Goldman Sachs zu Trumps Steuersenkungsplänen – Robustes Gewinnwachstum könnte den S&P 500 antreiben
Laut den Experten von Goldman Sachs könnten die vorgeschlagenen Steuersenkungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump die Gewinne des S&P 500 um mehr als 20 % steigern. Der S&P 500 könnte laut David Kostin, dem leitenden US-Aktienstrategen bei Goldman Sachs Research, in den kommenden 12 Monaten voraussichtlich um etwa 9 % auf 6.300 Punkte steigen. Unter der "Oberfläche" habe sich die Aussicht für einige Sektoren aber deutlich verändert. Die Forscher erwarten für 2025 ein Wachstum des Gewinns je Aktie von 11 %, gefolgt von 7 % im darauffolgenden Jahr. Die Schätzungen könnten sich ändern, sobald mehr über die politische Agenda der neuen Regierung bekannt wird. "Ein robustes Gewinnwachstum sollte die Fortsetzung der Kurssteigerungen bis ins kommende Jahr hinein antreiben", so Kostin.
Weitere Gewinne durch Steuersenkungen und gelockerte Finanzmarktregulierung möglich
Business Insider verwies zudem auf eine Mitteilung der Investmentbank, wonach die Ziele übertroffen werden könnten, falls Trump die Unternehmenssteuern senkt. Eine Senkung des gesetzlichen Steuersatzes um jeweils einen Prozentpunkt könnte die Gewinne je Aktie des S&P 500 um knapp 1 % steigern, sofern die anderen Faktoren konstant bleiben, so der Bericht. Darüber hinaus könnte eine Lockerung der Regulierung im Finanzsektor zusätzliche Gewinne bringen.
Zölle auf Importe aus China und der EU – Diese Branchen zeigten sich in der Vergangenheit widerstandsfähig
Die Ökonomen der US-Bank gehen jedoch davon aus, dass Donald Trump Zölle auf Importe aus China erheben werde, die im Durchschnitt um 20 Prozentpunkte höher ausfallen könnten. Auch europäische Unternehmen könnten mit Zöllen konfrontiert werden, wobei der Einfluss der Handelsunsicherheit einen größeren wirtschaftlichen Schaden verursachen könnte als die Zölle selbst, so Goldman Sachs Research. Die Experten verwiesen in diesem Zusammenhang auf die Handelskonflikte zwischen 2018 und 2019 unter Trumps vorheriger Administration. In dieser Zeit hätten inländische und defensive Branchen wie Versorgungsunternehmen, Telekommunikationsdienste und Immobilien tendenziell besser abgeschnitten, während Aktien aus den Bereichen Automobil, Investitionsgüter und Technologiehardware schlechter abschnitten. Im Rahmen des Handelskonflikts 2018-2019 hätten Unternehmen die Kosten der Zölle im Allgemeinen an die Kunden weitergeben können, zitierte Business Insider die Experten.
Goldman Sachs: Kurzfristige Prognose und langfristiger Ausblick
Die Beseitigung politischer Unsicherheiten ist laut Goldman Sachs ein entscheidender Treiber für Aktien und führt in der Regel zu starken Renditen zum Jahresende. Historisch gesehen habe der S&P 500 zwischen dem Wahltag im November und dem Jahresende eine durchschnittliche Rendite von 4 % erzielt, so die Experten. Einer Mitteilung aus dem vergangenen Monat zufolge erwarte Goldman Sachs jedoch langfristig schwache Renditen im S&P 500, wie Business Insider berichtet hat. Das sei teilweise auf höhere Zinserwartungen sowie Faktoren wie hohe Bewertungen und eine starke Marktkonzentration zurückzuführen, so der Bericht.