Daimler Truck-Aktie erholt sich: Herausforderndes Marktumfeld in Europa – Dividende bleibt stabil
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Zuletzt ist die Aktie des Lkw-Bauers Daimler Truck zeitweise stark unter Druck geraten. Auslöser war eine Meldung aus den USA, wonach US-Präsident Donald Trump die US-Emissionsregeln überprüfen wolle. Dies könnte sich wiederum auf die Entwicklung sauberer Lkw auswirken. Inzwischen konnte der Kursverlust der Aktie weitgehend ausgeglichen werden. Am Freitag, den 14. März, veröffentlichte Daimler Truck zudem seine Ergebnisse für das vergangene Jahr.
Starke Nordamerika-Performance federt Rückgang in Europa und Asien ab
Nach dem Rekordjahr 2023 hatte Daimler Truck im vergangenen Jahr mit Herausforderungen in Europa und Asien zu kämpfen, während eine starke Leistung in Nordamerika und bei Daimler Buses das Konzernergebnis stützen konnte. In Europa war insbesondere Mercedes-Benz Trucks von einem Nachfragerückgang betroffen; die Probleme in der Region konnten nur teilweise durch eine verbesserte Leistung in Lateinamerika ausgeglichen werden.
Wachstum bei Elektromobilität: Absatz batterieelektrischer Lkw und Busse steigt um 17 %
Der Lkw-Bauer bezeichnet sein Konzernergebnis insgesamt als solide und verweist auf die unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Segmenten. Weltweit konnte Daimler Truck 460.409 Nutzfahrzeuge absetzen, ein zweistelliger Rückgang (12 %) im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz batterieelektrischer Lkw und Busse legte hingegen um 17 % auf 4.035 Einheiten zu. Unter anderem stellte Daimler Buses im vergangenen Jahr einen seriennahen Prototypen des Mercedes-Benz eIntouro Überlandbusses vor, der ab 2026 an Kunden ausgeliefert werden soll. Neben den Auslieferungen der elektrischen Jouley-Schulbusse in den USA feierte zudem der erste batterieelektrische, autonome Freightliner eCascadia Technologie-Prototyp seine Premiere.
Vor dem Hintergrund einer rückläufigen Nachfrage in der EU30-Region und schwächeren Märkten in Asien, wie Indien und Indonesien, schrumpfte der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreswert um 2 %. Im Schlussquartal führte eine positive Entwicklung in den Segmenten Mercedes-Benz Trucks und Trucks Asia zu einem zweistelligen Anstieg um 15 %.
Die Zahlen von 2024 im Überblick:
- Bereinigtes Konzern-EBIT in Höhe von 4,67 Mrd. Euro – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 5,49 Mrd. Euro aus dem Vorjahr.
- Der Umsatz ging leicht auf 54,1 Mrd. Euro zurück, nach 55,9 Mrd. Euro im Vorjahr.
- Unterm Strich stand ein Ergebnis je Aktie (EPS) von 3,64 Euro, was einem Rückgang von 21 % im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht.
- Die Ausschüttung an die Aktionäre soll mit 1,90 Euro je Anteilsschein stabil bleiben.
Stabile Dividende und Aktienrückkäufe
Die stabile Dividende unterstreiche das Anliegen, den Aktionären eine beständige Rendite zu liefern, erklärt Eva Scherer, CFO von Daimler Truck. Mitte 2023 hatte der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt, das bis zum 1. August des laufenden Jahres abgeschlossen sein soll. Das Unternehmen sei weiterhin bestrebt, eine starke Bilanz aufrechtzuerhalten und der Cash-Generierung Priorität einzuräumen, kommentiert Scherer, räumte jedoch ein, dass die Performance und Resilienz in Europa nicht zufriedenstellend gewesen seien. Daimler Truck habe bereits Maßnahmen ergriffen, um dieses Thema anzugehen, und bleibe entschlossen, das europäische Geschäft auf ein neues Level zu heben, so die Finanzchefin.
Stabiler operativer Verlauf für 2025 erwartet – Lkw-Markt in Europa dürfte weiterhin schwach bleiben
Für das laufende Jahr rechnet Daimler Truck mit einem unveränderten Markt für schwere Lkw in Nordamerika. In Europa dürfte der Markt allerdings schwach bleiben und sich in einer Spanne von 270.000 bis 310.000 Einheiten bewegen, nach 315.000 Einheiten in 2024. Insgesamt wird mit einem Absatz von 460.000 bis 480.000 Einheiten gerechnet.
Für das Industriegeschäft wird ein Umsatz zwischen 52 und 54 Mrd. Euro prognostiziert, während das bereinigte EBIT im Vergleich zu 2024 um 5 % bis 15 % zulegen könnte. Der Konzern weist darauf hin, dass der Ausblick von weiteren makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen abhängt, darunter mögliche Auswirkungen von Importzöllen.