Eine unbekannte Burggrabenaktie, die ich mit unserem Hidden-Champion-Screener gefunden habe!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hallo Investoren, Hallo Trader
Bevor wir uns heute einen Hidden-Champion aus dem Datenanalysebereich ansehen, könnt ihr euch sogleich entscheiden, ob ihr den Artikel lieber lesen oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube ansehen wollt. Wie immer will ich darauf aufmerksam machen, dass es sich um keine Anlageempfehlungen handelt, sondern nur um meine eigene Meinung.
Wenn es nach Warren Buffett geht, dann sollte man als Investor möglichst viele Unternehmen analysieren und versuchen die Geschäftsmodelle zu verstehen. Genau das machen wir bei TraderFox tagtäglich. Dabei haben wir verschiedene Hilfsmittel entwickelt, die es Anlegern ermöglichen, das Aktienuniversum nach vorher festgelegten Kriterien stark einzuschränken. Eine Möglichkeit, um spannende Aktien zu finden, ist dabei unser Tool "AKTIEN-RANKINGS". Hier haben wir verschiedene Templates hinterlegt, die für jeden Anleger etwas zu bieten haben. Heute geht es um unser Template "Hidden-Champions". Mit diesem Template finden wir Aktien, die noch nicht so bekannt sind.
Und so gehe ich dabei vor!
Im ersten Schritt melde ich mich bei www.traderfox.de an. Dann klicke ich auf das Tool AKTIEN-RANKINGS. Grundlage dieses Tools ist die Datenbank von Morningstar. Über 15.000 in Europa und den USA gelistete Aktien können damit untersucht werden. Das Tool ist Teil des Abopaketes "TraderFox Morningstar Datenpaket" und gibt es für 25 € im Monat. Ich klicke auf den Reiter "Templates" und wähle "Hidden-Champions" aus. Nun muss ich nur noch das Template laden und schon werden mir die voreingestellten Kriterien angezeigt. Wenn ich jetzt auf "scannen" gehe, dann wird mir die Liste mit allen verbleibenden Aktien angezeigt. Ich konzentriere mich auf Aktien mit einem starken Chart. Dabei will ich euch heute Verisk Analytics vorstellen.
Verisk Analytics [VRSK | WKN A0YA2M | ISIN US92345Y1064] bietet Risikobewertungen und Entscheidungsmodelle für Versicherungen und Regierungsbehörden. Ziel ist es risikobehafteten Geschäftsfeldern beim Verstehen und Managen potentieller Risiken zu helfen. Das sogenannte Risk Assessment richtet sich im Besonderen an Kunden aus dem Sektor Sachversicherungen.
Für Versicherer und Rückversicherer stellt Verisk Analytics hier Daten, Software und Informationsdienste zum Identifizieren und Managen von Risiken bereit. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Lösungen zur Erstellung von Entscheidungsmodellen, die das Vorhersagen von zukünftigen möglichen Verlusten ausgelöst durch eine Vielzahl von eventuellen Katastrophen, Betrugserkennung und -vermeidung sowie das Erfassen von bereits eingetretenen Verlusten ermöglichen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt aktuell 32,50 Mrd. USD. Das Unternehmen wird dem Industriesektor und der Beratungsbranche zugeordnet.
Geschäftsmodell
Verisk Analytics wurde im Jahr 1971 als ISO (Insurance Services Office), eine gemeinnützige Beratungs- und Rating-Organisation, gegründet. Zuerst bestand die Aufgabe des Unternehmens ausschließlich darin Daten, wie Versicherungsprämien, zu sammeln. Diese Daten wurden dann verarbeitet und an die US-Aufsichtsbehörden übermittelt. Neben der Aufsichtsbehörde wurden die ausgewerteten Daten allerdings auch anonymisiert an die Versicherungen zurückgeschickt. Versicherungen konnten dann mithilfe der umfangreichen Daten die Festlegung der Prämiensätze für Versicherungen verbessern. ISO war in dieser Hinsicht einzigartig, denn kaum ein Unternehmen hatte derart detaillierte Informationen zu Versicherungsgeschäften.
