Top 10+ Nasdaq-Stocks, die in der vergangenen Woche kräftig unter die Räder gekommen sind!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Liebe Trader und Investoren,
der Nasdaq-Index fiel am vergangenen Donnerstag um mehr als 5 %. Am Freitag hielten die Verluste weiter an. Am schlimmsten erwischte es Technologie-Aktien, die in den vergangenen Wochen das Rennen gemacht hatten. Und so verlor bspw. die Aktie des HomeOffice-Profiteurs Zoom Video Technologies (ZM) mehr als 10 %. Auch die Papiere von Apple (AAPL) und Tesla (TSLA) kamen mit -8,5 % bzw. 9 % stark unter Druck. Wodurch der kleine Crash verursacht wurde, bleibt zunächst unklar. Gründe für die Korrektur gibt es jedoch viele verschiedene. Einerseits ist es die überhypte Stimmung bei den Tech-Stocks, die sich in ihrer Aktienbewertung sehr weit von den fundamentalen Daten entfernt hatten. Andererseits sind es die angelaufenen Gewinnmitnahmen und die daraus resultierende Kapitalverlagerung. So oder so sind sehr viele Stocks mit sehr spannenden Wachstumsperspektiven unter die Räder gekommen, die man nun angesichts enormer Chancen als Kaufgelegenheiten mit einem sehr guten CRV betrachten sollte.
Die Erste gruppe von Aktien, die unberechtigterweise sehr stark unter Druck kam und in der vergangenen Woche im Durchschnitt mehr als 10 % verlor, waren die Solar-Stocks. Top-Performer wie SolarEdge (SEDG), Enphase Energy (ENPH), First Solar (FSLR), Sunrun (RUN) und Co., die in der vergangenen Berichtssaison mit sehr guten News aufwarten konnten, gaben nach und kamen teilweise auf das Niveau von Anfang Juli zurück. Dies alles geschah vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage sowohl nach der grünen Energie als auch nach den Produkten zum Aufbau und Betrieb von sog. Solarparkt. Und daher bleibt diese Story trotzt der temporäre Crash weiterhin vollkommen intakt.
Die die Solartechnik existiert ja schon lange genug, wobei der Aufbau von Solar-Parks und die Installation von gewöhnlichen Photovoltaik-Anlagen relativ einfach ist. Dank dem technologischen Vorschritt werden die jeweiligen Produkte immer günstiger, was immer mehr Kunden anlockt. Was in dieser Hinsicht noch fehlte, war eine massive staatliche Förderungsinitiative, die in diesem Jahr u. A. mit dem sog. Green Deal kam. Damit wurde die Grundlage geschaffen, die das Wachstum der globalen Solarbranche über die Jahre hinweg sicher dürfte.
Eine weitere Gruppe von sehr spannenden Aktien, die korrigiert hatte, sind sog. Wasserstoff-Stocks. Dazu zählen solche Aktien wie Plug Power (PLUG), Ballard Power (BLDP), Bloom Energy (BE) etc. Im Vergleich zu den Solar-Stocks gibt es hier nur sehr wenige etablierte und sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle. Vielmehr sind es technologisch fortschrittlichen H2-Energie-Systeme, die derzeit in vielen verschiedenen Bereichen und Anwendungsbereichen wie Schifffahrt, Gabelstaplerantriebe, Luftdrohen etc. getestet werden. Im Vordergrund steht die Brennstoffzellentechnologie aber auch die eigentliche Gewinnung des sauberen Wasserstoffes.
In den vergangenen zwei Monaten sahen wir einen Aufschwung im gesamten Wasserstoff-Sektor. Grund dafür war die allgemeine die Annahme eines nachhaltigen Wachstums infolge des gesellschaftlichen und politischen Wandels. Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung; die Pläne zum umfassenden Umbau des Europäischen Energiesystems seitens der EU, wobei man bis 2050 sowohl die wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Klimaneutralität erreichen will - All das sorgte für positive Stimmung und hat die Stocks hochgetrieben. Hinzu kamen einige unternehmensspezifische News über Großaufträge und den Einsatz von konzerneigenen Technologien in neuen Bereichen, die die Wachstumsstory bestätigten und den allgemeinen Optimismus zusätzlich verstärkt hatten.
Was einzelne Top-Verlierer der vergangenen Tage angeht, so will man hier unbedingt auch folgende Stocks und ihre Wachstumstory hinblicken.
