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Dieser deutsche Fallen Angel im Bereich Financial Services bietet Vervielfachungspotenzial

Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell

Michael Seibold ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.

Liebe Leser,

wer ist nicht auf der Suche nach Aktien, die das Potenzial auf Vervielfachung ihres Unternehmenswertes haben. Im Vergleich zu den Blue Chip Aktien, die nahezu in aller Munde sind und viel mehr von Analysten regelmäßig gerankt werden, stehen Nebenwerte aufgrund ihrer geringeren Marktkapitalisierung nicht so stark im Fokus. Doch genau hier bieten sich immer wieder Gelegenheiten, da kleinere Unternehmen noch schlankere Strukturen haben und oft schneller wachsen können als bereits etablierte Firmen.

Fallen Angels sind Unternehmen, die mindestens 40 % vom Hoch entfernt sind und einen TraderFox Qualitäts-Check von mindestens 11 von 15 möglichen Punkten aufweisen. Wenn wir auf www.traderfox.de gehen und unser Tool "Paper" öffnen, finden wir im digitalen Kiosk das wöchentliche Paper Fallen Angels. Dort finden wir unter den amerikanischen Werten Aktien wie PayPal, Generac Holdings, Netflix, Nvidia, Adobe oder zum Beispiel Meta Platforms.

Vielen von euch dürften diese Werte bereits bekannt sein und auch hier gibt es den ein oder anderen Wert, der in den nächsten Jahren Kurspotenzial bietet.

Das gleiche Prinzip habe ich bei der Suche im Bereich der deutschen Nebenwerte angewendet und da bin ich auf das Unternehmen Hypoport SE gestoßen, das an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet und im SDAX vertreten ist. Kurzzeitig stieg die Hypoport SE 2021 vom SDAX in den MDAX auf, um dann kurz darauf wieder abzusteigen.

Quelle: Daten/Graphs im Aktien Terminal von TraderFox

Hypoport betreibt mit EUROPACE die größte deutsche Plattform zum Abschluss von Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukten sowie Ratenkrediten. Diese Plattform ermöglicht direkten Vertragsabschluss durch die Vernetzung von einer Vielzahl an Banken und Versicherungen mit tausenden Finanzberatern. Die Hypoport SE in seiner jetzigen Form mit Sitz in Berlin und Lübeck entstand im Jahre 2001 durch eine Fusion der seit 1954 bestehenden Dr. Klein & Co. AG und der 1999 gegründeten EUROPACE. Seitdem gab es ein außergewöhnlich hohes Wachstum zu verzeichnen.

Quelle: Unternehmenshomepage hypoport.de

Zu der Kreditplattform gehören noch die GENOPACE GmbH, die als interner Vermittlungskoordinator für den genossenschaftlichen Bankensektor fungiert. Die FINMAS GmbH vernetzt die Kreditplattform für die Mietglieder der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Baufinanzierungsgeschäft wird mit den B2B-Vertriebsgesellschaften Starpool GmbH und Qualitypool GmbH abgebildet. Für das Angebot mit Firmenkunden (Corporate Finance) zählen die REM CAPITAL AG und die fundingport GmbH.

Neben der Kreditplattform vereint das Segment Privatkunden mit dem internetbasierten und ungebundenen Finanzvertrieb Dr. Klein Privatkunden AG und dem Verbraucherportal Vergleich.de alle Bereiche, die mit der Beratung zu Immobilienfinanzierungen, Versicherungen und Vorsorgeprodukten zu tun haben. Auch einfache Bankprodukte wie Tagesgeldkonten fallen unter dieser Rubrik.

Im weiteren Segment der Immobilienplattform werden alle immobilienbezogenen Aktivitäten mit dem Ziel der Digitalisierung von Vermarktung, Bewertung, Finanzierung und Verwaltung von Immobilien gebündelt. Für jeden dieser Themen bietet man ganzheitliche Digitalisierungs- und Strategieberatungen an.

Das vierte Segment bestehend aus der Versicherungsplattform beschäftigt sich als B2B-Plattform mit der Beratung, Vergleich von Tarifen und der Verwaltung von Versicherungspolicen. Auch betriebliche Vorsorgeprodukte zählen zum Bereich der Verwaltung und werden durch die digitale Plattform ePension durchgeführt.

