Elon Musk präsentiert humanoiden Roboter-Prototypen
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Tesla-Chef Elon Musk hat vergangenem Freitag in Kalifornien den Prototypen eines humanoiden Roboters vorgeführt, der nach seiner Überzeugung in Zukunft wichtiger als die Elektroautos der Firma werden könnte. Die Maschine mit unverkleideten mechanischen Gelenken und Kabeln machte bei einem Event am Wochenende einige erste Schritte auf einer Bühne und winkte dem Publikum freundlich zu. "Das ist das erste Mal, dass der Roboter ganz frei, ohne Kabel operiert", betonte Musk. Der Visionär plant in den nächsten drei bis fünf Jahren einen humanoiden Roboter auf den Markt zu bringen, der unter 20.000 USD kosten soll und der Menschheit eine beinahe paradiesische Zukunft im Überfluss verspricht.
Der "Optimus"-Prototyp bewegte sich gegenwärtig viel ungelenker als etwa die bekannteren humanoiden Roboter der Firma Boston Dynamics. Diese können rennen, tanzen und springen. Musk sieht aber einen zentralen Vorteil für den Tesla-Roboter darin, dass dieser für die Erkennung seiner Umgebung auf Technologie des Fahrassistenzsystems "Autopilot" zurückgreifen könne, welche die bereits in den Autos der Firma Anwendung finden. In eingespielten Videos war zu sehen, wie der 73 Kilogramm schwere Roboter einen Karton trägt, Blumen mit einer Gießkanne bewässert und ein Metall-Bauteil in Teslas Autofabrik bewegt.
Die Vision des Konzerns ist es, einen nützlichen Roboter zu entwickeln, der so schnell wie möglich gebaut werden könne, betonte Musk. Zugleich habe Tesla sich Gedanken darüber gemacht, wie man ein "Terminator"-Szenario vermeide, sagte er in Anspielung auf die Killer-Roboter aus der Filmreihe. Die Maschinen sollen deswegen so etwas wie einen Ausschalter für den Notfall bekommen.
Musk zeigte sich überzeugt, dass Roboter "für eine Zukunft mit Überfluss, eine Zukunft ohne Armut" sorgen könnten und sprach von einer "grundlegenden Transformation der Zivilisation". Bei der "Optimus"-Ankündigung vor einem Jahr hatte Tesla noch einen Menschen in ein Roboter-Kostüm gesteckt, was damals für einigen Spott sorgte. Diesmal wurde ein neuerer Prototyp mit Metall-Verkleidung von Tesla-Mitarbeitern auf die Bühne getragen, da er noch nicht selbst gehen kann.
Außerdem nutzte Tesla das Event auch, um die Technologie hinter "Autopilot" und seinen Programmen zum maschinellen Lernen zu erklären. Ein besonderer Fokus lag dabei darauf, wie gut die Autos ihre Umgebung mit Hilfe ihrer acht Kameras detektieren und verstehen können. Musk zeigt sich überzeugt, dass Tesla das autonome Fahren allein mit Kameras bewältigen kann, ohne auf die teureren Laserradare zurückzugreifen setzen.
Aktuell fahren 160 000 Tesla-Kunden in den USA mit einer Test-Version der Assistenz-Software, welche die Autos unter anderem im Stadtverkehr steuern soll. In Videos der Beta-Tester machte die Software oft eine schlechte Figur. Musk sagte, dass Tesla zum Jahresende zumindest technisch zur Einführung der Test-Software auch in anderen Ländern bereit sein dürfte. Allerdings könnten örtliche Regulierungsvorgaben den Start außerhalb der USA verzögern.