Der Software-as-a-Serviceanbieter Procore Technologies (PCOR, i) wurde mit der Vision gegründet, alle an einem Bauprojekt beteiligten Parteien auf einer zentralen Cloudplattform zu verbinden. Dazu zählen Auftraggeber bis hin zu sämtlichen General- und Subunternehmern. Ineffizienzen durch Papierdokumente, Anträge per Fax oder auch Absprachen per Telefon sollen der Vergangenheit angehören. Arbeiter können sich direkt von der Baustelle mit dem Architekten im Büro austauschen und benötigte Nacharbeiten besser verhindern. Regulatorische Hürden lassen sich mit elektronisch unterzeichneten Dokumenten rascher beheben und auch knappes Personal kann gezielter eingesetzt werden. Auch CO2-Emissionen können gesenkt werden.

Die Digitalisierung im Bauwesen ist laut McKinsey bisher stark vernachlässigt. Die globalen Bauausgaben lagen im Jahr 2020 trotz der Pandemie bei 11 Bio. USD und sollen bis 2025 auf 14 Bio- USD ansteigen. Weniger als 2 % der gesamten IT-Investitionen fallen auf das Bauwesen zurück, was deutlich unter dem Branchenschnitt von 3,6 % liegt. Procore generiert bisher 85 % der Erlöse im Heimatmarkt, wo jährlich eine 3,6 Bio. USD-Chance an Bauvolumen vorhanden ist. Die weiter anlaufende Internationalisierung bietet Zugang zu weiteren 5,9 Bio. USD. Der Fokus auf Infrastrukturprojekte statt auf Einfamilienhäuser ist mit zahlreichen Subventionen eine Chance.

Piper Sandler sieht hier nach den Q4-Zahlen mit Kursziel von 82 USD (Overweight) den "Top-Pick" unter den Small-Caps für 2023. Auch der CEO sieht sich großen Konkurrenten wie Autodesk überlegen und spricht von gewonnenen Marktanteilen. Schwarze Zahlen sind hier noch nicht in Sicht, allerdings soll der Umsatz in diesem Jahr erneut 24 bis 25 % auf 895 bis 900 Mio. USD (Konsens: 869,21 Mio. USD) ansteigen. Bis 2025 werden dann schon 1,32 Mrd. USD erwartet.