Dividendenjäger aufgepasst: In den USA gibt es 10 neue Dividenden-Aristokraten
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Aktien von Unternehmen, die ihre Dividenden seit Jahrzehnten stets Jahr für Jahr erhöhen, sind für Anleger eine schöne Sache. Garantieren sie doch regelmäßige, und noch dazu steigende Nebeneinkünfte zur Finanzierung des eigenen Lebensunterhalts. Die Krux dabei ist, dass es nur relativ wenige solche Titel gibt, die als wirklich verlässliche Dividendenerhöher einzustufen sind. Doch das Gute dabei: Jüngst hat die Liste mit den Dividenden-Aristokraten in den USA Verstärkung durch 10 Aufsteiger erhalten. TraderFox berichtet und verrät die Namen der betroffenen Unternehmen.
Konstant steigende Dividenden zu vereinnahmen, ist lukrativ. Denn damit das passiert, heißt das automatisch, dass man einer Aktie die Treue halten muss. Das bedeutet Effizienz und Zeitersparnis, weil man nicht immer nach neuen potenziell interessanten Investments suchen muss.
Interessant ist so eine Konstellation aber natürlich auch finanziell. Denn man kassiert stetig steigende Zahlungen, was unter anderem dabei hilft, einen Inflationsausgleich zu erzielen und den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren. Kostet eine Aktie beim Einstieg etwa 100 Euro, und zahlt eine Dividende von 2 Euro, dann ergibt sich daraus eine Rendite von 2 %. Erhöht das Unternehmen nun jedes Jahr die Zahlungen um 10 %, dann wird daraus am Ende der genannten Zeitspanne eines Ausschüttung von 5,1874893 Euro je Aktie oder von umgerechnet 5,19 % gemessen am eingesetzten Kapital. Eine solche Entwicklung dürfte sich im Übrigen auch als eine Stütze für den Aktienkurs erweisen.
2 Aufsteiger im S&P 500 Dividend Aristocrats Index
Das Problem ist nur, dass es nur relativ wenige Unternehmen gibt, die es tatsächlich fertig bringen, ihre Dividenden über ganz lange Zeiträume verlässlich Jahr für Jahr anzuheben. So zahlen nach Berechnungen des US-Finanzdienstleister CFRRA zwar fast 80 % der im S&P 500 Index vertretenen Unternehmen eine Dividende. Aber nur 13 % davon haben die Zahlungen 25 Jahre in Folge erhöht.
Letzteres ist die Mindestzahl, um den Titel als Dividenden-Aristokrat zu erlangen. Gleichzeitig handelt es sich bei um die Mindestanforderung für die Aufnahme in den S&P 500 Dividend Aristocrats Index. Dieser misst die Wertentwicklung von S&P 500-Unternehmen, die in den vergangenen 25 aufeinanderfolgenden Jahren ihre Dividenden jedes Jahr erhöht haben. Zu diesen langjährigen Dividendenzahlern gehören viele hochwertige Unternehmen wie Chevron, Procter & Gamble oder Johnson & Johnson.
Aktuell besteht dieser Index aus 66 Werten, nachdem Anfang Februar 2 mit dem Versicherungsmakler Brown & Brown (28 Jahre in Folge mit Dividendenerhöhungen – Aufstieg in den S&P 5090 Index aber erst jüngst im September 2021) und der Haushaltswarenhersteller Church & Dwight neu in den Index aufgestiegen sind, während gleichzeitig mit dem Telekommunikationsunternehmen AT&T (keine Dividendenerhöhung im Jahr 2021) nur ein Titel herausfiel.
Die Auf- und Absteiger im S&P 500 Dividend Aristocrats Index
Quelle: S&P Dow Jones Indices
8 Neulinge im S&P High Yield Dividend Aristocrats Index
Dividendenerhöhungen finden auch außerhalb der US-Großunternehmen regelmäßig statt und für diese Gruppe gibt es den S&P High Yield Dividend Aristocrats Index. Zu beachten ist hier, dass die Schwelle für eine Indexmitgliedschaft nur bei mindestens 29 Jahren mit Dividendenerhöhungen liegt. Als Auswahluniversum dient dabei der S&P Composite 1500 Index.
Nach Angaben von S&P Dow Jones Indices haben 2.910 US-Unternehmen ihre Dividende im Jahr 2021 erhöht, was einem Anstieg von 53 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Einige Unternehmen aus dem S&P MidCap 400 und dem S&P SmallCap 600 haben ihre Dividenden neuerdings seit mehr als 20 Jahren erhöht, was sie in die Lage versetzte, Anfang Februar in den zuvor erwähnten S&P High Yield Dividend Aristocrats Index aufgenommen zu werden.
Dieser Index umfasste bisher 114 Small-, Mid- oder Large-Cap-Unternehmen, wurde aber jüngst um 8 neue Unternehmen erweitert, während gleichzeitig 3 gestrichen wurden. Konkret handelt es sich bei den neuen Mitgliedern um den Wasser-Versorger Middlesex Water, um den Strukturvertrieb NU Skin Enterprises, die Finanzdienstleistungs-Holding UMB Financial, den Goldproduzenten Royal Gold, das Technologie- und Rüstungsunternehmen L3Harris Technologies das Energieunternehmen Southern Co, den Versicherungskonzern WR Berkley sowie den Sportartikelhersteller Nike.
Die Auf- und Absteiger im S&P High Yield Dividend Aristocrats Index
Quelle: S&P Dow Jones Indices
Beim TraderFox-Härtetest gefallen Brown & Brown, L3Harris Technologies und Royal Gold
Unterzieht man die Aufsteiger in die beiden Aristokraten-Indizes, unserem TraderFox-Härtetest, der Checks zur Qualität, zum Wachstum sowie zur Bilanz-Solidität umfasst, dann fällt auf, dass nur Brown & Brown (ISIN: US1152361010) mit 33 Punkten (Qualitäts-Check: 15/15, Wachstums-Check: 11/15 und Piotroski F-Score 07/09), L3Harris Technologies (ISIN: US5024311095) mit 32 Punkten (Qualitäts-Check: 14/15, Wachstums-Check: 12/15 und Piotroski F-Score 06/09) sowie Royal Gold (ISIN: US7802871084) mit ebenfalls 32 Punkten (Qualitäts-Check: 14/15, Wachstums-Check: 10/15 und Piotroski F-Score 08/09) nur 3 Titel gemessen an den maximal möglichen 39 Zählern respektable Ergebnisse erzielen.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Am schlechtesten schneiden dagegen Southern Co (ISIN: US8425871071) mit nur 21 Punkten (Qualitäts-Check: 10/15, Wachstums-Check: 07/15 und Piotroski F-Score 04/09) ab.
Quelle: Dividenden-Check TraderFox
Unter charttechnischen Aspekten überzeugen vor allem die Anteilsscheine Brown & Brown, da es sich um einen charttechnischen Dauerläufer mit einem völlig intakten langfristigen Aufwärtstrend handelt. Zusammengefasst ist dieser Titel als Favorit unter den neuen Dividenden-Aristokraten einzustufen, obwohl die aktuelle Dividendenrendite an sich mit weniger als 1 % eher mickrig ausfällt. Dafür stehen aber die Chancen auf weiterhin steigende jährliche Zahlungen gut.