LivePerson (LPSN)
Der zukünftige KI-Profiteur hat in der aktuellen Berichtssaison mit teilweise besser als erwarteten Zahlen überzeugt und seine Jahresprognose angehoben, was eine sehr gute Grundlage für das zukünftige Wachstum bildet. Der Q2-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 29,1 % auf 91,6 Mio. USD (Konsens: 83,92 Mio. USD). der EPS-Verlust von -0,28 USD fiel jedoch schwächer als die erwarteten -0,11 USD je Aktie aus. Im Anschluss hat man die Jahresprognose angehoben. Der FY20-Umsatz wird nun bei 357-361 Mio. USD statt 340-355 Mio. USD (Konsens: 347,31 Mio. USD) erwartet.
Mit seinen KI-Chatbots für die Kundenkonversation trifft man den Nerv der Zeit. Schließlich hat sich in den letzten Jahren ein Wandel vollzogen. Konversationen finden kaum mehr via Telefon statt. Die Ansprachen sowie Supportnachfrage werden über Messenger abgewickelt. Liveperson kann das personalisieren und damit die Kundensupportprozesse automatisieren. Der Mitarbeiter greift lediglich unterstützend ein, wenn die KI eine wachsende Unzufriedenheit beim Kunden anzeigt. Mit der zunehmenden Digitalisierung dürfte sich diese Tendenz weiter verstärken. Sehr fördern erweis sich nun aber auch die Covid-Pandemie, die die Integration von derartigen Services sehr stark beschleunigt. Und daher hat LivePerson weiterhin sehr gute Chancen von der Beschleunigung der digitalen Transformation sowohl in der COVID-19-Zeit als auch in der Post-Covid-Zeit zu profitieren und sein Wachstum fortzusetzen.
Everbridge (EVBG)
Ebenfalls interessant ist die Story rund um Everbridge (EVBG), dessen Aktie nun ebenfalls sehr stark korrigierte und nun am unteren Ende einer mehrmonatigen Konsolidierung angekommen ist. Die Nachfrage von Unternehmen und Staaten nach Warnmeldesystemen und Lösungen für das Critical Event-Management könnte mit weiteren Naturkatastrophen, Epidemien etc. anziehen. Die EU-Staaten müssen bis 2022 über Warnmeldesysteme verfügen. Everbridge ist ja ein Critical Event Management (CEM) Anbieter, der Lösungen für Massenbenachrichtigungen offeriert. Genau solche Technologien sind in Epidemien und Pandemien wichtig, um schnell und gezielt die Bevölkerung oder auch Angestellte zu erreichen. Das Telekommunikationsnetzwerk dient dabei der Lokalisierung und Betroffene können einfach per SMS erreicht werden. Und der jüngste Kauf von one2many bringt den Konzern laut Analysten in eine bessere Position, um Aufträge von EU-Staaten zu erhalten. Folglich bleibt auch diese Wachstumsstory im Großen und Ganzen weiter intakt.
Coupa Software (COUP)
Coupa bietet ja eine cloudbasierte Management-Plattform an, die eine maximale Kontrolle über alle laufenden Ausgaben eines Betriebs gewährleistet, diese visualisiert und verständlich darstellt, was bei der richtigen und kompetenten Herangehensweise des jeweiligen Managementteams zu signifikanten Kosteneinsparungen führen könnte. Besonders interessant ist dabei die Erweiterung des Produktportfolios um weitere nützliche Tools und Funktionen wie z. B. Coupa Pay, womit man weitere Zukunftstrends tangiert und neue Umsatzquellen erschließt. Das Unternehmen ist ein typischer Profiteur des digitalen Zeitalters.
Was die Aktie in den vergangenen Wochen hochgetrieben hat, waren sehr starke Quartalszahlen bei den Anderen Software-as-a-service-Stocks wie Anaplan (PLAN), Worday (WDAY), Intuit (INTU), die in den vergangenen Tagen ebenfalls sehr stark zurückkamen. Was ihre Zahlen anbetrifft, so wurde damit die globale SaaS-Story erneut bestätigt. Grund dafür ist der pandemiebedingte HomeOffice-Trend und die Beschleunigung der Digitalen Transformation, wobei man immer mehr operative Geschäftsabläufe in die Cloud auslagert. Dies dürfte auch für Coupa Software gelten, was man heute nach Börsenschluss sehr wahrscheinlich an guten Quartalszahlen, allerdings (aufgrund von hohen Erwartungen) ohne WOW-Effekt sehen wird.
Viel Erfolg und bleiben Sie gesund!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition.
- Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: Citi, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.
- TraderFox-Redakteure klären im Artikel, über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich genannt und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.