Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat laut Reuters seine gesamte Beteiligung an JD.com im Wert von rund 3,7 Mrd. USD veräußert. Ein von Reuters eingesehenes "Term Sheet" zeige, dass der Konzern 144,5 Mio. American Depositary Shares (ADS) in einer Preisspanne von 24,85 USD bis 25,85 USD angeboten habe. Damit beende Walmart seine achtjährige Investition in das chinesische E-Commerce-Unternehmen, berichtete die Nachrichtenagentur. Der Einzelhändler hat laut der Reuters-Meldung erklärt, dass er sich zukünftig stärker auf seine eigenen China-Geschäfte konzentrieren wolle.

Verstärkter Fokus auf Walmart China und Sam’s Club

Die Entscheidung ermögliche es Walmart, sich auf seine erfolgreichen Geschäftsbereiche, insbesondere Walmart China und Sam’s Club, zu fokussieren und Kapital in andere strategische Prioritäten zu lenken, zitierte Reuters den Einzelhändler. Thomas Hayes, Vorsitzender der Investmentfirma Great Hill Capital, habe erklärt, dass Walmart im Jahr 2016 durch die Partnerschaft mit JD.com den Einstieg in den chinesischen Markt gesucht habe und dabei ein Verständnis für das dortige Einzelhandelsgeschäft entwickelt hätte, zitierte Reuters den Experten. Nun, da Walmart eine eigene Präsenz und eigene Interessen in China aufgebaut habe, sei eine Minderheitsbeteiligung an JD.com nicht mehr erforderlich, wurde Hayes weiter zitiert.

E-Commerce und Sam’s Club treiben Nettoverkäufe in China an

In der Unternehmenspräsentation zum 2. Quartal des Geschäftsjahres 2025 hat Walmart auf die anhaltende Stärke von Sam’s Club und den E-Commerce-Bereich in China verwiesen. Die E-Commerce-Durchdringung hat sich dabei im vergangenen Quartal auf 49 % erhöht, was einem Anstieg von über 200 Basispunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Zudem war der Kundenverkehr nicht nur bei Sam’s Club, sondern auch in den "Hypermarkt-Formaten" positiv. Die Nettoerlöse in China stiegen im Berichtszeitraum um 17,7 % auf 4,6 Mrd. USD.

JD.com habe erklärt, dass man zuversichtlich über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen sei, bezog sich Reuters auf eine Stellungnahme des Unternehmens. Im Rahmen des ursprünglichen Vertrags hätten Walmart und JD.com zusammengearbeitet, um ihre Lieferketten zu nutzen und das Sortiment an importierten Produkten für chinesische Verbraucher zu erweitern, so der Bericht.