Drei Qualitätsaktien gegen die Krise
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Aktien liefern langfristig zwar die höchsten Wertschwankungen, aber auch die mit Abstand höchsten Renditen. Es gibt gewisse Entscheidungen, die unspektakulär sind und nie Schlagzeilen generieren, aber für den Erfolg Ihrer Geldanlage von elementarer Bedeutung sind. Robert Shiller, Wirtschaftsnobelpreisträger, sagte dazu: "The ability to focus attention on important things is a defining characteristics of intelligence." Richten Sie dabei Ihren Fokus auf das Wesentliche. Zuerst hat ein klares Ziel Priorität: Die Geldanlage soll dazu führen, dass am Ende mehr Geld zur Verfügung steht als man selbst investiert hat. Dabei nehme ich auch Warren Buffets Regel Nr. 1 sehr ernst: "Verlieren Sie kein Geld!" Der Erhalt des eingesetzten Vermögens sollte also genauso wie die Geldvermehrung im Einklang miteinander funktionieren.
Gründe für die Outperformance von Aktien gegenüber anderen Asset-Klassen
Was sind die zentralen Treiber der Rendite von Aktien? Sie müssen wissen, dass Rendite und Risiko natürlich Agonist und Antagonist zugleich sind. In gewissem Maße sind sie natürlich Gegenspieler. Die Rendite ist eine Entschädigung für das Risiko, das Aktionäre eingehen. Wir sprechen hier in erster Linie vom Risiko der Wertschwankungen. Wer sein Geld nur aufs Tagesgeldkonto parkt oder sehr sichere Papiere wie deutsche Staatsanleihen kauft geht kaum Risiken ein. Deshalb werden auch die meisten Zins-Sparer langfristig keine hohen Renditen erzielen können. Während das Groß der Menschheit das Risiko als Gefahr betrachtet, ist es in Wahrheit der einzige Weg, um eine Rendite zu erzielen, die eine rentable Geldanlage ausmacht. Ben Carlson, der Autor von "A Wealth of Common Sense", formulierte treffend: "Du kannst nicht erwarten Geld mit Aktien zu verdienen ohne gelegentlich Geld zu verlieren."
Die Rendite, die Aktien langfristig liefern, entsteht aus der Inflation, Wirtschaftswachstum und Gewinnausschüttungen. Mit Aktien ist man direkt an Unternehmen beteiligt. Sie sind ein Abbild unserer Wirtschaft. Es sind Beteiligungen an produktiv arbeitenden Mitarbeitern, Maschinen, Ideen und Innovationen. Kurzfristig gibt es am Aktienmarkt eine hohe Volatilität, schwankende Renditen, zwischendurch frustrierende Phasen und gelegentlich auch Crashs. Der legendäre Investor Benjamin Graham, der bedeutendste Lehrmeister von Warren Buffett, sagte einmal etwas sehr entscheidendes: "Zufriedenstellende Anlageergebnisse zu erreichen ist leichter als die meisten Menschen denken. Überragende Ergebnisse zu erzielen hingegen ist schwerer als es aussieht." Wer langfristig denkt, unnötige Fehler vermeidet und die Geduld aufbringt, den Zinsenzins für sich zum Vorteil zu nutzen, ist meist besser als der Durchschnitt. Je komplizierter ein Produkt aufgebaut ist, desto weniger werden es die Menschen verstehen. Das ist auch der Grund, warum es nicht immer das Beste ist, auf Ihren Bankberater zu hören. Die besten Lösungen sind meist nicht komplex, sondern einfach, nachvollziehbar und kostengünstig.
Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Harry Markowitz sagte treffend: "Diversification ist the only free lunch in finance." Viele Anleger begehen den teuren Fehler, dass sie alles auf eine Karte setzen. Sie verwechseln die Börse mit einem Casino. Wer nur auf eine oder sehr wenige Aktien setzt, erhöht automatisch sein Risiko im Depot. Wer nur eine Aktie hält, kann auch eine Münze werfen. Oder Sie machen es so wie Sir John Templeton sagte: "Der einzige Investor, der nicht diversifizieren sollte, ist der, der immer 100 % richtig liegt." Was passiert aber, wenn Sie mehrere Aktien innehaben, die möglichst in unterschiedlichen Geschäftsfeldern aktiv sind? Die folgende Grafik zeigt, wie groß das Risiko Ihres Portfolios (y-Achse) in Abhängigkeit der Anzahl der enthaltenen Aktien (x-Achse) ist. Bei nur einer Aktie beträgt die durchschnittlich zu erwartende Schwankungsbreite 30 Prozent, während bei ca. 20-25 Aktien sie nur die Hälfte beträgt, wodurch das Depot insgesamt deutlich weniger schwankt. Burton Malkiel, renommierter Wissenschaftler und Ökonom, stellte dabei bezüglich der Diversifikation folgendes fest: "By the time the portfolio contains close to 20 equal-sized and well-diversified issues, the total risk (standard deviation of returns) of the portfolio is reduced by 70 percent."
