Angriff auf den KI-Markt! Baidu veröffentlicht mit Ernie 4.5 und Ernie X1 zwei kostengünstige Modelle!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Der chinesische Internet-Suchmaschinenriese Baidu (BIDU) hat den Wettbewerb bei KI-Modellen weiter angeheizt und sein neuestes Basismodell Ernie 4.5 und das Deep-Thinking-Modell Ernie X1 vorgestellt. Der KI-Chatbot Ernie Bot sollte ursprünglich am 1. April dieses Jahres veröffentlicht werden, doch nun konnte Baidu diesen vorzeitig der Öffentlichkeit zugänglich machen. Seine Nutzer können die beiden neuesten Modelle über die offizielle Website von Ernie Bot kostenlos testen. Die Aktien von Baidu stiegen am Montag vorbörslich um 1 %.
Basismodell Ernie 4.5 soll nur 1 % des Preises von GPT-4.5 kosten
Baidu brachte als einer der ersten chinesischen Tech-Giganten einen Chatbot ähnlich im ChatGPT-Stil auf den Markt, hatte aber Schwierigkeiten sein Ernie-LLM trotz der vergleichbaren Ergebnisse mit OpenAIs GPT-4 im harten Wettbewerb durchzusetzen. Nun hat man zwei neue Modelle vorgestellt. Das Basismodell Ernie 4.5 ist ein natives multimodales Modell und hat laut Angaben des chinesischen Unternehmens Input-Preise in Höhe von 0,004 RMB pro tausend Token und die Output-Preise sollen lediglich 0,016 RMB pro tausend Token betragen. Das Modell ist in der Lage durch seine Multimodalität Informationen aus verschiedenen Datenquellen wie Text, Video, Bilder und Audioaufnahmen zu extrahieren und zu verarbeiten. Es verfügt über eine ausgeprägte Intelligenz und Kontextbewusstsein und kann Internet-Memes und satirische Cartoons mühelos verstehen. Unternehmen und Entwickler können über die Qianfan Foundation Model Platform von Baidu AI Cloud direkt auf die API von Ernie 4.5 zugreifen.
"Ernie 4.5 übertrifft GPT-4.5 in mehreren Benchmarks und kostet nur 1 % des GPT-4.5-Preises.", erklärte Baidu in der Erklärung.
Ernie X1 ist ein leistungsstarkes Deep-Thinking-Modell
Das zweite Modell ist das Reasoning-Modell Ernie X1 und bietet eine Leistung, die auf gleichem Niveau von Deepseek R1 liegen soll, aber nur die Hälfte des Preises des Konkurrenten kostet. X1 ist das erste multimodale Deep-Thinking-Modell, das mit verschiedenen Tools zur erweiterten Suche kompatibel ist und diese Werkzeuge autonom nutzen kann. Das Modell hat stärkere Fähigkeiten in den Bereichen Verständnis, Planung, Reflexion und Evolution und kann bereits mit herausragenden Leistungen in zahlreichen Bereichen aufweisen. Vor allem seine detaillierten Chinesisch Kenntnisse geben dem Modell einen entscheidenden Vorteil gegenüber den von amerikanischen entwickelten Konkurrenzmodellen. Das Modell besticht durch starke Werte bei Frage und Antwortszenarien, literarischen Aufgaben, Schreiben von Manuskripten, Dialog, logischen Denkansätzen und komplexen mathematischen Berechnungen. Es kann KI-Bilder generieren, Code interpretieren und Webseiten lesen. Ernie X1 wird in Kürze auf der Qianfan-Plattform verfügbar sein. Die Eingabepreise beginnen bei 0,002 RMB pro tausend Token und die Ausgabepreise bei 0,008 RMB pro tausend Token.
Chinesische kostengünstige KI-Modelle greifen die Dominanz der US-Modelle an
Baidu plant in naher Zukunft die beiden Modelle zeitnah in seine Produkte Baidu Search und der Wenxiaoyan-App zu integrieren. Bereits mit der Veröffentlichung des KI-Modells R1 von dem chinesischen KI-Startup DeepSeek im Januar, gab es immer mehr Zweifel an den großen Infrastrukturausgaben der US-amerikanischen Technologieriesen, um ähnliche Sprachmodelle zu entwickeln. Chinesische Firmen scheinen einen Weg gefunden zu haben, um große LLMs mit deutlich geringerem Budget zu erstellen und ohne menschliche Aufsicht zu verbessern. So kam es am 27. Januar zu einem beispielhaften Einbruch bei Nvidia von fast 600 Mrd. USD bei seiner Marktkapitalisierung, da die Dominanz der amerikanischen Unternehmen im KI-Sektor erste Risse bekam und angezweifelt wurde.
Chinesische Firmen stürmen in den KI-Technologiemarkt
Viele US-amerikanische Firmen wie Microsoft mit OpenAIs ChatGPT unterstützen ihre KI-Dienste gar nicht in China und so investieren die Technologiefirmen aus dem asiatischen Raum selbst in innovative Modelle. Der chinesische KI-Technologiemarkt boomt. Immer mehr Unternehmen bringen neue KI-Tools auf den Markt, um im schnell wachsenden KI-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Anfang des Monats stellte der lokale Konkurrent Alibaba (BABA) ein neues KI-Modell namens R1-Omni vor, das menschliche Emotionen anhand von Audio- und Bildsignalen erkennen kann. Der chinesische E-Commerce-Anbieter veröffentlichte die neueste Version seiner mobilen App Quark AI Assistant namens New Quark und brachte eine neue Familie von KI-Modellen namens Qwen2.5-VL auf den Markt. Baidu plant laut Berichten zufolge die Einführung des KI-Modells Ernie 5 in der zweiten Jahreshälfte 2025.