Wir sind flächendeckenden Robotaxi-Diensten näher, als manche Investoren vielleicht erwarten. So hat Tesla als führendes Unternehmen große Robotaxi-Pläne. Aber auch andere Anbieter drängen in den Markt. Es wird somit reichlich Konkurrenz geben. Für viele Analysten ist das ein gesunder Wettbewerb, denn der Markt ist groß genug.

Cruise und Uber kündigten jüngst eine Zusammenarbeit an

Am 22.08.2024 kündigten General Motors selbstfahrendes Taxiunternehmen Cruise und Uber Technologies eine "mehrjährige strategische Partnerschaft an, um autonome Cruise-Fahrzeuge auf die Uber-Plattform zu bringen". Fahrgäste können selbstfahrende Cruise-Fahrzeuge in bestimmten Ländern bereits ab 2025 heranwinken. Die Vereinbarung beantwortet eine Frage, die Investoren zu Uber und autonomen Fahrzeugen hatten. In den letzten Monaten sprach Uber-CEO Dara Khosrowshahi undurchsichtig über die selbstfahrende Strategie seines Unternehmens. "Wir befinden uns in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren globalen AV-Playern, die unserer Plattform beitreten möchten, und werden in den kommenden Wochen und Monaten weitere Ankündigungen machen", sagte er Anfang August.

Wettbewerb belebt das Geschäft

Jetzt wissen die Investoren, dass Cruise eines dieser Unternehmen ist, welches stark in den Robotaxi-Markt drängt. "Es bestätigt unsere Behauptung, dass Tesla auch in den USA ein Robotaxi-Player unter anderen sein wird", schrieb RBC-Analyst Tom Narayan in einem Bericht vom Donnerstag und fügte hinzu, dass die Vereinbarung auch zeige, dass Uber von der autonomen Fahrtechnologie profitieren könne, indem es sie in sein großes Ride-Hailing-Netzwerk integriere. Es "bestätigt auch GMs Engagement für Autonomie, das wir begrüßen", schrieb Narayan. Er rät GM-Aktien zum Kauf und hat ein Kursziel von 54 USD für die Aktie. Er rät auch Tesla-Aktien zum Kauf und hat ein Kursziel von 224 USD für die Aktie. Er geht davon aus, dass Tesla sein eigenes Robotaxi-Netzwerk anbieten und schließlich etwa 20 % des Ride-Hailing-Marktes erobern wird. Das lässt genug Raum für andere Anbieter. So werden Uber und Cruise definitiv Marktanteile im Robotaxi-Markt erobern. Das gilt auch für Alphabets Waymo. Das Unternehmen absolviert bereits 100.000 autonome Taxifahrten pro Woche. Das Unternehmen gab den Meilenstein vor etwa einer Woche bekannt.

Viele Augen sind auf das Tesla Robotaxi-Event im Oktober gerichtet

Investoren erwarten ein physisches Robotaxi und Details darüber, wann Tesla Robotaxi-Dienste einführen will. Tesla hat weiter an seiner hochentwickelten Software für autonomes Fahren, genannt Full Self-Driving oder FSD, gearbeitet und kontinuierlich neue Versionen der Software auf den Markt gebracht, die es mithilfe von KI-Computern trainiert. Tesla hat kürzlich auch die Formulierungen auf seiner Website angepasst und zeigt damit, wie es über die Einführung eines Robotaxis nachdenkt.

Auf der Fahrzeugbestellseite von Tesla steht jetzt ein FSD-Text, der lautet: "Derzeit aktivierte Funktionen erfordern eine aktive Überwachung durch den Fahrer und machen das Fahrzeug nicht autonom. Die Aktivierung und Nutzung dieser Funktionen sind von der Entwicklung und behördlichen Genehmigung abhängig, die in einigen Rechtsgebieten länger dauern kann."

In früheren Formulierungen wurde auf kontinuierliche Verbesserungen bei FSD verwiesen und "Die Aktivierung und Nutzung dieser Funktionen sind von einer Zuverlässigkeit abhängig, die die von menschlichen Fahrern bei Weitem übertrifft, wie durch Milliarden von Meilen Erfahrung sowie behördliche Genehmigungen nachgewiesen wurde."

Es handelt sich um eine geringfügige Änderung, welche jedoch zeigt, dass die Einführung von Lizenzen für Tesla-Robotertaxen zu einem hohen Maß auch von lokalen behördlichen Genehmigungen abhängt und nicht von den technologischen Weiterentwicklungen.