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Crash-Prophet Albert Edwards: „Dieser gruselige Chart macht mir so viel Angst wie seit langem nicht mehr“

Der Dax markiert gerade munter neue Jahreshochs und in den USA stürmen die Aktien-Leitindizes sogar auf neue Kursrekorde. Ein Umfeld, das Crash-Propheten dazu bringen könnte, sich zerknirscht ins stille Kämmerlein zurückziehen. Doch mit Albert Edwards gibt einer der bekanntesten Crash-Propheten trotzdem nicht klein bei. Der Anlagestratege bei der französischen Großbank Société Générale ist sogar neu alarmiert. Dafür sorgt ein Chart, den seine Kollegen vom Anleihen-Research jüngst veröffentlichten. Edwards Fazit bei dessen Anblick lautet wie folgt: "Das ist einer der gruseligsten Charts, den ich seit einer sehr langen Zeit gesehen habe." Konkret geht es bei dem Chart um das Zusammenspiel der derzeit vorherrschenden politischen Risiken und der Renditedifferenzen bei den Anleihen. Beim Versuch, die wirtschaftspolitischen Risiken widerzuspiegeln, greift das Credit-Research-Team der Société Générale auf ein Konzept der US-Wissenschaftler Baker, Bloom und Davis (BBD) zurück. Diese veröffentlichen auf der Webseite www.politicaluncertainty.com einen volkswirtschaftlichen Unsicherheits-Index. Wie dem nachfolgenden Chart zu entnehmen ist, bewegt sich dieser momentan global betrachtet auf einem höheren Niveau als 2008 und 2012 (blaue Linie). Die Spitzen wurden damals bei 201 und 218 Punkten erreicht, doch aktuell wird dieser Wert sogar mit 282 Punkten angegeben. Das alleine schon ist ein Warnsignal, doch noch spannender ist das Thema, wenn auf das Zusammenspiel mit den Rendite-Differenzen am weltweiten Anleihemarkt geachtet wird. Denn während in den Jahren 2008 und 2011 eine enge Korrelation zwischen der wirtschaftspolitischen Unsicherheit und den Credit Spreads zu beobachten war, ist das zumindest bisher dieses Mal nicht der Fall. Anders als damals, als die Rendite-Differenzen in den Krisenperioden nach oben schossen, liegen die Spreads derzeit auf dem Medianniveau des Zeitraums, der bis zum Jahr 2008 zurückgeht. Laut Société Générale müssten die globalen Credit Spreads angesichts der aktuell vorherrschenden wirtschaftspolitischen Unsicherheiten doppelt so hoch sein wie sie momentan sind. Das sollte den Bullen Sorgen machen, mahnt Guy Stear.

Der volkswirtschaftliche Unsicherheits-Index notiert auf einem Rekordhoch. Warum hinken die Spreads hinterher?

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Wegen seiner pessimistischen Veranlagung bezeichnet es Edwards als tröstlich zu wissen, dass er nicht die einzige Person ist, die sich Sorgen um die wirtschaftlichen und politischen Aussichten macht. Guy Stear, der als Chef des Credit Research fungiert, bringe ebenfalls sehr viel Markterfahrung mit und neige als ausgeglichener Mensch nicht zu "bearishen" Anfällen, wie das bei ihm selbst der Fall sei. Die Leute würden ihn wirklich mögen und wenn einer wie er sagt, dass angesichts der aktuellen wirtschaftspolitischen Untersicherheiten die Renditedifferenzen bei den Unternehmensanleihen sogar hoher sein sollten als 2008, dann lässt das Edwards mit einem Schlag kerzengerade dasitzen, wie er es selbst formuliert.

Aus Sicht von Edwards sollte die Aussage von Stear nicht nur die Bullen sorgenvoll stimmen, sondern Jedermann besorgt machen. Schließlich könnte den hauseigenen Untersuchungen zufolge vom Markt für US-Kredit-und Unternehmensanleihen der Strudel ausgehen, der zur nächsten Rezession führt. Zumal es auch so sei, dass beim inzwischen erreichten Verschuldungsniveau auf Unternehmensebene gemessen an den erwirtschafteten Cash Flows die Renditen für hochverzinsliche Unternehmensanleihen in der Vergangenheit typischerweise sehr viel mehr abwarfen (siehe den zweiten Chart). Auch die Spreads zwischen den Unternehmensanleihen mit unterschiedlichen Kreditwürdigkeitsnoten sei ungewöhnlich niedrig, heißt es. Edwards fragt sich außerdem, ob angesichts von steigenden Lohnstückkosten nicht gerade auch sehr viel Druck auf die Gewinnmargen der Unternehmen ausgeht. Wie es sich für einen eingefleischten Bären gehört, bezeichnet Edwards das in Verbindung mit den politischen Unsicherheiten als einen gefährlichen Mix.

Zusammenspiel der Nettoverschuldung zum Cash Flow bei US-Ex-Finanz-Unternehmen verglichen mit den Renditen für hochverzinsliche Unternehmensanleihen

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Wie sorglos die Marktteilnehmer trotzdem seien, hätten die jüngsten Ereignisse gezeigt. So hätten die Märkte das Brexit-Votum in wenigen Tagen abgeschüttelt, bei der Wahl von Donald Trump habe man sich weniger als einen Tag geschüttelt und beim Ergebnis des Referendums in Italien habe das Zucken sogar nur wenige Stunden gedauert. In so einer ausgelassenen Stimmung würden die Marktteilnehmer wohl auch eine Invasion der Erde durch Außerirdische mit einem Achselzucken abtun. Die Gelassenheit, mit der momentan die hohen globalen politischen Risiken hingenommen werden, bringt Edwards zu der Vermutung, dass zweifellos auch die Anleger von einem anderen Planten zu stammen scheinen. Alles Überlegungen zum Marktumfeld, die beachtenswert sind. Die Bullen werden aber trotz allem hoffen, dass sich die von Edwards gehegten Ängste wie zuletzt auch in den kommenden Jahren nicht bewahrheiten werden. Hinweis: Verfolgen Sie die Entwicklung der Aktienmärkte täglich Live in Realtime auf dem TraderFox Trading-Desk. -> Kostenlose Registrierung zum TraderFox Trading-Desk
Bildherkunft: Fotolia: #111993389

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