Während die PayPal-Führungskräfte ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr anhoben und von optimistischeren Umsatzerwartungen sprachen, rechnen sie nun auch mit einer Ausweitung der operativen Marge um mindestens 100 Basispunkte in diesem Jahr. Der vorherige Ausblick des Unternehmens lag bei etwa 125 Basispunkten.

Margenschwächeres Braintree-Geschäft wächst

PayPal ist vor allem für seine Checkout-Schaltfläche auf Websites bekannt, aber das Unternehmen hat auch ein Geschäft namens Braintree, in dem es Zahlungen für Partner eher hinter den Kulissen abwickelt, ähnlich wie Stripe und Adyen. Das Management sagte, dass seine optimistischere Sicht auf die Einnahmen für das Jahr zum Teil von der größeren Transparenz des margenschwächeren Braintree-Geschäfts herrührt, was ein Grund für die Änderung der Margenerwartungen ist.

"Während der Quartalsgewinn und die Prognose für das Umsatzwachstum konstruktiv waren, liegt der Fokus der Investoren zunächst auf den anhaltenden Auswirkungen des übergroßen Wachstums im Bereich der markenlosen Verarbeitung auf das Margen-/Bruttogewinnwachstum", schrieb Wolfe Research-Analyst Darrin Peller in einer Mitteilung an die Kunden.

Chief Executive Dan Schulman merkte an, dass PayPal sich darauf konzentriere, die Margenstruktur des markenunabhängigen Geschäfts erheblich zu verbessern, mit Plänen, mehr Mehrwertdienste auf der Plattform anzubieten.

Der Kommentar zu den Margen im Zusammenhang mit dem markenunabhängigen Checkout überschattete andere Elemente des PayPal-Berichts, darunter eine Übertreffung der jüngsten Kennzahlen und eine Erhöhung der Gewinnprognose für das Gesamtjahr.

PayPal übertrifft Gewinn- und Umsatzschätzungen

PayPal erwirtschaftete im ersten Quartal einen Nettogewinn von 795 Mio. USD oder 70 Cents pro Aktie, verglichen mit 509 Mio. USD oder 43 Cents pro Aktie im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis verdiente PayPal 1,17 USD je Aktie, während Analysten mit 1,10 USD je Aktie gerechnet hatten. Der Umsatz stieg von 6,48 Mrd. USD auf 7,04 Mrd. USD, während der FactSet-Konsens bei 6,98 Mrd. USD lag. Im ersten Quartal verzeichnete das Unternehmen ein Gesamtzahlungsvolumen von 354,5 Mrd. USD, d. h. den Wert der über das System abgewickelten Transaktionen.

Schulman merkte an, dass sich die Änderungen, die PayPal an seiner Plattform vorgenommen hat, auszahlen, während die allgemeinen Ausgabentrends positiv überrascht haben. "Wenn man eine Größe wie wir hat, machen kleine Dinge im Laufe der Zeit einen großen Unterschied", betonte Schulman. Er merkte an, dass auch das allgemeine E-Commerce-Wachstum besser zu laufen scheint als erwartet, was PayPal weiteren Rückenwind gibt.

Schulman geht nun davon aus, dass PayPal in diesem Jahr ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich erzielen könnte, während er zuvor von einem Wachstum im mittleren einstelligen Bereich auf währungsbereinigter Basis ausging. Für das zweite Quartal erwartet PayPal einen Umsatzanstieg von 6,5 % bis 7 %. Das Unternehmen erwartet außerdem einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 1,15 bis 1,17 USD. PayPal hob auch seine Prognose für den bereinigten Gewinn für das Gesamtjahr auf etwa 4,95 USD pro Aktie an, gegenüber einer vorherigen Prognose von 4,87 USD pro Aktie.