als die günstigen."
"Quintil 5 kam im laufenden Jahr auf ein Plus von 18,7 % und ausgerechnet die günstigsten Aktien liefen mit -6,9 % am schlechtesten."

Größe ist bei Aktien (doch) nicht alles

Gedanken hat man sich bei HQ Trust auch dazu gemacht, ob es an der Börse mit Standardwerten oder mit Nebenwerten einfacher ist, den Gesamtmarkt hinter sich zu lassen. Im Nachhinein wäre es den ermittelten Ergebnissen zufolge in den vergangenen Börsenjahren denkbar einfach gewesen, den Markt zu schlagen. Es galt: size matters. Die größten Unternehmen haben den Rest weit hinter sich gelassen. Doch hätte die Strategie, auf die Riesen zu setzen, auch auf lange Sicht funktioniert? Sven Lehmann hat nachgerechnet.

Um herauszufinden, wie die Börsenriesen im Vergleich zum breiten Markt abgeschnitten haben, hat der HQ Trust-Partner und Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend jeweils zum Jahresende die Titel ermittelt, die 10 % des MSCI ACWI ausgemacht haben. Dazu ein Beispiel: Ende 2019 umfasste der Index 3027 Unternehmen, von denen aber bereits die größten 8 mehr als 10 % des Indexgewichts auf die Waage brachten. Deren Performance im Folgejahr stellt Sven Lehmann dem MSCI ACWI entgegen. Seine Analyse umfasste die Jahre von 1999 bis heute.

Nachfolgend zusammengefasst die von Lehmann gewonnenen Erkenntnisse:
• "Im Gesamtzeitraum hätte die Strategie funktioniert: Die Börsenriesen kommen seit 1999 auf ein jährliches Plus von 6,8 %. Der MSCI ACWI liegt mit 6,5 % p.a. knapp dahinter."
• "Das bedeutet: Mit einer einfachen Strategie und dem Kauf weniger Aktien hätte ein Investor den Markt auf längere Sicht geschlagen."
• "Allerdings zeigt schon der Blick auf die vergangenen 22 Jahre, wie ausgeglichen die Ergebnisse ausfallen: In 11 Jahren lag der breite Markt vorne, in 11 Jahren die Börsenriesen."
• "Besonders schlecht funktionierte "size matters" in den "Nullerjahren": Von 2002 bis 2007 schnitt der Markt sechsmal in Folge besser ab. Seit 2014 gilt das für die Dickschiffe."
Spannend ist, wie sich die Top 5 verändert haben:
• Ende 1999: Microsoft, General Electric, Cisco Systems, Walmart, Exxon Mobil
• Ende 2005: General Electric, Exxon Mobil, Microsoft, Citigroup, BP
• Ende 2010: Exxon Mobil, Apple, Microsoft, Nestlé, General Electric
• Ende 2015: Apple, Alphabet, Microsoft, Exxon Mobil, General Electric
• Ende 2019: Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon.com, Facebook
Für die Statistiker: Im Schnitt brachten 10,1 Unternehmen 10 % des Indexgewichts auf die Waage. Besonders viele brauchte es im Jahr 2011 – da waren es 15 –, besonders wenige im Jahr 2002, wo bereits 6 Titel ausreichten.

Schlechte Zeiten für den Affen

In einer weiteren Ausarbeitung hat sich Lehmann außerdem mit der Frage beschäftigt, "Wer ist besser: ein professioneller Fondsmanager oder Genosse Zufall?" Eine kurze Recherche lässt auf Zweiteres schließen. Ein russischer Schimpanse, der amerikanische Affe Adam Monk und ein südkoreanischer Papagei ließen in Zufallsexperimenten mit ihrer Aktienauswahl die Profis weit hinter sich. Lehmann setzt aber lieber auf lange Recherchen.

Im ersten Schritt seiner Analyse untersuchte Lehmann dabei den Anteil der Titel des MSCI ACWI, die den Index auf ein Jahr geschlagen haben: Je höher der Anteil, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Affe mit seinen Pfeilen gewinnt. Im zweiten Teil berechnete der Wirtschaftsmathematiker das gleiche noch einmal auf Branchenebene: den Anteil der Titel eines Sektors, die den jeweiligen sektoralen MSCI Index über ein Jahr geschlagen haben. Seine Analyse umfasst die Jahre von 1999 bis heute und brachte die folgenden Grunderkenntnisse:
• "Schaut man auf den MSCI ACWI haben sich die Zeiten für den Affen kontinuierlich verschlechtert."
• "In der Spitze lagen knapp 72 Prozent der Aktien vor dem Index, zuletzt lag diese Zahl nur noch bei rund 40 Prozent."
• "Im langfristigen Vergleich liegen die Sektoren relativ nah beieinander: Die Zahl der Aktien, die besser als der jeweilige Branchenindex abschneiden, ist im Bereich Health Care mit 54,0 Prozent ab höchsten. In der IT ist sie mit 47,2 Prozent am niedrigsten."
• "Aktuell weichen die Zahlen allerdings erheblich vom langfristigen Schnitt ab: In der Energie- und Finanzbrache hätte der Affe eine gute Chance gehabt, den Markt zu schlagen: Die Daten liegen hier oberhalb von 60 Prozent."
• "Besonders schlecht wären seine Chancen bei den Kommunikationsdiensten (21,3 Prozent) und den Nicht-Basiskonsumgütern (15,5 Prozent) gewesen."
• "Auffällig ist, dass der Affe in den Sektoren, die schlecht performt haben, zuletzt besonders gute Chancen hatte."
• "Laufen dagegen die Big Caps haben es die kleineren Werte – und der Affe – schwer."

