Chartanalyse Intel: Schafft es der Chip-Gigant mit Software, KI und 5G aus der Krise?
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hallo Trader und Investoren,
heute möchte ich euch ein Update zur Aktie von Intel geben. Der Chip-Gigant ist mit über 184 Mrd. USD an der Börse bewertet.
Über Intel habe ich hier auf aktien-mag zuletzte am 21.05. berichtet. Damals ging es um Investitionen in die Zukunftstechnik autonomes Fahren.
Intel ist noch immer der mit Abstand bekannteste Halbleiterhersteller der Welt. Seine einstig dominante Rolle hat der Konzern aber längst verloren. Die Zukunft gestalten gerade die Wettbewerber Nvidia und AMD.
Quelle: https://www.intel.de/content/www/de/de/homepage.html
Ende Juli sackte die Aktie ab, weil klar wurde, dass der Chipgigant bei der Entwicklung einer neuen Generation von Prozessoren sechs Monate hinterherhinkt. Ende Oktober folgten abermals enttäuschende Quartalszahlen. Vor allem das Geschäft mit Rechenzentren ging zurück, während der größte Geschäftsbereich, Prozessoren für PCs, stieg.
Schleichender Niedergang
An dem schleichenden Niedergang ist der legendäre Chipproduzent selbst schuld. Intel leidet unter einer bedrohlichen Kombination aus technischen Fehlern, fragwürdigen strategischen Entscheidungen und auch Fehlbesetzungen an der Unternehmensspitze.
Am bedrohlichsten für Intel ist der technische Niedergang. Der Chip-Gigant setzt auf eigene Werke. Das war so lange sinnvoll, solange das Unternehmen auch über die fortschrittlichsten und zuverlässigsten Produktionsverfahren verfügte.
Verzögerung der nächsten Prozessorgeneration
Die nächste Prozessorgeneration von Intel mit Strukturbreiten von sieben Nanometern soll sechs Monate später als ursprünglich geplant auf den Markt kommen. AMD hat unterdessen bereits Produkte im Sieben-Nanometer-Verfahren im Angebot.
Je niedriger die Strukturbreiten sind, desto mehr Prozessoren passen auf eine Halbleiter-Scheibe in der Produktion. Dadurch arbeiten die Chips auch effizienter und stromsparender.
AMD fertigt seine Chips nicht selbst, sondern bei Taiwan Semiconducter . Die Taiwaner haben Intel inzwischen den Rang abgelaufen und setzen die Standards in der Chipproduktion. TSMC ist ein Auftragsfertiger, den jeder Halbleiteranbieter nutzen kann, ohne auch nur selbst einen Cent für Maschinen auszugeben. Intel dagegen investiert Jahr für Jahr Milliarden in Fabriken, die schon lange nicht mehr zur Weltspitze gehören.
Intel wird aber nicht untergehen. Der Konzern ist noch immer hochprofitabel, und er dominiert nach wie vor das Geschäft mit Prozessoren für PCs, Notebooks und Server. Es ist genügend Geld da, um wieder aufzuholen. Vielleicht ist die Auslagerung eines Teils der Produktion an Auftragsfertiger, auch die Lösung für Intel. Mit der Tochter Mobileye ist Intel zudem gerade dabei einer der wichtigsten Anbieter von Technik für das selbstfahrende Auto zu werden.
Apple beendet die Zusammenarbeit mit Intel
Apple macht sich unabhängig und entwickelt von nun an auch die Chips für die Mac-Rechner selbst. Nach 15 Jahren endet die Zusammenarbeit mit Intel.
Für Intel sollte Apples Schwenk aber nur wenig Auswirkungen haben. Insgesamt hält Apple knapp zehn Prozent der PC-Marktanteile. 2019 hat Apple knapp 18,35 Millionen Mac-Computer verkauft. Bei einem Umsatz von 72 Mrd. USD 2019 wird Intel den Verlust Apples also kaum bemerken. Experten gehen davon aus, dass Apple für rund fünf Prozent der Gesamterlöse von Intel verantwortlich ist.
Intel setzt auch auf Software
Intel setzt jetzt auf die Softwarekarte. Jahrzehnte lang standen höhere Taktraten, diverse Cache-Speicher-Level und immer feinere Fertigungsprozesse im Fokus. Doch die Zeiten ändern sich. Pure Rechenpower verliert an Bedeutung, weil das Thema Energieeffizienz in einer mobilen Welt immer wichtiger wird.
Quelle: https://www.hardwareluxx.de/index.php/news/hardware/prozessoren/50172-kein-transistor-wird-zurueckgelassen-wie-intel-mit-one-api-alles-zusammenfuehren-will.html
Mit Hilfe von Intels Softwarestack "oneAPI" sollen Entwickler für ihre Apps und Workloads mehr Leistung aus Chips und Prozessoren herausholen können. Unter One API wird Intels aktuelle Software-Strategie zusammengefasst, denn auch Intel hat inzwischen erkannt, dass eine gute Hardware auch eine ebenso gute Software benötigt.
One API soll die eine Lösung für alle und alles sein. Damit sind aber nicht nur Entwickler gemeint. Letztendlich soll auch der Endkunde, egal ob Spieler, Workstation-Nutzer oder Datacenter-Betreiber, davon profitieren. Das Motto lautet "No Transistor left behind"!
Aktien Qualitäts-Check
Im Qualitätscheck auf aktie.traderfox.com erhält Intel 15 von 15 möglichen Punkten.
Der Online-Spezialist weist ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 5,19% in den letzten 5 Jahren, sowie ein EPS-Wachstum von 14,82% aus. Die Nettogewinn-Marge liegt bei 24,75%. Die Aktie legte im Durchschnitt der letzten 10 Jahre um 7,84% jährlich zu.
Bewertung und Dividende
Das geschätzte KGVe für 2021 liegt bei 10,52. Die geschätzte Dividendenrendite für 2021e beträgt 3,12%. Die durchschnittliche Ausschüttungsquote der letzten 3 Jahre liegt bei 35,16%. Intel zahlt seit 25 Jahren kontinuierlich eine Dividende aus. Das Dividendenwachstum der letzten 10 Jahre beträgt 8,45%.
Im Dividenden-Check erhält der Chip-Gigant 14 von 15 möglichen Punkten.
Fazit
Intel will sich mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren und vor allem in schnell wachsende Segmente wie Künstliche Intelligenz und die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) investieren.
Intel ist die seltene billige Aktie im Technologiesektor. Wenn der Chip-Riese den Tournaround schafft, wäre ein günstiger Kauf, ein guter Kauf.
Sehen wir uns nun den Wochenchart von Intel (INTC) an:
Die Intel-Aktie testet gerade wieder die Tiefs aus 2018, 2019 und 2020. Wenn der Unterstützungsbereich hält, könnte eine längerfristige Erholungsbewegung einsetzen. Damit ich sofort informiert werde, wenn Intel Stärke zeigen sollte, habe ich mir bei rund 47 USD einen Alarm direkt in den Chart gelegt.
Das TraderFox System informiert mich zuverlässig in Echtzeit per Push Notifications am Handy oder per E-Mail, sollte die Alarmlinie durchbrochen werden.
Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments, sowie ein erholsames Wochenende.
Bis zur nächsten spannenden Story,
Wolfgang Zussner
Verwendete Tools:
TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com
Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com
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Haftungsausschluss:
Dieser Text/Video dient ausschließlich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapieres dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.
Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte:
Der Autor handelt regelmäßig mit den erwähnten Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Wertpapieren.
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Referent: Wolfgang Zussner
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