Delta Air Lines halbiert Gewinnerwartungen – Wirtschaftssorgen belasten Reiselust
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Delta Air Lines Inc. hat seine Prognose für das 1. Quartal drastisch gesenkt. Die Fluggesellschaft rechnet nun mit einem Gewinn von 30 bis 50 Cent pro Aktie – deutlich weniger als die bisherige Spanne von 70 Cent bis 1 USD. Auch das erwartete Umsatzwachstum wurde von 7 bis 9 % auf lediglich 3 bis 4 % reduziert.
Hintergrund der Kürzung sind eine nachlassende Verbraucherstimmung und sinkendes Vertrauen von Unternehmen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, teilte Delta in einer regulatorischen Meldung mit.
Die Ankündigung ließ die Delta-Aktie im nachbörslichen Handel um über 13 % einbrechen. Auch andere Fluggesellschaften gerieten unter Druck: United Airlines verlor 11 %, American Airlines 9 %, und der Branchenindex U.S. Global Jets ETF fiel um 6,1 %.
Schwächere Nachfrage – Gewinnprognose unter Druck
Delta erwartet für das 1. Quartal nun eine operative Marge von 4 % bis 5 % – zuvor waren 6 % bis 8 % prognostiziert worden. Dennoch betont das Unternehmen die Stabilität seiner internationalen und Premium-Segmente sowie seines Kundenbindungsprogramms.
"Das Premium-, internationale und Loyalitätsgeschäft entwickeln sich weiterhin im Rahmen der Erwartungen und unterstreichen die Widerstandsfähigkeit unseres diversifizierten Geschäftsmodells", heißt es in der Meldung.
In einer am Dienstag geplanten Präsentation auf der J.P. Morgan Industrials Conference wird Delta die überarbeitete Prognose im Detail erläutern. Laut einer begleitenden Präsentationsfolie zeigt sich das Unternehmen trotz der Rückgänge weiterhin "solide profitabel".
Sicherheitsbedenken und wirtschaftliche Unsicherheit belasten Nachfrage
Neben makroökonomischen Unsicherheiten haben auch jüngste Sicherheitsvorfälle das Vertrauen der Passagiere beeinträchtigt. Ein tödlicher Zusammenstoß eines American-Airlines-Flugzeugs am 29. Januar sowie die Bruchlandung eines Delta-Regionaljets rund zwei Wochen später haben laut CEO Ed Bastian für Verunsicherung gesorgt.
"Diese Ereignisse haben den Effekt auf uns verstärkt", sagte Bastian im Interview mit CNBC. "Es geht nicht nur um Geschäfts- und Privatreisen, sondern auch um das generelle Sicherheitsgefühl in der Branche. Aber wir wissen, dass Fliegen sicher ist."
Ölpreise, schwache Inlandsnachfrage und wirtschaftliche Unsicherheiten als Belastungsfaktoren
Delta verwies zudem auf eine schwächere Nachfrage bei kurzfristigen Buchungen ("softer close-in demand") sowie auf einen Rückgang der Ölpreise um etwa 10 USD pro Barrel seit dem Höchststand im Quartal. Während sinkende Treibstoffkosten die Branche grundsätzlich entlasten, reicht dies nicht aus, um die gesunkene Reiselust auszugleichen.
Insbesondere der Inlandsmarkt leidet unter wirtschaftlicher Unsicherheit, Stellenstreichungen und reduzierten Geschäftsreisen. Laut CEO Bastian haben die Automobil-, Luft- und Raumfahrt-, Medien-, Unterhaltungs- und Technologiebranche ihre Geschäftsreisen deutlich zurückgefahren.
"Wir glauben, dass es sich vor allem um ein inländisches Problem handelt", sagte Bastian. "Aber wir werden sehen, wie sich die Lage entwickelt, wenn politische Entscheidungen getroffen werden."
Während die Premium-, Transatlantik- und Pazifik-Segmente sowie das Loyalitätsgeschäft stabil bleiben, betonte Delta, dass sich die gesamte Branche zunehmend auf finanzielle Gesundheit, operative Effizienz und Kostendisziplin konzentrieren müsse.
Quartalsbericht am 9. April erwartet
Delta wird seine Quartalsergebnisse am 9. April veröffentlichen. Analysten, die von FactSet befragt wurden, erwarten derzeit einen bereinigten Gewinn von 82 Cent pro Aktie bei einem Umsatz von 13,52 Mrd. USD.
Ob die Nachfrageschwäche nur eine kurzfristige Delle oder ein Anzeichen für eine nachhaltige Veränderung des Reiseverhaltens ist, bleibt unklar. Winterstürme und reduzierte Regierungsreisen infolge von Stellenstreichungen haben die Inlandsmärkte zusätzlich belastet. Laut einem aktuellen Bericht der Deutschen Bank könnte dies eine wirtschaftliche Schwachstelle darstellen, die das Konsumverhalten weiter eintrübt.