Gold erreicht Allzeithoch! Handelskrieg, Rezessionsängste und Käufe durch Zentralbanken treiben Kurs über 3.000 USD!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Der Goldpreis klettert seit über einem Jahr von einem Hoch zum Nächsten und hat am Freitag, den 14. März 2025, zum ersten Mal die Marke von 3.000 USD pro Unze geknackt. Auch wenn das Edelmetall diesen Wert nicht halten konnte, so gilt Gold schon seit längerer Zeit als sicherer Hafen und viele Anleger und Investoren nutzen die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Zöllen und gestiegenen Inflationsängste, um ihre Positionen in dem Edelmetall weiter auszubauen. Gold scheint in der jetzigen Situation gut positioniert zu sein, um von den geopolitischen Sorgen und dem makroökonomischen Rückenwind profitieren zu können.
Eskalation des Handelskrieges mit seinen Nachbarstaaten und Europa
Viele Analysten gehen stark davon aus, dass die Turbulenzen der Handelsbeziehungen durch Donald Trump mit seinen täglich neuen Zolländerungen den Goldpreis weiterhin stützen wird. Erst am Wochenende hat der US-Präsident betont, dass er nicht beabsichtigt, Ausnahmen bei den Stahl- und Aluminiumzöllen zu schaffen und kündigte bereits an, ab dem 2. April entsprechende Zölle einzuführen. Die Einfuhrzölle auf diese Industrieprodukte hatte Trump letzten Monat pauschal auf 25 % festgelegt. Außerdem wurde der Handelskrieg auch mit Europa weiter verschärft. Sollte Europa die Zölle auf amerikanischen Whiskey nicht streichen, so wird die USA mit der Verhängung von 200 % Zöllen auf Wein-, Cognac- und anderen Spirituosen reagieren. Europäische Alkoholunternehmen wie Campari, Pernod Ricard und LVMH brachen daraufhin deutlich ein und die Meldung der neuen Zölle trieb den Aktienmarkt in den Keller. Der S&P 500 schloss seit langem mit mehr als 10 % von seinem Allzeithoch von Mitte Februar. Damit befinden wir uns in einer ersten größeren Korrektur an den Aktienmärkten.
Zentralbanken erhöhen ihre jährlichen Zukäufe erheblich
Verschärfte Handelsspannungen und weitere Vergeltungsmaßnahmen der USA und seiner Handelspartner erhöhen die Nachfrage nach Gold als sichere Anlagequelle. Die Unsicherheit der US-Zollpolitik und die damit verbundenen Risiken für die Weltwirtschaft und Inflation bei den Handelsgütern bereiten vielen Investoren Sorgen. Auch die Zentralbanken verschärfen ihre Goldkäufe in den letzten Jahren und tragen zu einem stetigen Anstieg des Goldpreises bei. Die Zentralbanken sind schon seit längerem Nettokäufer des Edelmetalls Gold, doch die Käufe haben in den letzten drei Jahren erheblich zugenommen, um die Reserven weg vom USD zu diversifizieren. Laut dem World Gold Council wurde bereits das dritte Jahr in Folge über 1.000 Tonnen Gold pro Jahr durch die Zentralbanken gekauft und die Zahl erhöht sich weiter. Allein im 4. Quartal beschleunigte sich die Nachfrage nach Gold auf 333 Tonnen und markierte ein neues Quartalsrekordhoch. Die US-Goldvorräte haben sich seit Anfang Dezember innerhalb von drei Monaten aufgrund von Zollsorgen verdoppelt und auch die People’s Bank of China tritt verstärkt als Käufer auf.
Gold-ETFs tragen ebenfalls zur gestiegenen Goldnachfrage bei
Auch der ETF-Markt bietet den Anlegern einige Chancen, um vom anhaltenden Preis zu profitieren. Der SPDR Gold Shares (GLD) ist mit einem verwalteten Vermögen von 69 Mrd. USD der größte ETF in diesem Markt und lagert ausschließlich Goldbarren in sicheren Tresoren. Auf Platz 2. liegt der iShares Gold Trust (IAU). Immer mehr Anleger möchten vom Preis des gelben Metalls partizipieren und auch institutionelle Anleger wie Pensionsfonds nutzen die Gold-ETFs als Absicherung gegen Inflation und andere Risikofaktoren. Mehr als die Hälfte der globalen Fondsmanager gaben in einer Umfrage gegenüber der Bank of America an, Gold als die beste Absicherung gegen einen ausgewachsenen Handelskrieg anzusehen.
Gesamtangebot steigt durch Goldproduktion und Recycling auf Rekordwert
Das gestiegene Interesse am Edelmetall wird durch eine gestiegene Produktion am Laufen gehalten. Das gesamte Goldangebot stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1 % auf 4.974 Tonnen und erreicht damit ebenfalls ein Höchststand seit der Datenreihenerfassung durch World Gold Council. Sowohl das Wachstum der Minenproduktion als auch des Recyclings trugen zum Anstieg des Gesamtangebots an Gold bei. Die größten Edelmetallminenaktien der Welt konnten seit Jahresbeginn mit kräftigen Kurssprüngen auf sich aufmerksam machen. Gold Fields stieg um beeindruckende 52,9 %, Harmony Gold schaffte ein Kursplus von 47,5 % und AngloGold Ashanti erreichte ebenfalls fast 40 %. Kinross Gold, Newmont und Barrick Gold sind ebenfalls sehr beliebt.
Ändert sich der Kurs der Fed ab Mittwoch?
Auch wenn sich der Goldpreis erstmal nicht über der psychologischen Marke von 3.000 USD halten konnte, so gehen doch viele Analysten davon aus, dass sich der Preis durch die Unsicherheit über Handelseskalationen und Rezessionsängste noch weiter erhöhen könnte. Entscheidend für die Kursentwicklung dürfte diese Woche auch die Fed Sitzung am Mittwoch sein. Man darf gespannt sein, ob sich in den Kommentaren durch US-Notenbankchef Jerome Powell eine lockerere Zinspolitik abzeichnen lässt, nachdem die Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex eine schwächer als erwartete Inflation zeigte. Einige Goldexperten prognostizieren für dieses Jahr Höchststände von bis zu 3.500 USD pro Unze.