Portfoliocheck: Warren Buffetts 180 Mrd. USD schwerer Renditefrachter – Das sind die neuesten Transaktionen des Großmeisters!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Starinvestor Warren Buffett ist ein Phänomen. Obwohl der Guru seit einem halben Jahrhundert beweist, dass er die Märkte zu schlagen weiß, antizipieren die meisten Menschen nicht von dieser Kunst. Buffett vollführt eine klassische Buy and Hold Strategie. Daher eignet sie sich ideal zum nachahmen. Steigt der Milliardär erst einmal bei einem Unternehmen ein, verweilen die Aktien für viele Jahre und Jahrzehnte im Portfolio. Dabei könnte man entweder Aktien seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway direkt kaufen oder über die quartalsweise erscheinenden F13 Files einzelne Transaktionen oder Positionen des Gurus einfach nachhandeln. Es hat in den letzten Jahrzehnten hervorragend funktioniert und sollte auch in Zukunft noch bestand haben. Doch nun genug der klugen Ratschläge. Blicken wir in die Geschehnisse des dritten Quartals beim 175 Mrd. USD schweren Berkshire Hatahwyay Investmentfonds.
16 Mrd. USD schwere Bank of America Option wird gezogen - weiterer Abbau bei IBM-Aktien! Betrachtet man Buffetts Portfolio, behält man immer den Überblick. Er lässt sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen oder psychologischen Aspekten beirren. Dafür hat jeder einzelne Tranaktion seinerseits eine überaus hohe Bedeutung. Es sind keine EIntagsträume. Doch der Reihe nach: Im dritten Quartal 2017 nahm Warren Buffett insgesamt 8 Transaktionen vor. Dabei ist eine Neuposition sowie 3 Aufstockungen. Die größte Veränderung im Portfolio von Berkshire Hathaway war die Zeichnung der 700 Mio. Vorzugaktien der Bank of America zu Stammaktien. Buffett lieh im Jahre 2011 der Bank 5 Mrd. USD und bekam dafür 700 Mio. Vorzugsaktien zu einem Preis von 7,14 USD je Aktie. Die Papiere hatten zudem einen festen Zinssatz von 6% p.a. Zusätzlich hatte Buffett sich ein 10-jähriges Umtauschrecht eingeräumt. Dieses löste der Guru im dritten Quartal ein und darf sich so einen sofortigen Buchgewinn von 11,5 Mrd. USD freuen. Warum löste Buffett nun sein Umtauschrecht ein, fragen Sie sich? Weil die normalen Dividendenzahlungen nun die festverzinslichten Zahlungen von ca. 300 Mio. USD im Jahr überstiegen hat. Neben einem satten Buchgewinn von 11,5 Mrd. USD strich der Guru somit alleine in den letzten 6 Jahren Zinsen im Wert von 1,8 Mrd. USD ein. Mit den nun gehaltenen Stammaktien kann sich der Guru zudem über eine jährliche Gewinnbeteiligungen in Höhe von derzeit 392 Mio. USD freuen, im Jahr 2020 dürfte diese bereits bei unglaublichen 800 Mio. USD liegen. Ein weiterer Beweis für Warren Buffetts ruhige sowie äußerst intelligente Denkweise. Neben dieser Veränderung stockte Buffett seine Beteiligungen beim iPhone-Hersteller Apple um 3% sowie beim Kreditkarten-Betreiber Synchrony Financial um 19% auf. Bei letzterem stieg der Guru erst in Q2 mit einer 500 Mio. USD schweren Beteiligung erstmals ein, nun folgte eine erste Aufstockung. Wir werfen später nochmals einen genauern Blick auf den Finanzdienstleister. Auf der Verkaufsseite finden wir einen Komplettausstieg sowie 3 Positionsreduzierungen vor. Hierbei ist vor allem der erneute Abbau von Anteilen des Halbleiterproduzenten IBM verwunderlich. Buffett äußerste sich nämlich Anfang des Jahres noch dazu, bei Kursen unterhalb der 140 USD Marke erneut eine Kaufoption zu sehen. Diesen Gedanken hat der Großmeister nun wohl überdacht. Es ist bereits die dritte größere Reduzierung von IBM-Anteilen hintereinander. Von den ursprünglich 81 Mio. Gehaltenen Aktien besitzt Warren Buffett nun noch 37 Mio., eine Gesamtreduzierung von über 50%! Nachfolgend sehen Sie nochmals alle durchgeführten Transaktionen im dritten Quartal 2017: Berkshire Hathaway Portfolio steigt auf 180 Mrd. USD ! Das Portfolio der Berkshire Hathaway Beteiligungsgesellschaft befinden sich derzeit 47 verschiedene Positionen mit einem unglaublichen Gesamtwert von mittlerweile knapp 180 Mrd. USD. Buffett ist kein Freund von großer Diversifikation! Seine Top 10 Beteiligungen steuern knapp 85% des gesamten Marktwertes bei, der Bankensektor ist hier klar mit einem Anteil von 41% übergewichtet. Es folgen der Kosumentensektor mit 25% sowie der