Meta Platforms Inc. 585,420 $ -1,70 %
Microsoft Corp. 436,949 $ -0,02 %
Apple Inc. 254,388 $ +1,84 %
Alphabet Inc. 191,497 $ +1,58 %
Amazon.com Inc. 225,027 $ +0,78 %
Walmart Inc. 92,268 $ -1,21 %
Cisco Systems Inc. 58,577 $ +1,64 %
Exxon Mobil Corp. 105,950 $ +0,42 %
Bildherkunft: Photobank - stock.adobe.com

Ebenfalls interessant

aktien Flatrate mit der Trader-Zeitung
3 Monate Laufzeit
147,- Euro
Alle Börsendienste von aktien
zu einem unschlagbar günstigen Preis
Webinar am 08.01.2025 um 18:00 Uhr

Technische Analyse – Warum kompliziert, wenn`s auch einfach geht (Teaser-Webinar)

(Webinar findet über
GoToWebinar statt)
Technische Analyse ist eine Methode zur Bewertung von Finanzmärkten, die sich auf die Analyse historischer Preisdaten und markttechnischer Indikatoren stützt. Sie beinhaltet verschiedene Werkzeuge wie Charts, Trendlinien, Indikatoren und Formationen, um Markttrends zu identifizieren und potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale zu erkennen. Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse, die sich auf wirtschaftliche und finanzielle Daten stützt, konzentriert sich die Technische Analyse ausschließlich auf Marktdaten. Sie wird daher sowohl für Timing- als auch Anlageentscheidungen verwendet.

Tenbagger-Depot

Unser Börsendienst für Vervielfacher-Aktien

Hier informieren

0 €
Gebührenfreier Handel mit
& Profi-Tools von

Diese Kooperation wirbelt die TraderFox-Welt durcheinander.
Wir verknüpfen unser Profi- Tools mit dem gebührenfreien Handel von finanzen.net Zero
Depot eröffnen (Unbedingt diesen Link verwenden, um in den Genuss der TraderFox-Vorteile zu kommen)

TraderFox Flash
Die Profi-Trading-App für
  • Echtzeit-Alerting und Charting
  • Einfacher Hebelhandel
  • Profi-Tools und 0 € Ordergebühren
  • Knock-Out-Simulator
  • Kurslisten und Anlagetrends
  • Login per Face-ID
Gratis Download

Über den Autor

Meistgelesene Artikel

Qualitätscheck zu deiner Aktie

Wie viele Punkte bekommt deine Aktie?

aktie.traderfox.com

aktien Magazin App

Neue Artikel aus favorisierten Kategorien per Push-Notification erhalten.

App Store Google Play
  • Die Börsenshow "Christina will wissen"
  • Auf-den-Punkt-gebracht-Video-Storys von Simon Betschinger

traderfox.com

Die Echtzeit-Börsensoftware
PAPER: Unser digitaler Kiosk!

PDF-Research-Reports: Die besten Aktien der Welt

Download unter paper.traderfox.com

27 tägliche PDF-Reports

Top-100-Wachstumsaktien USA

Die Auswahl der Wachstumswerte erfolgt regelbasiert nach der CANSLIM-Strategie von William O’Neil.

NEO-DARVAS

Die NEO-DARVAS-STRATEGIE ist ein Trendfolge-Ansatz, der auf die stärksten Aktien der Wall Street setzt

Gap-Ups USA

Auf der Suche nach neuen Pivotal-News-Points

Peter Lynch Selection

Peter Lynch hat als Ziel sogenannte Tenbagger-Aktien zu finden, also Aktien, die sich verzehnfachen können.

High-Quality-Stocks USA

Unsere Interpretation der Anlagestragie von Warren Buffett

High-Quality-Stocks Europe

Unsere Interpretation der Anlagestragie von Warren Buffett

Dividenden-Aktien Europa

Blue Chip Dividenden-Aktien vesprechen attraktive Renditen bei einem Risiko, das unter dem Marktrisiko liegt.

