Trend: Börsenbetreiber/Brokerage: Volatilität schafft Chancen und mündet ins Wachstum!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Liebe Leser,
die Volatilität auf den Finanzmärkten ist nervig, aber sie schafft unerwartete Chancen, sodass man sehr schnell davon profitieren kann. Dies sieht man deutlich an dem aktuellen Marktaufschwung, der in den vergangenen Monaten durch zahlreiche scharfe Korrekturen begleitet wurde. Die angelaufene Berichtssaison sorgt logischerweise für zunehmende Volatilität, da die Anleger fieberhaft Quartalsberichte durchstöbern und versuchen ihr Kapital möglichst profitabel zu allozieren. Folglich werden alte Positionen geschlossen und neue eröffnet. Der primäre Fokus geht dabei Richtung Aktien und ETFs und nicht komplexer Finanzprodukte, wie etwa Derivate und Co. Grund dafür ist die Annahme, dass pandemiebedingt angeschlagene Stocks langfristig deutlich bessere Rendite abwerfen werden. By-the-Dip ist gerade das Motto, das viele Privatanleger zum Kauf angeschlagener Stocks veranlasst. Eine katalysierende Wirkung hat dabei die starke Volatilität beim Bitcoin, dessen Preis aktuell fällt. Einige BTC-Anleger werden nun nervös und neigen immer mehr dazu, ihre Gewinne mitzunehmen und das freigewordene Kapital wieder in die Aktien oder ETFs zu verlagern. Profiteure dieser Entwicklung sind logischerweise Börsenbetreiber, aber auch andere moderne online-basierte Finanzdienstleister, die gegen Gebühren entsprechende produktlösungen und -instrumente offerieren.
Und eine der Top-Stories aus diesem Segment kommt aus Deutschland. Die Rede ist vom Börsenbetreiber FlatexDEGIRO, dessen Aktie immer weiter Richtung Norden zieht. Grund dafür ist die positive Marktstimmung und der nach Zahlen zugenommene institutionelle Support, wobei einige Analysten wie Stifel ihre Kursziele auf bis zu 160 Euro erhöht hatten. Der primäre Impuls, der die Aktie vor wenigen Wochen auf ein neues Jahreshoch brachte, kam von starken Q1-Zahlen und der angehobenen Prognose. Der Konzern wächst schneller als drei wesentliche Wettbewerber in Europa zusammen und hat daher seine Prognose für 2021 erneut deutlich angehoben. So erwartet man für 2021 einen Anstieg der Kundenbasis auf 2,0 bis 2,2 Millionen, die im Durchschnitt rund 55 bis 65 Transaktionen pro Jahr abwickeln werden. Die Zahl der ausgeführten Transaktionen wird damit für 2021 auf 90 bis 110 Millionen geschätzt. Das mittelfristige Ziel lautet dabei, bis 2025 mind. 1 % der in Frage kommenden Bevölkerung Europas (Rund 3 Millionen Menschen) als Flatex-Kunden zu haben und jährlich mehr als 100 Millionen Transaktionen abwickeln.
Grundlage der starken Prognose waren sehr starke Q1-Zahlen, wobei die Anzahl von Kunden sich um 29 % auf 1,6 Millionen erhöhte. Die Zahl der Transaktionen hat sich dabei auf 33,59 Millionen fast verdoppelt. Und so stieg Q1-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 176 % auf 134,9 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 54,2 % (Marge 2020: 43,6 %). Angetrieben durch das starke organische Kundenwachstum und eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden ist die Anzahl der über die Plattformen von flatexDEGIRO ausgeführten Transaktionen. Und damit hat sich die allgemeine Wachstumsstory mehr als bestätigt.
Eine Aktie, die man in diesem Zusammenhang ebenfalls im Blick haben sollte, ist Interactive Brokers (IBKR). Das Unternehmen betreibt weltweit Broker-Dealer-Agenturgeschäfte und Eigenhandelsgeschäfte. Dabei bietet IB institutionellen und professionellen Händlern direkten Zugang zu Handelsabwicklungs- und Clearingdiensten. Zu den elektronisch gehandelten Produkten des Unternehmens gehören Aktien, Optionen, Futures, Devisen, Anleihen, CFDs und Fonds. Als Wachstumstreiber fungiert auch hier die weiterhin hohe Volatilität der Finanzmärkte, die die Anleger immer mehr dazu verleiht, deutlich aktiver zu Traden. Der Konzern verdient dabei an jeder Transaktion in Form von Gebühren. Und die stärke seiner Performance wurde vor rund einer Woche durch starke Q1-Zahlen erneut bestätigt. der Q1-Umsatz stieg dabei im Vergleich zum Vorjahreswert um 67,86 % auf 893 Mio. USD. (Konsens: 736,6 Mio. USD). Das EPS verbesserten sich um 42 % auf 0,98 USD (Konsens: 0,91 USD). Einen wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung hatte auch die strategische Beteiligung in Up Fintech Holding Limited (Tiger Brokers). Die Analysten haben das erreichte Resultat honoriert und ihre Kursziele auf bis zu 110 USD (Credit Suisse) angehoben.
Die Nummer drei, um diesen Trend erfolgreich zu spielen, wäre die Aktie von Charles Schwab (CHW). Das Unternehmen ist ebenfalls ein führender Anbieter von Finanzdienstleistungen. Über seine operativen Tochtergesellschaften bietet das Unternehmen einzelnen Anlegern und unabhängigen Anlageberatern eine umfassende Palette von Dienstleistungen in den Bereichen Vermögensverwaltung, Wertpapiervermittlung, Bankwesen, Geldmanagement und Finanzberatung. Gleichzeitig bietet man mit Broker-Dealer-Tochter eine vollständige Palette von Wertpapierdienstleistungen und -produkten an, einschließlich einer umfangreichen Auswahl an Investmentfonds. Für Zuversicht sorgt hier auch der zuletzt zugenommene institutionelle Support, wobei Credit Suisse sein Rating von Neutral auf Outperform änderte und das Kursziel von 74 auf 86 USD erhöhte. Damit hätte auch diese Aktie sehr gute Chancen, ihre Trendbewegung fortzusetzen. Der Analyst schätzt, dass SCHW bis 2023 mehr als 4 USD Gewinn pro Aktie und bis 2024 etwa 5 USD erwirtschaften wird, da die Federal Reserve die Zinsen 2023 bis 2025 anheben muss (EPS: 2020 lag bei 2,12 USD und wird bei 3,18 USD im Jahr 2021 erwartet). Charles Schwab wird davon profitieren, da es sich um eines der zinsempfindlichsten US-Großkonzerne handelt, so die Meinung des Experten.
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition