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Der Coronavirus-Fahrplan für jeden Investor

Michael Seibold ist als freier Redakteur beschäftigt. Artikel von freien Redakteuren stellen deren eigene Meinung dar und müssen mit der von aktien nicht korrespondieren.

Der längste Bullenmarkt aller Zeiten ist Geschichte. Knapp elf Jahre kannte der Markt nur den Weg nach oben. Was nun? Das ist die Frage, vor der Millionen von Einzelinvestoren auf der ganzen Welt stehen. Wie besorgt Sie sein sollten, hängt von Ihrem Anlagehorizont ab und davon, wann Sie möglicherweise das Geld benötigen, das Sie in den Markt investiert haben. Die Anleger erleben eine beispiellose Volatilität – wir hatten zehn aufeinanderfolgende Tage, an denen sich der S&P 500 mehr als 4 Prozent bewegte und damit den alten Rekord von 1929 von sechs Tagen gebrochen.

An drei aufeinander folgenden Tagen erlebten wir sogar eine Bewegung von jeweils mehr als 9 Prozent. Dies ist ein klares Zeichen, dass der Markt aktuell nicht weiß, wie er Vermögenswerte bewerten soll. Bewegungen in anderen Märkten wie beispielsweise Öl-Futures und Unternehmensanleihen sind ähnlich volatil. Ich möchte Ihnen die durchschnittliche Performance des S&P 500 auf Monatsbasis seit 1928 aufzeigen, um zu verdeutlichen, dass die langfristige Richtung klar nach oben zeigt:

sp-500-performance

https://www.finanzen.net/index/s&p_500/performance

Viele Aktien sehen für langfristige Anleger seit geraumer Zeit wieder attraktiv aus. Die Welt wird sich von der Pandemie erholen. Wann genau dies der Fall sein wird, kann man noch nicht sagen. Anleger sollten vor allem einen Blick auf die gemeldeten Zahlen an Infizierten in Europa und Amerika werfen. Sobald wir den Peak erreicht haben, kann auch wieder mit steigenden Aktienkursen gerechnet werden. Es wird Gewinner und Verlierer geben, das ist sicher. Aber der Markt als Ganzes dürfte hochprofitabel bleiben. Die Börse bewertet immer zukünftige Gewinne, so dass selbst Unternehmen, die im Jahr 2020 stark gelitten haben, einige Jahre später wieder einen hohen Wert haben können. Langfristige Anleger sollten immer in Jahren rechnen, nicht in Monate, Wochen oder gar Tagen.

Jeder Rückgang ist ein Rabatt

Einmal im Jahrzehnt sollten Anleger mit einem Rückgang von mehr als 20 Prozent rechnen. