HelloFresh liefert seinen Kunden Kochboxen samt entsprechendem Rezept bequem nach Hause. Inmitten der Corona-Pandemie hatte das den Menschen zu einem Hauch von Restaurantatmosphäre in den eigenen vier Wänden verholfen und dem Unternehmen beträchtliche Gewinne beschert. In jüngster Zeit sieht sich die Gruppe aber mit Herausforderungen konfrontiert.

Aktie bricht um über 40 % ein

Am vergangenen Freitag, den 08.03., hatte HelloFresh seine mittelfristigen Ziele gesenkt, was zu einem Kurseinbruch von über 40 % geführt hat. Die Erweiterung der Produktionskapazitäten, Investitionen in neue Fulfillment-Zentren und hohe Marketingausgaben könnten im laufenden Jahr zu einem Rückgang des Gewinns führen.

Gewinnprognose verfehlt Analystenschätzungen

Das Unternehmen erwartet, dass der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (AEBITDA) im laufenden Jahr zwischen 350 Mio. Euro und 400 Mio. Euro liegen wird. Die Prognose liegt unter den Schätzungen der Analysten, die von 568 Mio. Euro ausgegangen waren, sowie unter dem bereinigten EBITDA von 448 Mio. Euro, das das Unternehmen vorläufig für 2023 gemeldet hatte. Das Kerngeschäft mit Kochboxen schwächelt, während das Geschäft mit Fertigmahlzeiten zulegen konnte, wenngleich dieser Bereich nicht so profitabel ist.

US-Geschäft soll hochgefahren werden

Angesichts des Wachstums im Bereich Fertigmahlzeiten baut das Unternehmen sein US-Geschäft aus. Allerdings ist der Prozess mit hohen Investitionen in Werbung und den Ausbau der Produktion verbunden.

Mittelfristige Ziele bis 2025 wahrscheinlich unerreichbar

Das Umsatzwachstum dürfte währungsbereinigt zwischen 2 % und 8 % liegen (Umsatz rund 7,6 Mrd. Euro), während Experten zuvor von einem Wachstum von 7,1 % ausgegangen waren.

Aufgrund des veränderten operativen Umfelds hat der Vorstand den mittelfristigen Geschäftsplan überprüft und hält es für unwahrscheinlich, dass die Gruppe die zuvor angekündigten mittelfristigen Ziele erreichen wird. HelloFresh hatte bis 2025 ursprünglich einen Umsatz von 10 Mrd. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 1 Mrd. Euro angestrebt.