Die Philippinen sind ein Inselstaat in Südostasien, welcher den 36. Rang der großen Wirtschaftsnationen belegt, obwohl das Land an sich weiterhin durch eine breite Armut geprägt ist (Rang 115 auf der Liste der reichsten Länder). Gleichzeitig wächst die philippinische Wirtschaft wieder deutlich und damit wird das Land besonders für ETF-Anleger interessant, die in Emerging Markets investieren wollen. 

Besonders überraschend legte der Xtrackers MSCI Philippines UCITS ETF 1C [ISIN LU0592215403, WKN DBX0H9] am 11. August 2022 zu. Notierte er am 1. August noch bei 1,47 USD, so lag er am 11. August bei 1,52 USD. Wer also 11 Tage zuvor zum Beispiel 1.000 Aktien gekauft hatte, konnte nun innerhalb kürzester Zeit einen netten Gewinn einfahren. Und die Aussichten der philippinischen Wirtschaft sehen gut aus.

Dabei investiert der ETF etwa 29 Prozent in den Industriesektor, gefolgt von Immobilien mit 22 Prozent und Finanzdienstleistungen mit 17 Prozent. Der Sektor Telekommunikation dagegen steht mit über 8 Prozent auf Rang 4 bereits etwas abgeschlagen dar. Die 10 größten Positionen im ETF machen dabei eine Gewichtung von fast 65 Prozent aus, insgesamt beinhaltet der ETF etwa 41 Positionen.

Zu den beinhalteten Firmen gehören zum Beispiel SM Prime Holdings und Ayala Land, welche die zwei größten Positionen ausmachen und daher kurz exemplarisch vorgestellt werden sollen.

SM Prime Holdings ist in den Philippinen für die Vermietung von Gewerbeflächen sehr bekannt, besitzt aber auch eigene Kaufhäuser (SM Supermalls). So ist der Konzern ein bekannter Retailer. In den Philippinen gibt es 79 Supermalls und über 2.300 weitere Supermärkte der SM-Marke. SM Prime selbst nennt vier Segmente: Malls, Residences, Commercial und Hotel and Convention Centers. Zwischenzeitlich wuchs das Unternehmen zum umsatzstärksten, welches an der philippinischen Börse notiert ist. Wichtigste Einnahmequelle scheinen die Mieteinnahmen aus Einkaufszentren zu sein, denn dies ist das Hauptsegment des Konzerns und gleichzeitig seine DNA. Alles begann mit einem Schuhladen im Maniler Vorort Quiapo im Jahr 1950.

Ayala Land ist ein philippinisches Immobilienunternehmen, welches 1988 als Ableger der Ayala Corporation gegründet wurde. Der Konzern selbst bezeichnet sich als ein führender Landentwickler, der hochwertige Produkte und Dienstleistungen für die philippinische Gemeinschaft anbieten möchte. Das Motto lautet daher: "Um das Land zu verbessern und das Leben für mehr Menschen zu bereichern." Ayala Land sieht seine Mission besonders darin, dem philippinischen Volk zu dienen, indem es den Lebensstandard und die Lebensqualität steigern möchte. Die Taktik ist dabei, dass man große, integrierte, nachhaltige Immobilien mit gemischter Nutzung entwickelt, welche kleine Wirtschaftszentren auf Mikroebene darstellen und das Leben somit lokal bündeln.

Alles in allem lässt sich sagen, dass der ETF an sich durchaus breit gestreut ist und eine Vielzahl an Unternehmen beinhaltet. Die zwei höchst gewichteten Positionen kommen zwar beide aus dem Immobilienbereich, machen aber nur 20 Prozent des ETFs aus. Ihr Eindruck ist gut und gibt einen kleinen Einblick in die Firmenauswahl. Das im ETF am stärksten vertretene Segment dagegen ist die philippinische Industrie.

Obgleich man die Philippinen auf jeden Fall im Blick behalten sollte, so muss dennoch ein Einstieg in den ETF wohl überlegt sein.

Gastbeitrag von Timo Schmitz