Jahresprognose 2022 ausgesetzt

Innerhalb nur weniger Monate hat die Hypoport Aktie über 80 % verloren. Grund dafür ist das kollabierende Neugeschäft im Immobilienmarkt. Die Bau- und Immobilienbranche war über zehn Jahre aufgrund der Null-Zins-Politik und der günstigen Energiepreisen erfolgsverwöhnt. Mittlerweile sind die Zinsen für eine zehnjährige Finanzierung innerhalb weniger Monate von unter einem Prozent auf rund 4 % gestiegen. Die Baukosten explodieren und die Stimmung war lange am Immobilienmarkt nicht mehr so schlecht.

So rechnet der CEO von Hypoport Jan H. Pahl für das dritte Quartal 2022 mit einem Umsatz leicht unter Vorjahresniveau und einem ausgeglichenen EBIT (Earnings before Interest and Taxes). Sowohl in der privaten und institutionellen Immobilienfinanzierung als auch im Corporate Finance Geschäft zeigt das zweite Halbjahr bisher eine schwache Nachfrage. Trotz erhöhtem Immobilienangebots und leichter Preisrückgänge halten sich die Verbraucher in dem Hypoport-Hauptmarkt der privaten Immobilienfinanzierung zurück. Rezessionsängste sowie die Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise spielen dabei eine große Rolle.

Fest steht, dass die Jahresprognose deutlich verfehlt wird und der Vorstand noch nicht sagen kann, ob die Zurückhaltung der Verbraucher in der privaten Immobilienfinanzierung bald endet oder noch weiter gehen wird. Deshalb setzt er die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 aus. Dass das bei den Anlegern am 22. September nicht gut ankam, kann sich jeder denken. Die Aktie verlor nach der Meldung bei 160 Euro nochmals rund die Hälfte ihres Wertes und liegt aktuell bei nur noch 81 Euro. In der Spitze stand die Aktie noch vor rund einem Jahr bei über 600 Euro. Mittlerweile ist das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) auf 17 geschmolzen. Die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal werden am 14. November 2022 präsentiert.

Diese würde ich auf jeden Fall abwarten, bevor ich mich entscheide, ob ich investiere. Gespannt kann man immer nach der Veröffentlichung der Zahlen sein, wie die Kommentare des Managements bezüglich der Aussichten ausfallen werden. Vieles negative ist mit Sicherheit im aktuellen Kurs eingepreist, jedoch kommt dann bei schwachen Zahlen oft nochmal ein weiterer Rücksetzer.

Fazit

Bei dem Unternehmen Hypoport haben wir es mit einer gut geführten Plattformstory zu tun. Die Frage ist nur, ab wann mit einer Erholung am Immobilienmarkt zu rechnen ist. Viele potenzielle Käufer werden sich bei der aktuellen Marktlage bei der Immobilienfinanzierung zurückhalten. In einer Rezession wird das Geld der Verbraucher zurückgehalten. Der deutsche Wohnungsmarkt besitzt jedoch auch langfristige Treiber:

1. Netto-Zuwanderung nach Deutschland
2. Höhere Lebenserwartung
3. Steigende Anzahl an Single-Haushalten sowie
4. Wunsch nach Unabhängigkeit von möglichen Mietsteigerungen

Quelle: Visualizations im Aktien Terminal von TraderFox

Aktuell haben sich die Rahmenbedingungen für Bauprojekte dramatisch verschlechtert. Aber dass sich der Versicherungs- und Immobilienmarkt wieder erholen wird, ist auch nur eine Frage der Zeit. Es kann einige Quartale im Transaktionsmarkt etwas ruhig hergehen. Allein bei den Zinsabläufen kommt in diesem Markt wieder Bewegung hinein. Das KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) liegt nur noch bei knapp über eins. Dies ist für ein Unternehmen mit einer perspektivisch 15-20 % EBIT-Rendite im Plattformgeschäft sehr niedrig. Klar, es kommt jetzt erst einmal zu Kosteneinsparungen und zu Gewinnverfehlungen, aber das wird sich auch wieder zum positiven ändern. Wann sollte man dann am besten die Aktie von Hypoport einsteigen? Dann, wenn die Krise und die Panik am größten ist und sich die negative Sicht in der Bilanz des Unternehmens zeigt. Ich denke, das dürfte sich in den nächsten zwei Quartalen zeigen und dann hat mit der Hypoport Aktie die Chance auf einen Multibagger.

Liebe Anleger, liebe Trader,

ich wünsche Euch noch viele erfolgreiche Investments.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Michael Seibold

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Bildherkunft: https://unsplash.com/photos/NpTbVOkkom8

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