Temu-App führt zum zweiten Jahr in Folge die iOS-Downloads in den USA an
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Temu ist die beliebte E-Commerce-App des chinesischen Unternehmens PDD Holdings (NASDAQ: PDD). Wie CNBC berichtet, war Temu im zweiten Jahr in Folge die am häufigsten heruntergeladene kostenlose App im iOS-Store von Apple in den USA. Dies unterstreicht den großen Erfolg chinesischer Apps auf dem weltweit größten Verbrauchermarkt. ByteDance’s TikTok belegte trotz anhaltender Zweifel an seiner Betriebserlaubnis in den USA den 3. Platz, während der Temu-Konkurrent und Fast-Fashion-Riese Shein auf Rang 12 landete.
Laut StatCounter-Daten entfallen über 56 % des US-amerikanischen Mobiltelefonmarktes auf das iOS-Betriebssystem von Apple. Temu, das günstige Waren aus China verschickt, trat im Jahr 2022 in den US-Markt ein und hat ihn im Sturm erobert, wodurch etablierte Marktführer wie Amazon unter Druck geraten. Das chinesische Unternehmen sieht sich jedoch einer verstärkten Prüfung durch US-Behörden ausgesetzt sowie Risiken durch Zölle, die die zukünftige Trump-Regierung zu erhöhen versprochen hat.
Regulatorische Prüfung und Zollrisiken
Während Temu und Shein amerikanische Verbraucher mit günstigen Produkten und aggressiver Werbung anziehen, haben sie auch die Aufmerksamkeit der Regierung in Washington auf sich gezogen. Im September 2024 kündigte die Biden-Regierung einen neuen Vorschlag an, um den übermäßigen und missbräuchlichen Gebrauch der seit Langem bestehenden De-minimis-Regel durch Unternehmen wie Temu zu unterbinden. Diese Regel erlaubt es, Sendungen mit einem Wert von unter 800 USD von bestimmten Einfuhrzöllen auszunehmen.
Sollte Temu diese De-minimis-Ausnahme verlieren, könnten die Preise steigen und die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Unternehmen sinken, wie Experten gegenüber CNBC erklärten. Die bevorstehende Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus fügt eine weitere Unsicherheitskomponente hinzu, da der designierte US-Präsident die Eindämmung von Importen aus China zu einem Hauptfokus seiner Kampagne gemacht hat. Trump hat Zölle von bis zu 60 bis 100 % auf chinesische Waren vorgeschlagen, wobei unklar bleibt, ob diese Drohung umgesetzt wird.
Nicht nur in den USA wächst die Besorgnis über chinesische Importe. In Südostasien haben Vietnam und Indonesien eine Reihe von Antidumping-Zöllen auf chinesische Waren verhängt, während Thailand kürzlich Maßnahmen zur Überwachung günstiger Importe ankündigte. Anfang Dezember 2024 verbot Vietnam Temu den Betrieb im Land - nur zwei Monate nachdem das chinesische Unternehmen dort eine lokale Niederlassung eröffnet hatte.
In einem im Dezember 2024 veröffentlichten globalen Ausblicksbericht erklärt der Finanzdienstleister Nomura, dass sein US-Ökonomenteam Änderungen der De-minimis-Regel als eine der wichtigsten handelspolitischen Prioritäten der Trump-Regierung erwarte. Es könnte möglicherweise nur von einer Erhöhung der Zölle übertroffen werden. Nomura schätzt, dass ein Verbot aller De-minimis-Importe aus China das jährliche Exportwachstum Chinas um 1,3 % reduzieren und das BIP-Wachstum 0,2 % drücken könnte.
Die PDD-Aktie hat seit Jahresbeginn 30,8 % an Wert verloren und handelt derzeit mit einem KGV von 10,1. Mit einer Marktkapitalisierung von 142,0 Mrd. USD gehört die Beteiligungsgesellschaft zu den größten börsennotierten Unternehmen der Volksrepublik China.