Das Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech legt am heutigen Montag seine Bilanz für das dritte Quartal vor. Außerdem will das Unternehmen in einer Telefonkonferenz (14.00 Uhr) einen Überblick über neue Entwicklungen geben. Im ersten Halbjahr hatte das Mainzer Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zur ersten Hälfte 2021 um 30,1 Prozent auf 9,57 Milliarden Euro gesteigert. Der Nettogewinn legte um 37,2 Prozent auf 5,37 Milliarden Euro zu.

Der Branchendienst Airfinity aus London hat interessante Prognosen erstellt, wie sich das Geschäft mit Impfstoffen im nächsten Jahr entwickeln könnte. Es wird erwartet, dass die Zahl der ausgelieferten Dosen von rund 3 Milliarden in diesem Jahr auf etwa die Hälfte davon sinken wird. Airfinity rechnet damit, dass sich der Durchschnittspreis je Dosis, der dieses Jahr bei 25 Dollar liegt, auf 37 Dollar erhöhen wird.

Letzte Woche hat BioNTech-Partner Pfizer bereits deutlich höhere Impfstoff-Einnahmen als zuvor in Aussicht gestellt. Wir berichteten hier davon. Daher dürfte der Quartalsbericht des Mainzer Partners Biontech eine ähnliche Botschaft enthalten. Hinzu dürften Neuigkeiten zur Arbeit an neuen Impfstoffen gegen Malaria und Tuberkulose kommen, für die ebenfalls die mRNA-Technik genutzt wird. Am Donnerstag haben Pfizer/BioNTech bekannt gegeben, dass es an einem kombinierten Grippe- und Corona-Impfstoff arbeitet, der mit einer einzigen Dosis gegen beide Krankheiten schützen soll.

Sehr zuversichtlich gibt sich Zhiqiang Shu von der Berenberg-Bank. Zwar würden die Einnahmen aus dem Corona-Geschäft von 17 Milliarden Euro in diesem Jahr auf knapp 12 Milliarden Euro in 2023 und 8 Milliarden Euro in 2024 sinken. Aber zum einen werde Biontech auch noch auf sehr lange Sicht mehr als 2 Milliarden Euro im Jahr allein mit diesem Produkt einnehmen, das in Zukunft wie ein Grippeimpfstoff vor allem für die Bevölkerung über 60 Jahre empfohlen werden dürfte. Zum anderen sei unter den Neuentwicklungen zur Krebstherapie vor allem eine Art Impfstoff gegen Hautkrebs äußerst vielversprechend. So wäre sogar ein Aktienkurs von gut 300 Euro zu vertreten. Selbst die Pessimisten unter den Aktienanalysten halten Biontech zurzeit eher für unter- als überbewertet. Die Firma aus Mainz ist noch für einige positive Überraschungen gut.

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Quellen: dpa-AFX und FAZ