Das französische Luxusunternehmen LVMH drängt in den globalen Markt für Luxusuhren vor und hat eine neu gegründete Uhrensparte sowie eine Reihe neuer, hochpreisiger Modelle vorgestellt. Der weltweite Umsatz mit Luxusuhren wird laut dem Marktforschungsunternehmen IMARC Group in diesem Jahr auf etwa 30 Mrd. USD geschätzt. Bis 2032 wird erwartet, dass er auf mehr als 37 Mrd. USD steigen wird, da der weltweite Wohlstand zunimmt und die Generation Z und die Millennials sich stärker für hochwertige mechanische Uhren interessieren.

Die Schmuck- und Uhrensparte von LVMH erzielte 2023 einen Umsatz von 11,8 Mrd. USD, was einem organischen Wachstum von 7 % entspricht. Das Luxusunternehmen verfügt derzeit über zehn Uhrenmarken, darunter TAG Heuer, Hublot, Zenith, sowie Mode- und Schmuckmarken wie Louis Vuitton, Bulgari und Dior, die ebenfalls Uhren herstellen.

LVMH Watches umfasst die Marken TAG Heuer, Hublot und Zenith

Im Januar 2024 ernannte das Unternehmen Frederic Arnault, den 29-jährigen Sohn von LVMH-CEO Bernard Arnault, zum CEO von LVMH Watches, zu denen die Marken TAG Heuer, Hublot und Zenith gehören. Analysten schätzen, dass der Umsatz dieser drei Marken im letzten Jahr etwa 2 Mrd. USD erreicht hat. Frederic Arnault, der bei TAG Heuer eine Reihe äußerst beliebter neuer Modelle eingeführt hat, wird voraussichtlich seinen Fokus auf Innovation, hochmoderne Materialien und kreative Designs auf die gesamte Markengruppe übertragen. Analysten sagen, dass LVMH möglicherweise auch weiterhin attraktive Marken erwerben wird, wenn sie verfügbar sind.

In Interviews mit CNBC während der LVMH Watch Week in Miami sagten die CEOs der Marken, dass 2024 bereits stärker zu werden scheine als 2023, als steigende Zinsen und Rezessionsängste die Nachfrage dämpften. Die Führungskräfte sind besonders begeistert von der Widerstandsfähigkeit des amerikanischen Luxuskonsumenten.

Die reichsten Verbraucher sind am wichtigsten

Der Verkauf von Uhren folgt einem ähnlichen Muster wie der breitere Luxusmarkt, in dem die wohlhabendsten Verbraucher am stärksten sind. Die Führungskräfte sagen, dass Wohlhabende weniger vor steigenden Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheit betroffen seien, sodass immer mehr Marken auf die "Superverbraucher” und VIP-Sammler eingehen würden, die weiterhin in höchste Qualität und Handwerkskunst investieren.

LVMH zielt auch auf das am schnellsten wachsende Segment der Luxusuhren ab: Damenuhren. Obwohl Damenuhren nur etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmachen, ist das Interesse von Frauen an luxuriösen mechanischen Uhren aufgrund einer größeren Präsenz in sozialen Medien und einer wachsenden Anzahl von für Frauen konzipierten Modellen stark gestiegen. Die wachsende globale Bevölkerung von wohlhabenden Frauen, sowohl durch eigene Verdienste als auch durch Erbe, treibt ebenfalls das Umsatzwachstum an.

Mit einer Marktkapitalisierung von 389 Mrd. Euro ist LVMH aktuell das zweitgrößte europäische Unternehmen an der Börse nach Novo Nordisk.