Porsche verzeichnet Absatzrückgang – Schwäche in China gleicht Wachstum in anderen Märkten aus
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Der Sportwagenbauer Porsche hat im vergangenen Jahr seine Produktpalette erneuert. Neben dem Panamera, Taycan und dem 911 gab es auch beim Macan einen Generationswechsel. Der Anteil elektrifizierter Sportwagen stieg 2024 von 22 auf 27 %. Knapp die Hälfte davon waren rein elektrische Modelle. Insgesamt wurden 310.718 Fahrzeuge ausgeliefert, was einem leichten Rückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch habe sich der Autobauer 2024 in einem herausfordernden Marktumfeld robust gezeigt, kommentierte Detlev von Platen, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Porsche AG. Das Unternehmen habe viel in seine Marke investiert und profitiere weiterhin von einer ausbalancierten Absatzstruktur in den einzelnen Weltregionen, erklärte er weiter.
Neuer vollelektrischer Macan wird sukzessive in die Märkte eingeführt
Seit Ende September wird der vollelektrische Macan sukzessive in den Märkten eingeführt. Die vollelektrische Variante sei in den vergangenen Monaten an mehr als 18.000 Kundinnen und Kunden übergeben worden, freut sich Detlev von Platen. In den meisten Ländern außerhalb der EU wird der Macan parallel weiterhin als Verbrenner angeboten. Insgesamt wurden 82.795 Macan-Modelle ausgeliefert – ein Rückgang von 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür war unter anderem der Auslauf der Verbrenner-Version in Europa sowie die weltweit gestaffelte Einführung des vollelektrischen Modells.
Cayenne entwickelt sich 2024 zum Bestseller unter den Modellreihen
Von der Sportwagen-Ikone 911 konnten mit 50.941 Einheiten 2 % mehr Fahrzeuge ausgeliefert werden als 2023. Bei den Modellen 718 Boxster und 718 Cayman stiegen die Auslieferungen um 15 % auf 23.670 Einheiten. Beim Taycan gab es ebenfalls einen Modellwechsel, jedoch verlaufe der Hochlauf der Elektromobilität insgesamt langsamer als geplant, so das Unternehmen. Beim Taycan wurden 20.836 Fahrzeuge ausgeliefert – 49 % weniger als im Vorjahr. Der Autobauer hatte den Cayenne bereits 2023 grundlegend überarbeitet. Im vergangenen Jahr entwickelte sich das Modell zum Bestseller unter den sechs Modellreihen. Es wurden 102.889 Exemplare an Kunden übergeben, ein Plus von 18 % gegenüber dem Vorjahr. Beim Panamera wurden 13 % weniger Fahrzeuge ausgeliefert (29.587 Einheiten) als im Jahr zuvor, was vor allem auf eine geringere Nachfrage auf dem chinesischen Markt zurückzuführen ist.
Porsche wächst in vier von fünf Regionen – Rückgang in China gleicht Zuwächse aus
Porsche konnte in vier von fünf Weltregionen wachsen und Bestwerte erzielen. In Europa (ohne Deutschland) wurden im Vergleich zum Vorjahr 8 % mehr Fahrzeuge ausgeliefert. Auf dem Heimatmarkt Deutschland belief sich das Plus auf 11 %. Nordamerika blieb erneut die größte Vertriebsregion und verzeichnete ein leichtes Wachstum von 1 %. Die herausfordernde Wirtschaftslage in der Volksrepublik China wirkte sich dagegen negativ auf den Absatz aus. Dort wurden 28 % weniger Fahrzeuge an Kunden übergeben. Dominic Chopping, leitender Reporter beim Wall Street Journal, schreibt, dass der deutsche Sportwagenhersteller im Laufe des Jahres vor der schwierigen Situation in China gewarnt habe. Günstigere, im Inland hergestellte E-Autos würden europäische Hersteller unterbieten. Zudem führten die wirtschaftliche Verlangsamung und ein Einbruch auf dem Immobilienmarkt dazu, dass chinesische Käufer vor dem Kauf von High-End-Autos zurückschreckten, so Chopping.
Wirtschaftliche und geopolitische Rahmenbedingungen könnten Porsche 2025 herausfordern
Porsche strebt weiterhin an, die Nachfrage und den Absatz "auszubalancieren". Die jüngste Produktpalette sei "hochattraktiv", kommentiert Detlev von Platen mit Blick auf 2025. Gleichzeitig sei sich das Unternehmen bewusst, dass die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen Porsche stärker denn je fordern dürften. Das Ziel bleibt es, die Marke weltweit weiter zu stärken und Marktpotenziale zu nutzen. Dies solle im Einklang mit der Nachfrage in den einzelnen Regionen geschehen, um dem Prinzip des wertorientierten Absatzes auch in Zukunft treu zu bleiben.