Der chinesische Elektroautohersteller BYD kann im Oktober erneut stark wachsen und erhöht damit den Druck auf Tesla (TSLA). BYD erhöht die Möglichkeit im 4. Quartal bei den Elektroautoverkäufen erneut mehr Fahrzeuge zu verkaufen als sein amerikanischer Konkurrent. Die in den USA notierten American Depositary Receipts ADRs von BYD fielen um 1 % auf 72,05 USD. Zu Beginn des Handels am Freitag waren die ADRs seit Jahresbeginn um etwa 32 % gestiegen.

BYD knackt erstmalig die Marke von 500.000 verkauften Fahrzeugen pro Monat

Am Freitag, den 1. November 2024, gab BYD für den Oktober 2024 einen Rekordabsatz von 500.526 Personenkraftwagen bekannt. Das ist ein enormer Anstieg von 66 % im Vergleich zum Vorjahr, als man nur 301.095 Fahrzeuge verkaufen konnte. Auch auf Monatssicht sind es 20 % mehr als im September. Es ist das erste Mal, dass die Verkäufe in einem Monat die Marke von einer halben Million Einheiten überschritten haben.

BYD verkauft zwei Arten von Personenkraftwagen. Neben den vollelektrischen batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen, verkauft BYD auch Plug-in-Hybridautos. Im Oktober erreichte das Unternehmen bei den Verkäufen 189.614 vollelektrische Fahrzeuge und damit 24.000 mehr als im Vorjahresquartal 2023. Die Plug-in-Hybriden konnte sich von 135.590 auf gewaltige 310.912 verkaufte Einheiten mehr als verdoppeln und die Zahl verdeutlicht die Beliebtheit der Fahrzeuge. Damit ist BYD auf dem besten Weg im 4. Quartal etwa 515.000 Elektrofahrzeuge zu verkaufen.

Das ist die gleiche Zahl, die Tesla im 4. Quartal verkaufen will. Das Tesla-Management sagte im Ergebnisbericht des Unternehmens für das 3. Quartal, dass es im Jahr 2024 mehr Fahrzeuge ausliefern will als im Jahr 2023. Dafür müsste Elon Musks Unternehmen in den letzten drei Monaten des Jahres mindestens 515.000 Autos und Lastwagen verkaufen. Die Wall Street glaubt leider nicht daran, wenn man die Konsensprognose, der von FactSet befragten Analysten betrachtet, die bei 505.000 Fahrzeugen liegt. Damit würde BYD zum zweiten Mal die Spitzenposition bei den vierteljährlichen Verkäufen von Elektrofahrzeugen erreichen.

BYD-Fahrzeuge sind deutlich günstiger als die Tesla Modelle

BYD hat gegenüber Tesla durch den Verkauf günstigerer Elektrofahrzeuge Boden gutgemacht. Der weltweite Durchschnittspreis für einen Tesla liegt bei über 40.000 USD, während der Preis für BYD bei knapp 20.000 USD bei der Hälfte liegt. Tesla bringt im 1. Halbjahr 2025 ein günstigeres Elektrofahrzeug auf den Markt. Das Unternehmen hofft, die Verkäufe im kommenden Jahr um 20 bis 30 % zu steigern, nachdem es 2024 nur ein Jahr mit geringem oder keinem Wachstum gab.

Bis Ende Oktober hat BYD bereits 1,2 Mio. vollelektrische Autos verkauft, ein Plus von 12 % gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen hat etwa 1,9 Mio. Plug-in-Hybride verkauft, ein deutliches Plus von 62 %. Plug-in-Hybride sind sowohl in China als auch in den USA etwas beliebter als die komplett vollelektrischen Autos.

Kräftiges Umsatzwachstum von 24 % im 3. Quartal

Erst am vergangenen Mittwoch meldete BYD für sein abgelaufenes 3. Quartal ein Umsatzwachstum von 24 % auf 201,12 Mrd. Yuan (28,24 Mrd. USD) und übertraf damit erstmals den Umsatz von Tesla, der im gleichen Zeitraum bei 25,18 Mrd. USD lag. Dieser Meilenstein für BYD konnte trotz der eigenen starken Konkurrenz in China, dem größten Automarkt der Welt, und den höheren Zöllen auf Importe für chinesische Elektrofahrzeuge in die Europäische Union erreicht werden. Beim Nettogewinn hat Tesla immer noch die Nase vorn und mit 2,18 Mrd. USD erzielte man mehr Gewinn als sein chinesischer Konkurrent, der 11,6 Mrd. Yuan oder umgerechnet 1,62 Mrd. USD erwirtschaftete.

BYD ist einer der bedeutendsten Hersteller von Elektrofahrzeugen in China und kämpft sowohl mit inländischen als auch mit globalen Konkurrenten um die Vorherrschaft. Auf BYDs Heimatmarkt ist Elon Musks Tesla einer seiner härtesten Konkurrenten. Laut der chinesischen Automobil-Website Autohome blieb das Model Y im September das meistverkaufte batteriebetriebene Elektroauto in China. BYDs Seagull folgte dicht dahinter auf dem zweiten Platz. Beide Firmen versuchen aktuell die europäischen Zölle durch eine direkte Produktion in Europa zu umgehen. Tesla möchte seine Kapazität in seinem Berliner Werk verdoppeln, während BYD sich in Ungarn niederlassen möchte und 1 Mrd. USD in ein Werk in der Türkei investieren möchte.