Hallo Investoren, Hallo Trader,

Der derzeitige Hype um die Künstliche Intelligenz hat einen enorm positiven Einfluss auf das Geschäft von NVIDIA. Im vergangenen Quartal verzeichnete der Chiphersteller einen sprunghaften Anstieg seines Umsatzes von mehr als 100 % im Vergleich zum Vorjahr, wodurch er auf einen Rekordwert von 13,51 Milliarden USD anstieg. Damit hat das US-Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Die Experten hatten zuvor mit einem Erlös von 11,14 Milliarden USD gerechnet. Der stärkste Treiber war erneut das Rechenzentrumsgeschäft. Der Erlös kletterte hier vom Vorjahr um 171 % auf 10,32 Mrd. USD. Auch der Gewinn legte kräftig zu. Unterm Strich blieb ein verwässerter GAAP-Gewinn je Aktie von 2,48 USD – ein Plus von 854 %. Obwohl der "Gaming"-Bereich in der jüngsten Vergangenheit etwas geschwächelt hatte, verzeichnete auch dieser Bereich im zweiten Quartal einen Anstieg des Umsatzes um 22 %.

Die Erwartungen der Wall Street an das Technologieunternehmen waren bereits sehr hoch, jedoch konnte NVIDIA sowohl mit den Ergebnissen als auch mit der Prognose für das laufende Geschäftsquartal die Schätzungen übertreffen.

NVIDIA plant eine erhebliche Erweiterung der Produktionskapazitäten

Unternehmenschef Jensen Huang betonte die enorme Nachfrage nach den Produkten von NVIDIA. Als Reaktion darauf plant das Unternehmen eine erhebliche Erweiterung seiner Produktionskapazitäten, um das Angebot in diesem und dem nächsten Jahr deutlich zu steigern. Huang sieht zwei Veränderungen in der Branche, die einerseits hin zu "accelerated computing" - also einer beschleunigten Rechenleistung - und andererseits zur generativen KI gehen. Laut dem CEO werden globale Rechenzentren vermehrt auf beschleunigtes Computing umgestellt, um eine verbesserte Leistung und Energieeffizienz zu erreichen.

GH200 Grace Hopper Superchip kommt noch in diesem Quartal

Der angekündigte "Superchip" GH 200 Grace Hopper für komplexe KI- und HPC-Workloads soll noch in diesem Quartal ausgeliefert werden. Eine zweite Generation mit HBM3e-Speicher wird voraussichtlich im 2. Quartal des folgenden Jahres erscheinen. Zudem ist der universelle Rechenzentrumsprozessor NVIDIA L40S, der rechenintensive Anwendungen beschleunigt, ab diesem Quartal bei führenden Serverherstellern erhältlich. Darüber hinaus wurde das NVIDIA MGX Server Referenzdesign vorgestellt, das es Systemherstellern ermöglicht, über 100 Servervarianten für KI-, HPC- und NVIDIA Omniverse-Anwendungen schnell und kostengünstig zu entwickeln.

Konzerne suchen eine Zusammenarbeit mit dem Chipunternehmen

Unternehmen kommen derzeit nicht umhin, auf die Computerchips von NVIDIA zurückzugreifen. Daher suchen Unternehmen vermehrt Partnerschaften mit dem Chipkonzern.

• Beispielsweise beteiligen sich das Technologieunternehmen ServiceNow und das Beratungsunternehmen Accenture an der Entwicklung von "AI Lighthouse", einem "einzigartigen" Programm zur Beschleunigung der Einführung generativer KI-Funktionen in Unternehmen.
• Snowflake, ein cloudbasiertes Softwareunternehmen, bietet in Zusammenarbeit mit NVIDIA einen beschleunigten Weg zur Erstellung maßgeschneiderter generativer KI-Anwendungen unter Verwendung eigener Daten.
• Die japanische Softbankgruppe plant die Einführung einer Plattform für generative KI- und 5G-/6G-Anwendungen auf Basis des GH200.
• Auch außerhalb von Rechenzentren wurden Partnerschaften geschlossen, etwa im Automotive-Bereich. Hier arbeitet NVIDIA mit dem taiwanesischen Unternehmen MediaTek zusammen, um Chips für globale OEMs zu entwickeln.

Umsatz im 3. Quartal auf dem Niveau des Gesamtjahres 2021 erwartet

Für das 3. Quartal erwartet der Konzern einen Umsatz von 16 Milliarden USD (plus oder minus 2 %), bei einer Bruttomarge nach GAAP und Non-GAAP von 71,5 % bzw. 72,5 % (plus oder minus 50 Basispunkte). Der prognostizierte Gesamterlös für das laufende Quartal entspricht nahezu dem Umsatz des gesamten Jahres 2021.

Nach Veröffentlichung der Zahlen stieg der Aktienkurs von NVIDIA im nachbörslichen US-Handel um 6,8 %. Die Ankündigung eines Aktienrückkaufs dürfte das Interesse der Investoren weiter steigern. NVIDIA hat eine Genehmigung für ein Rückkaufprogramm im Wert von 25 Milliarden USD erhalten. Im Verlauf des zweiten Quartals hat das Unternehmen bereits 3,38 Milliarden USD in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Anleger zurückgegeben.

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche.

Bis zur nächsten spannenden Story,
Luca