Amazon Web Services will 10 Mrd. USD in Ohio investieren, um der rasant wachsenden Nachfrage nach Cloud-Computing und Künstlicher Intelligenz (KI) gerecht zu werden. Bereits 2023 hatte der Cloud-Computing-Anbieter eine Investition von 7,8 Mrd. USD angekündigt, zusätzlich zu den mehr als 6 Mrd. USD, die bis 2022 bereits investiert wurden. Das Unternehmen erwartet, dass die geplanten Investitionen in den Ausbau von Rechenzentren in Ohio bis 2030 die Marke von 23 Mrd. USD übersteigen werden. Dadurch sollen Hunderte neue Arbeitsplätze in technischen Bereichen geschaffen werden, darunter Rechenzentrumsingenieure, Netzwerkspezialisten und viele weitere.

Flexible Rechenzentren für traditionelle Workloads sowie KI- und ML-Modelle

Die generative KI treibe die steigende Nachfrage nach fortschrittlicher Cloud-Infrastruktur und Rechenleistung voran, und die Investitionen sollen die Zukunft der KI von Rechenzentren in Ohio aus unterstützen, so das Unternehmen. Laut AWS sind die Rechenzentren flexibel genug, um sowohl traditionelle Workloads als auch KI/ML-Modelle effizient auszuführen. Künstliche Intelligenz und Rechenzentren seien entscheidend für die wirtschaftliche Überlegenheit der USA und sollen die Produktivität in allen Branchen steigern sowie die Analyse und Verwaltung riesiger Datenmengen ermöglichen, kommentierte Ohios Vizegouverneur Jon Husted.

Anleger betrachten den E-Commerce-Giganten als einen der Hauptprofiteure des KI-Hypes

Die Aktie der Muttergesellschaft Amazon hat bisher ein starkes Jahr hinter sich. Seit Jahresbeginn liegt der Kurs über 58 % im Plus, während der technologielastige US-Index NASDAQ etwa 30 % zugelegt hat. Wie die angesehene Wochenzeitschrift Barron’s berichtet, betrachten die Anleger den E-Commerce-Giganten als einen der Hauptprofiteure des Hypes um die generative KI und erwarten, dass die KI-Technologie des Unternehmens das Wachstum weiterhin ankurbeln wird.

Wachsende Investitionsausgaben für Technologieinfrastruktur

Barron’s weist jedoch darauf hin, dass es weder für Amazon noch für andere Unternehmen günstig sei, ihre KI-Initiativen auszubauen. Der Konzern habe für das 3. Quartal einen deutlichen Anstieg der Investitionsausgaben von 12,5 Mrd. USD im Vorjahr auf 22,6 Mrd. USD gemeldet. Ein Großteil dieser Ausgaben diene der Unterstützung des wachsenden Bedarfs an Technologieinfrastruktur, insbesondere im Zusammenhang mit Amazon Web Services, schreibt die Barron’s-Technologiereporterin Angela Palumbo.

Truist-Analyst bezeichnet Amazon als einen seiner "Internet-Favoriten" für 2025

Die Erholung der Nachfrage im Cloud-Bereich und das dreistellige Wachstum bei generativen KI-Arbeitslasten für Training und Inferenz sollten dazu beitragen, ein hohes Margenniveau von über 30 % aufrechtzuerhalten, selbst wenn das Unternehmen massiv in Cloud- und KI-Infrastruktur investiere, zitiert Barron’s den Truist-Analysten Youssef Squali. Für 2024 könnten die Investitionsausgaben etwa 75 Mrd. USD betragen und 2025 weiter steigen, so Squali. Er glaubt jedoch, dass Amazon sich das Recht verdient habe, stark in diese enorme Chance zu investieren. Amazon gehört zu seinen "Internet-Favoriten" für 2025 – mit einem Kursziel von 270 USD.