Das Kreditkartenunternehmen Visa (V) hat am Donnerstag, den 30. Januar 2025, nach Börsenschluss seine Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2025 veröffentlicht und konnte mit seinen erzielten Umsätzen und Gewinnen die Erwartungen der Analysten übertreffen. Vor allem das Wachstum beim Zahlungsvolumen, beim grenzüberschreitenden Volumen und den abgewickelten Transaktionen waren im Weihnachtsquartal sehr stark. Der Kurs der Aktie konnte im nachbörslichen Handel um 1 % zulegen, nachdem sie in den letzten Wochen bereits sehr stark gelaufen ist.

Umsätze steigen im 1. Quartal 2025 in allen Bereichen

Visa konnte seinen Nettoumsatz im abgelaufenen 1. Quartal 2025 um 10 % gegenüber dem Vorjahr von 8,63 auf 9,51 Mrd. USD steigern und damit die Konsensschätzung von 9,34 Mrd. USD mühelos hinter sich lassen. Lediglich im Vorquartal konnte man mit 9,62 Mrd. noch etwas mehr Gelder einsammeln. Betrachtet man die einzelnen Segmente so konnte man durchwegs in allen Bereichen Steigerungen erzielen. Der Serviceumsatz kletterte um 8 % auf 4,21 Mrd. USD, der Umsatz aus Datenverarbeitung stieg um 9 % auf 4,75 Mrd. USD und der Umsatz aus internationalen Transaktionen sogar um 14 % auf 3,44 Mrd. USD. Die sonstigen Einnahmen konnten mit einem Wachstum von 32 % am stärksten ausgebaut werden und erreichten 912 Mio. USD. Im Gegensatz dazu sind aber auch die Kundenanreize stark erhöht worden. 3,80 Mrd. USD und damit 13 % mehr als im Vorjahr hat sich Visa diese kosten lassen, die von den Umsätzen abgezogen werden.  

Wachstum beim Zahlungsvolumen und der Transaktionsanzahl

Durch die um 22 % gestiegenen Betriebskosten von 2,68 auf 3,28 Mrd. USD lag der Reingewinn in diesem Quartal bei 5,12 Mrd. USD, gute 5 % mehr als im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn pro Aktie von 2,75 USD übertraf die durchschnittliche Analystenschätzung von 2,66 USD und stieg im Vergleich zu den 2,71 USD im 4. Quartal und zu den 2,41 USD aus dem Vorjahr. Die wichtigsten Geschäftstreiber waren das um 9 % gestiegene Zahlungsvolumen, also Käufe, die mit Visa-Karten über verschiedene Netzwerke getätigt wurden, das grenzüberschreitende Volumen nahm um 16 % zu und die verarbeiteten Transaktionen, die um 11 % auf insgesamt 63,8 Mrd. USD zugenommen haben. Visa konnte beim Wachstum im Vergleich zum 4. Quartal noch einmal zulegen und die Kartenbesitzer waren sehr ausgabefreundlich und ließen sich vor allem die Geschenke in der Weihnachtszeit einiges kosten. Die Anzahl der Debitkarten-Besitzer hat um 8 % auf 3,3 Mrd. zugenommen und damit stieg die Zahl von Kartenbesitzer inklusive Kreditkarten auf insgesamt 4,7 Mrd. Nutzer.

"Die starken Ergebnisse von Visa im 1. Quartal spiegeln gesunde Ausgaben während der Ferienzeit und verbesserte Trends beim Zahlungsvolumen, dem grenzübergreifenden Volumen und dem Wachstum der verarbeiteten Transaktionen wider. Wir erzielten 10 % Nettoumsatzwachstum, 8 % GAAP-EPS-Wachstum und 14 % Non-GAAP-EPS-Wachstum. Bis 2025 konzentrieren wir uns weiterhin auf die Betreuung unserer Kunden und Innovationen in unseren drei Wachstumshebeln – den Verbraucherzahlungen, neue Zahlungsströme und Mehrwertdienste.", kommentierte CEO Ryan McInerney die Ergebnisse.

Akquisitionen, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen

Visa hat die Übernahme von Featurespace abgeschlossen, einem Entwickler von Echtzeit-Zahlungsschutztechnologie mit künstlicher Intelligenz, die Zahlungsbetrug und Risiken von Finanzkriminalität verhindert und mindert. Außerdem kaufte Visa in den drei Monaten etwa 13 Mio. Stammaktien zu einem Durchschnittspreis von 300,61 USD pro Aktie für 3,9 Mrd. USD zurück. Damit verbleiben 9,1 Mrd. USD genehmigter Mittel für Aktienrückkäufe. Die derzeitige vierteljährliche Dividende liegt bei 0,59 USD pro Aktie. Die Visa Direct-Transaktionen stiegen im Jahresvergleich um 34 % und übertrafen in den letzten 12 Monaten 10 Mrd. Transaktionen. Diese sollten durch die Partnerschaft mit X Money Account, einer Geldbörse-Funktion der Social-Media-Plattform X noch zulegen.

Wachstum im Jahr 2025 soll weiter im zweistelligen Bereich liegen

Für das 2. Quartal 2025 erwartet das Unternehmen weiteres EPS-Wachstum im hohen einstelligen Bereich und ein Nettoumsatzwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich. Jedoch sollen auch die Betriebskosten im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich anwachsen. Visa konnte einige wichtige Partnerschaften mit ICBC und Santander erneuern und mit HSBC, Marriott Bonvoy und Bolt ausbauen. Der Kreditkartennetzwerk-Riese hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nach oben verfeinert. Sowohl der Nettoumsatz als auch der Gewinn pro Aktie sollen nun im niedrigen zweistelligen Bereich wachsen. Die Prognose für die Betriebskosten bleibt unverändert.

Das Unternehmen wird am 20. Februar 2025 bei seinem Investorentag weitere Einblicke in seine Strategie und Hauptinvestitionsinitiativen geben. Die Aussichten für Visa sind trotz Inflationsängste sehr gut, lediglich die Klage des US-Justizministerium beim US-Bezirksgericht belastet etwas. Visa soll gegen den Sherman Act verstoßen haben und Vereinbarungen mit Händlern geschlossen haben, um sich ein Monopol im Debitkarten-Netzwerk aufzubauen und dadurch den Wettbewerb verhindern. Visa hält die Anschuldigungen für unbegründet und wird sich energisch verteidigen.

Der Autor Andreas Wimbauer ist in folgende Werte investiert: Visa