High-Growth-Investing

In diesem Paper stellen wir Aktien vor, die nach dem Scoringsystem “High-Growth-Investing” mit mindestens 12 von 16 Punkten abschneiden.

The Acquirer's Multiple

Die Kennzahl "The Acquirer’s Multiple" ist von dem Gedanken getrieben Firmen zu finden, die günstig übernommen werden können.

Dividenden-Aristokraten Europa

In diesem aktien REPORT filtern wir aus den 500 größten europäischen Aktien die Titel heraus, die eine Dividendenkontinuität von mindestens 10 Jahren vorweisen können.

Dividenden-Aristokraten USA

Hier werden Unternehmen vorgestellt, die seit 25 Jahren keinen Dividendenausfall und keine Dividendensenkung verzeichnet haben, und in den letzten 10 Jahren ihre Umsätze um durchschnittlich 3 % pro Jahr gesteigert haben

Superperformance-Stocks USA

Es geht mit in diesem Screening darum, Aktien zu identifizieren, die ein "Leadership Profile" vorweisen und raketenartig durchstarten können. Dazu hat Mark Minervini die SEPA-Methode entwickelt.

Buffett's Alpha

Nach der gleichnamigen, wissenschaftlichen Publikation die die Gemeinsamkeiten der von Warren Buffett gekauften Aktien untersucht

Phil Town Rule #1

Die Strategie "Value-Investing nach Phil Town" zielt darauf ab, "wundervolle" Unternehmen zu finden - also Unternehmen, die Phil Town mindestens zehn Jahre halten würde - und das zu einem attraktiven Preis.

Dauerläufer-Aktien USA

Dauerläufer-Aktien sind Aktien die kontinuierlich und mit wenigen Rücksetzern steigen und mit einer vernünftigen Balance zwischen Rendite und Rücksetzern den Markt schlagen.

Dauerläufer-Aktien Europa

Dauerläufer-Aktien sind Aktien die kontinuierlich und mit wenigen Rücksetzern steigen und mit einer vernünftigen Balance zwischen Rendite und Rücksetzern den Markt schlagen.

Skyrocketing Stocks

Inspiriert von der Strategie von Daniel Zanger. Führende High-Beta-Stocks, die in der Hausse so richtig durchstarten.

Shortseller-Stocks

In dem Report "Shortseller-Stocks" sollen Aktien identifiziert werden, die für Short-Strategien geeignet sind. Wir verwenden dabei die Kriterien des Scoring-Systems Buffett's Alpha, quasi in umgekehrter Reihenfolge

Value-Aktien KGV

Value-Aktien sind Aktien mit nied­ri­gen KGVs, nied­ri­gen KUVs oder hohen Di­vi­den­den­ren­di­ten. Es gibt Un­si­cher­hei­ten darüber wie sich das Geschäft in den nächsten Jahren ent­wickeln wird, aber genau deshalb auch große Kurs­chancen.

100 besten Aktien weltweit

Der TraderFox Qualitäts-Check weißt jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Dabei werden Kenn­zah­len ver­wen­det, die sich in der Fi­nanz­wis­sen­schaft durch­ge­setzt haben, um Quality von Junk zu un­ter­schei­den.

100 besten Dividendenaktien weltweit

Der TraderFox Dividenden-Check weist jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Das Ziel: geeignete Aktien für ein Dividenden-Portfolio zu fin­den, mit dem ein passiver, stetiger und wachsender Zah­lungs­strom generiert werden kann.

Wachstums-Aktien

Der Wachs­tums-Check prüft die Attrak­ti­vi­tät von Wachs­tums-Aktien: Aktien die auf Sicht von 2 bis 3 Jah­ren sehr hohe Ge­win­ne ab­wer­fen kön­nen, bei de­nen An­le­ger aber mit größe­ren Kurs­schwan­kun­gen und Fehl­schlä­gen rech­nen müs­sen.

Umsatzraketen

Dieses Template ist unser Basis-Screening für unser Magazin Wachstumaktien

The Big Call

Dieses Screening-Template identifiziert Aktien, die gut für langfristige Call-Spekulationen geeignet sind

Fallen Angels

Der Research-Report Fallen Angels listet Qualitäts-Aktien mit mindestens 11 von 15 Punkten im TraderFox Qualitäts-Check auf, die mindestens 40 % von ihrem 52-Wochenhoch verloren haben.

Künstliche Intelligenz

Profiteure der Künstlichen Intelligenz Revolution, ausgewählt durch die Redaktion des aktien Magazins

Sichere Aktien

geringe monatliche Drawdowns im Vergleich zum Gesamtmarkt; kaum starke Ausreißer um ihre 5-Jahres-Regressionsgerade herum, eine niedrige Volatilität und eine Mindestrendite von 7 % pro Jahr

27 PDF-Research-Reports zum Download auf paper.traderfox.com