Der Ingenieursdienstleister Bertrandt [WKN: 523280, ISIN: DE0005232805] ist laut Börse Online (Ausgabe 33/2024) gemessen an der operativen Leistung so günstig wie noch nie zuvor. Auch wenn die Tagespresse derzeit regelmäßig über das Thema Fachkräftemangel bericht, könne man davon nichts im Aktienkurs des Titels sehen.

Primär adressiere Bertrandt als Entwicklungsdienstleister die Automobilindustrie. Doch viel Know-how komme auch in anderen Branchen zur Anwendung. Generell sei eine Tendenz zu beobachten, dass Autokonzerne Entwicklungsaufträge nach außen vergeben.

Die Porsche AG sei mit knapp 29 % der größte Aktionär des Ingenieursdienstleisters. Damit sei auch der Volkswagen-Konzern indirekt beteiligt.

Aktuell leide Bertrandt unter einer Auftragsdelle. Projekte der Autoindustrie seien verschoben worden. Ein satter Gewinnanstieg, der für das am 30. September endende Geschäftsjahr prognostiziert worden war, werde nicht eintreten.

Auch wenn Projekte verzögert werden, wolle Bertrandt dennoch das Personal halten und die gleichbleibenden Personalkosten würden bei fehlenden Erträgen zum Gewinneinbruch führen.

Nach der jüngsten Gewinnwarnung sei der Titel inzwischen so sehr abgestürzt, dass man meinen könne, Bertrandt werde nie wieder das Tal der Tränen verlassen. Doch diese Einschätzung dürfe viel zu skeptisch sein. Der langfristige Trend in der Industrie zum Outsourcing sei ungebrochen.

Auch diesmal sei davon auszugehen, dass Bertrandt wieder einen Wachstumszyklus erleben werde. Die Trendwende dürfe einsetzen, wenn die verschobenen Aufträge nachgeholt werden. Das könne bereits im kommenden Geschäftsjahr passieren. Angesichts des günstigen 7er-KGVs für das Geschäftsjahr 2025 und einer Dividendenrendite von gut 2 % rät Börse Online mit einem Kursziel von 50 Euro zur Turnaroundspekulation (108 % Potenzial).

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

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