Quelle: https://intrinsicinvesting.com/2016/12/01/excessive-diversification-is-pointless-damages-returns/
Qualitätsaktien, die Krisen am besten meistern
1. Facebook (WKN: A1JWVX)
Facebook ist zu einer der wichtigsten Plattformen geworden, mit denen Unternehmen ihre Zielgruppe erreichen. In den letzten Jahren konnten wir eins feststellen, dass Facebook sowohl seine täglichen als auch monatlichen aktiven Nutzer in allen Geschäftsbereichen erhöht hat, wobei die größten Zuwächse im asiatisch-pazifischen Raum zu verzeichnen sind. Gerade in einer Zeit, in der die Menschen viel zuhause sind, sind Medien wie Facebook, Instagram und WhatsApp unverzichtbar geworden. Die Menschen, die noch nicht diese Medien nutzen, können sich jetzt anmelden, um mit ihren Freunden und ihrer Familie in Kontakt zu bleiben. Dies legt den Nährboden für zukünftige Mehreinnahmen nach der Krise. Viele Unternehmen, die ihren Betrieb herunterfahren mussten, werden nach der Krise für Werbung umso mehr Geld ausgeben, um auf den jeweiligen Marktplätzen wieder mehr Anteile zu gewinnen. Facebook hat keinerlei langfristige Schulden. Im letzten Jahr erhöhte Facebook seine liquiden Mittel um mehr als 9 Milliarden USD. Marc Zuckerberg ist ein genialer Unternehmer. Sein Ziel ist es, schon bald eine vollständige virtuelle Umgebung zu schaffen, vor allem einen virtuellen Sitzungssaal für Unternehmen. Facebook hat eine solide Bilanz, ein hervorragendes Geschäftsmodell, eine hohe Ergebnisstabilität sowie einen hohen Burggraben. Jetzt ist die Chance da, sich Qualitätsaktien zu einem guten Preis langfristig ins Depot zu holen.
Tipp: Diese und viele weitere Grafiken können Sie im Aktien Terminal von TraderFox abrufen
2. Intel (WKN: 855681)
Intel ist ein krisenerprobter Halbleiterkonzern. Er hat schon einige Krisen erfolgreich überwunden. Auch dieses Mal könnte Intel als einer der Gewinner aus der Krise hervorgehen. Dafür sprechen Skaleneffekte, eine lange Firmengeschichte und eine große Marktkapitalisierung. Der Verschuldung im Branchenvergleich ist relativ gering. Der Homeoffice-Trend und der hohe Bedarf an Cloud-Lösungen führen dazu, dass die Rechenzentren der großen Cloud-Anbieter immer weiter ausgebaut werden und damit auch die Nachfrage nach effizienten Serverchips konstant hoch bleibt. Übernahmen von Altera, Mobileye, Nervana und Movidius bekräftigen neue Wachstumsschübe. Die Bewertung auf KGV-Basis von nur 11 ist moderat und nimmt bereits eine kurzfristige Ergebnisbelastung vorweg. Außerdem geniert das Unternehmen einen jährlichen Gewinn von ca. 20 Mrd. USD.
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3. SAP (WKN: 716460)
SAP ist das Schwergewicht im DAX mit dem größten Anteil am Index. Klar, auch bei einer längeren Krise muss mit geschäftlichen Einschnitten gerechnet werden. Aber als weltweit größter Anbieter von Unternehmenssoftware zur Verwaltung und Steuerung von Geschäftsprozessen verfügt SAP über eine herausragende Marktstellung. Damals in der Finanzkrise brach zwar der Umsatz um rund neun Prozent ein, die operative Marge blieb stabil. Auf diese Dienstleistungen können Unternehmen auch in Krisenzeiten nicht verzichten. Hat sich ein Unternehmen einmal für die Software SAP entschieden, wird es nur selten wieder wechseln. Es würden hohe Wechselkosten entstehen. Dies garantiert hohe laufende Cashflows. In Megatrends wie Mobile Computing oder Cloud-Computing spielen die Walldorfer in der Championsleague vorne mit. Nach dem AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) erreicht SAP 10 von 10 Punkten. Kategorien für diese Scoring-Modell sind nachhaltiges Wachstum, geringe Risiken, eine hohe Kapitalrendite sowie eine günstige Bewertung.
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Fazit
Wer als Anleger möglichst ruhig schlafen will, sollte sich mit Qualitätsaktien beschäftigen. Denn diese schneiden auch in einem krisenhaften Umfeld wie aktuell oft besser als der Gesamtmarkt ab. Ich kann da nur an die Worte von Manfred Hübner, einen der profiliertesten Experten auf dem Gebiet der Sentimentanalyse und Behavioral Finance, erinnern: "Der vernünftige Anleger denkt langfristig, verfolgt eine klare Strategie, ist geduldig und handelt antizyklisch. Ein emotionaler Anleger handelt impulsiv, kurzfristig, prozyklisch, springt also jedem Trend hinterher. Wenn man es zuspitzen möchte: Weisheit gegen Verrücktheit."
Keep it simple.
Liebe Anleger,
ich wünsche Ihnen noch viele erfolgreiche Investments.
Bis zur nächsten spannenden Story,
Michael Seibold