Die Unternehmensgeschichte ist bis heute der Grund, warum Verisk Analytics einen privilegierten Zugang zu Daten aus der Versicherungsbranche hat. Im Jahr 2009 wurde ISO in Verisk Analytics umbenannt und an die Börse gebracht. In den darauffolgenden Jahren wurde das heutige Geschäft, auch durch Übernahmen, aufgebaut. Wenn man das Geschäftsmodell von Verisk Analytics in einem Satz zusammenfassen müsste, würde dieser vermutlich folgendermaßen lauten: Verisk Analytics bietet Risikobewertungen und Entscheidungsmodelle für Versicherungen sowie umfassenden Zugriff zu Daten an.
In den letzten zwei Jahren hat sich das Unternehmen allerdings weiter spezialisiert. Das Energiesegment wurde in diesem Jahr für 3,1 Mrd. USD an Veritas Capital verkauft. Außerdem hat man im letzten Jahr den vollständigen Verkauf der Finanzdienstleistungssparte angekündigt. Zukünftig wird man nur noch als reiner Anbieter von Versicherungsanalysen auftreten. Das ist sicherlich nicht verkehrt, da dieser Bereich der profitabelste ist.
Kennzahlen
Laut unserer Datenbank konnte das Unternehmen zwischen 2016 und 2021 ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 9 % erzielen. Von dem Umsatzrückgang seit 2021 darf man sich nicht irritieren lassen, da dieser mit der Neufokussierung und dem Verkauf der Geschäftseinheiten im Bereichen Finanzen zusammenhängt. Für die nächsten drei Jahre wird mit einem Umsatzwachstum im Bereich von 7 % bei einem Gewinnwachstum von durchschnittlich 6 % gerechnet. Das ist wahrlich nicht viel, besonders dann, wenn man sich die hohe Bewertung mit einem KUV von 12 und einem KGV von 42 ansieht.
Allerdings handelt es sich bei Verisk um ein Unternehmen mit breitem Burggraben. Denn kaum ein anderes Unternehmen verfügt über derart umfassende Datenbestände von detaillierten und geschützten Versicherungstransaktionen wie Verisk. Das heißt, die Datenbank selbst stellt den Burggraben dar, welcher von anderen Softwareunternehmen nicht kopiert werden kann. Dafür zahlt man als Aktionär einen Aufschlag. Über 80 % der Einnahmen sind Abonnements mit Laufzeiten zwischen 1 und 5 Jahren. Dies macht das Geschäft planbar und stabil. Der Burggraben drückt sich auch in den extrem hohen Margen aus. So kommt das Unternehmen auf eine erstaunliche Netttomarge von 38 %. Viele andere Unternehmen erreichen nicht einmal eine Bruttomarge in diesem Bereich.
Wachstumsaussichten
Verisk hat sich durch Übernahmen und seiner Spezialisierung einen sehr schönen Platz in einem spezialisierten Markt geschaffen. Das Unternehmen ist ausschließlich im Versicherungssektor tätig und verfügt dort über mehr als 50 Jahre Erfahrung und Fachwissen. Verisk nimmt seine riesigen Datenmengen, synthetisiert diese und stellt sie den Kunden zur Verfügung, was es diesen erleichtert, bessere Risikoentscheidungen bei ihren Versicherungspolicen zu treffen. Verisk hat hier mehr Erfahrung als vielleicht jeder andere Akteur im Versicherungswesen. Allerdings ist das Wachstum in dem Bereich nicht einfach, da der Versicherungsbereich sehr zyklisch ist, weil bestimmte Ereignisse im Zusammenhang mit dem Wetter oder anderen Katastrophen zu großen Schwankungen bei den Einnahmen und Gewinnen führen können. Genau das hat bei Verisk im Laufe der Zeit zu einem relativ bescheidenen Wachstum geführt.
