Puma-Chef Gulden: Wird er der neue Adidas-Chef?
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Bei zwei der weltweit größten Sportartikelherstellern bahnt sich ein echter Wechselhammer an. Das kriselnde Unternehmen Adidas bestätigte am Freitag, dass sich der Konzern in Gesprächen mit Björn Gulden, dem Chef von Konkurrent Puma über die Nachfolge des amtierenden Vorstandschefs Kasper Rorsted befindet. Vorher hatte Puma den Abgang des 57 Jahre alten Gulden zum Jahresende bereits mitgeteilt. Auch Adidas hatte bereits im August den Abschied des zuletzt glücklosen Rorsted für 2023 angekündigt.
Interessant: Beide Sport-Riesen betreiben ihre Hauptzentrale im fränkischen Herzogenaurach. Der Weg für Gulden wäre somit ein kurzer. Die Unternehmen wurden einst von den Brüdern Adolf (Adidas) und Rudolf Dassler gegründet. Die Rivalität der Schuh- und Sportartikelschmieden ist seit jeher groß.
Fraglich ist jedoch, ob Gulden aus Wettbewerbsgründen womöglich nicht direkt von Puma zu Adidas wechseln könnte. Laut "Manager Magazin" ist es daher möglich, dass der bisherige Adidas-Finanzvorstand Harm Ohlmeyer interimsmäßig übernehmen wird. Bei Puma hingegen soll der aktuelle Vertriebschef Arne Freundt ab dem 1. Januar 2023 Vorstandsvorsitzender werden.
Gulden war bei Puma sehr erfolgreich. Trotz der Corona-Pandemie fährt der Konzern ein Rekordergebnis nach dem anderen ein. Im dritten Quartal ist der Umsatz um fast ein Viertel gestiegen. Unter dem Strich verzeichnete Puma mit 146 Millionen Euro ein um knapp 2 % gestiegenes Konzernergebnis.
Gänzlich anders ist gegenwärtig die Situation beim Konkurrenten Adidas. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten mehrmals seine Ziele für Umsatz und Gewinn nach unten korrigieren müssen. Rorsted wurde vorgeworfen, zu stark auf das grundsätzlich lukrative, aber risikoreiche Geschäft mit China gesetzt zu haben. Auch die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem Rapper Kanye "Ye" West, welche den Adidas-Gewinn allein um 250 Mio. Euro schmälern wird, trieb den fränkischen Konzern weiter in die Krise.