Cisco kündigt Abbau von 5 % der Stellen an – Aktie wird immer günstiger
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Inmitten des KI-Booms hat die Aktie von Cisco innerhalb der vergangenen 12 Monate rund 4,5 % an Wert verloren. Während der Chipgigant NVIDIA enorm von dem KI-Hype profitieren konnte, wird im Bereich der Netzwerktechnik weniger investiert. Inzwischen wird das Papier von Cisco immer günstiger, die Experten der Wall Street sind aber weiterhin verhalten. Die Aktie sei zwar günstig und werde immer billiger, aber die Tatsache bleibe bestehen, dass Arista wachse und Cisco nicht, kommentierte Ben Reitzes, Analyst bei Melius Research.
Enttäuschender Ausblick auf das April-Quartal
Nun hat der Netzwerkgigant die Zahlen zum 2. Quartal des Geschäftsjahres 2024 veröffentlicht. Der Umsatz schrumpfte um 6 % auf 12,8 Mrd. USD. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 0,87 USD je Aktie (Non-GAAP), was einem Rückgang von 1 % im Jahresvergleich entspricht. Auch die Prognose für die kommenden beiden Quartale war enttäuschend. Für das April-Quartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 12,1 Mrd. und 12,3 Mrd. USD. Das würde einem Rückgang von etwa 16 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen und liegt deutlich unter den Erwartungen der Wall Street von 13,1 Mrd. USD.
Abbau von rund 5 % der Belegschaft angekündigt
Zudem hat Cisco Pläne zum Abbau von mehr als 4.000 Arbeitsplätzen, etwa 5 % der Belegschaft, angekündigt. Allein im laufenden Quartal dürften Kosten rund 500 Mio. USD (466 Mio. Euro) für Abfindungen und andere Ausgaben entstehen. Der Restrukturierungsplan könnte das GAAP-Finanzergebnis insgesamt in Höhe von etwa 800 Mio. USD belasten.
KI-Aufträge haben sich verdreifacht
CEO Chuck Robbins kommentierte, dass die Innovationen des Unternehmens im Zentrum eines zunehmend vernetzten Ökosystems stehen würden und eine entscheidende Rolle einnehmen würden, wenn Kunden KI einführen. Die KI-Aufträge hätten sich seit dem vorangegangenen Quartal auf rund 3 Mrd. USD verdreifacht, zitierte Barrons Robbins. Das Geschäft aus dem Joint Venture mit NVIDIA sei darin noch nicht enthalten. Die Vorteile könnten jedoch erst ab 2025 eintreten. Während Cisco 2025 von einem "KI-Halo-Effekt" profitieren könnte, werde es für ein paar weitere Quartale eine "Show-me-Story" bleiben, so Melius Research-Analyst Reitzes. Arista sei zwar teurer, aber das Unternehmen sei ein saubereres Spiel auf KI, mit einem kommenden Produktzyklus, den der Analyst im Laufe des Jahres bis 2025 erwartet.
KeyBanc sieht günstige Bewertung als gerechtfertigt
KeyBanc-Analyst Thomas Blakely wies ebenfalls auf die Bewertung von Cisco hin und sagte, dass diese derzeit gerechtfertigt sei. Cisco würde mit einem leichten Abschlag gegenüber dem durchschnittlichen KGV der vergangenen drei Jahre gehandelt werden, was der Analyst angesichts des relativen Mangels an Transparenz für gerechtfertigt halte. Er hat seine Gewinnschätzungen für 2025 gesenkt, kommentierte jedoch, dass diese konservativ erscheinen würden, insbesondere angesichts potenzieller Katalysatoren wie der KI.