Wir dürfen also als Anleger nicht erwarten, dass sich dies in Zukunft ändern könnte. Das wird es nicht und das muss es nicht. Bei Verisk reicht es aus, dass wir Jahr um Jahr eine kleine Wachstumsbeschleunigung sehen. Das hängt damit zusammen, dass Verisk mit einer starken operativen Hebelwirkung (Leverage) arbeitet. Das bedeutet, dass die variablen Kosten gering sind und die Kostenstruktur weitgehend fix ist, so dass bei zusätzlichen Umsätzen nur geringe Zusatzkosten anfallen. Das führt zu besseren Margen, je höher der Umsatz ist, und deshalb ist es für Verisk so wichtig, dass sich das Umsatzwachstum nicht viel, aber doch immer ein wenig beschleunigt. Wenn es also auch nur eine kleine Steigerung beim Umsatz gibt, dann kommt es dennoch zu einer bedeutenden Steigerung beim Gewinn.
Dadurch kann mehr Geld für Aktienrückkäufe verwendet werden. In den letzten sechs Jahren hat das Unternehmen etwa 15 % seiner Aktien zurückgekauft. Aktuell gibt es ein Aktienrückkaufprogramm in einer Höhe von 2,5 Mrd. USD, was die Aktie weiterhin stützen sollte, da sich der Aktienbestand um weitere 8 % verringern wird.
Wachstumschancen sieht das Unternehmen in der Verfeinerung seiner existierenden Produkte, in einer Stärkung des Kundendialogs und in der Entwicklung neuer Märkte, wobei das Ausland immer noch gute Chancen bietet. Aktuell werden 85 % der Umsätze in den USA und nur 15 % im Ausland generiert. Die Aktie ist sicherlich kein Sprinter und das wird sie auch nicht werden. Der TraderFox-Robustheits-Check zeigt uns dafür aber, dass die Aktie weit besser durch schwierige Marktlagen kommt als andere Aktien. Nicht umsonst bekommt sie 13 von 15 Punkten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir es mit einem Unternehmen zu tun haben, das eine attraktive Nische besetzt, aber zukünftig kein massives Wachstum erleben wird. Verisk hat eine ausgereifte Marktposition in einem ausgereiften Sektor. Es handelt sich also keineswegs um eine Wachstumsstory , als vielmehr um eine Burggrabenstory mit zuverlässigen Erträgen und überschaubarem Risiko.
Nun schaue ich mir noch die Kursentwicklung an:
Seit dem Jahr 2017, als der Kurs bei 80 USD stand, konnte die Aktie von Verisk knapp 200 % zulegen, wobei es dabei immer wieder zu kurzen und heftigen Rücksetzern von etwa 20 % kam. Im letzten Jahr hat sich bei der Aktie eine breite Base etabliert, wobei sie sich aktuell wieder an das Allzeithoch bei 231 USD heran schiebt. Für Trendfolger ist die Aktie interessant, da zeitnah die Trendfortsetzung eingeleitet werden dürfte.
Tipp: Wenn ihr keine Webinaraufzeichnungen und Videos mehr verpassen wollt, dann abonniert jetzt unseren Youtube-Kanal und drückt das Glockensymbol. Damit bekommt ihr eine Benachrichtigung, wenn von uns ein neues Video erscheint!
Ich wünsche euch eine schöne Woche
Bis zum nächsten Mal
Andreas Haslinger
Verwendete Tools:
TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de
Aktien-Rankings: https://rankings.traderfox.com
Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com
Haftungsausschluss: Dieses Format dient ausschliesslich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.
Aufklärung über mögliche Interessenkonflikte:
Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: City, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.
TraderFox-Redakteure klären im Artikel über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich gennant und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.
Eigenpositionen: Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: Keine