Technologiesektor mit 15%. Vor allem bei letzeres war der Guru seit vielen Jahrzehnten übehaupt nicht vertreten, was er vor kurzem auch bedauerte. So bezeichnete er es als dämlich, das Potential von Alphabet oder Amazon nicht viel früher erkannt zu haben. Mit Apple hat der Guru hingegen innerhalb kürzester Zeit einen Volltreffer gelandet. Nachfolgend sehen sie Warren Buffetts 10 größten Postitionen: Position 20: Synchrony Financial baut unterbewertung stetig ab – Entwicklung eines Dividendenbringers! KGV sinkt auf unter 9! Hinter Synchrony Financial verbirgt sich der größte Anbieter von Private-Label Kreditkarten in den USA. Dabei bietet das Unternehmen Einzelhändlern, Einkaufshäusern, aber auch Gesundheitsdienstleister und Branchenverbänden hauseigene Kreditkarten für deren Kundschaft an. Mit mittlerweile 365.000 Standorten ist das Partnernetz von Synchrony Finacial in den USA und Canada bereits gigantisch. Des Weiteren überstreckt sich das Produktsortiment der Amerikaner über sogenannte Co-Branded Dual Cards, Promotion Finanzierungen, Ratenkredite, sowie Treueprogramme und Sparprodukte. Mit Amazon, Walmart, Sam's Club oder auch Banana Republic darf der Finanzdienstleister echte Schwergewichte einzelner Branchen zu seinen Kunden zählen. Das im Jahre 1932 gegründete Unternehmen kommt inzwischen auf 15.000 Mitarbeiter. Bis zum Jahre 2014 gehörte es noch als Tochtergesellschaft zum Mischkonzern General Electric, bevor es im besagten Jahr ausgegliedert und als unabhängiges Unternehmen an der NYSE gelistet wurde. Der Ausgabepreis war damals 23 USD je Aktie. An den Börsen eher unbekannt, ist Synchrony Finacial ein echtes Schwergewicht in der Branche. Das Unternehmen zählt mittlerweile 72 Mio. aktive Kunden und verfügt derzeit über ausgegebene laufende Darlehen in Höhe von 75 Mrd. USD. Allein im vergangenen Geschäftsjahr 2016 wickelten Kunden Kauftransaktionen in Höhe von 125 Mrd. USD über Finanzprodukte von Synchrony Finacial ab. Dabei erzielte der Konzern Umsatzerlöse von 6,99 Mrd. USD sowie einen Gewinn von 2,25 Mrd. USD oder 2,71 USD je Aktie. Mit dem im Juli veröffentlichten zweiten Quartalsbericht konnte man zudem mit dem E-Commerce Laden Zulily einen neuen Großkunden präsentieren. Zudem lag man in den letzten beiden Quartalen bei der Ertragslage über dem Konsens. Aktionäre werden zusätzlich mit einer Dividendenanhebung von 15% auf nun 0,15 USD je Aktie (quartalsweise) sowie einem angekündigten Aktienrückkaufprogramm mit einem Gesamtvolumen von 1,64 Mrd. USD oder knapp 7% aller ausstehenden Anteile umworben. Zwar konnte das Unternehmen seinen Gewinn seit der Ausgliederung 2014 nicht nennenswert steigern, auch im Jahre 2014 betrug der EPS 2,78 USD je Aktie, doch gibt es einige Faktoren, die Synchrony unter die Arme greifen dürfte. So dürfte zum einen der allgemeine Trend zum bargeldlosem Bezahlen in den USA weiterhin stark zunehmen. Und zum anderem profitiert das Unternehmen von starken Partnern. Je dynamischer sich deren Geschäfts entwickeln, umso höher dürften Umsätze und Erträge für Synchrony Financial ausfallen. Dabei baut der Dienstleister seine Kompetenzen in der Betreuung seiner Einzelhandelspartner immer weiter aus. Im Frühjahr dieses Jahres gab man hierfür die Übernahme von GP Shopper bekannt, ein auf mobile E-Commerce Applikation spezialisiertes Unternehmen. Der Analystenkonsens geht für das Geschäftsjahr 2018 von einem Gewinn in Höhe von 3,18 USD je Aktie aus. Bis 2020 sollte die Ertragslage auf 3,98 USD je Aktie anwachsen. Das KGV würde in Folge dessen auf 8,9 sinken. Hier ist auch scheinbar das stärkste Kaufargument von Warren Buffett zu finden. Synchrony Financial ist für seine starke Branchenposition in einem Wachstumsmarkt, einem gestandenem Management sowie einer aktionärsfreundlichen Politik äußerst moderat bewertet. Nachfolgend sehen sie alle investierten Wall-Street Gurus bei Synchrony Financial: Auch charttechnisch hat sich das Setup äußerst positiv seit unserem letzten Check entwickelt. So konnte die Aktie die mehrmonatige Konsolidierung erfolgreich nach oben durchbrechen und nähert sich mithilfe der besser als erwarteten Quartalsberichte dem Allzeithoch bei 38 USD. Danach ist der Weg nach oben frei. Investierte sollten meines Erachtens dabei bleiben und die Gewinne laufen lassen: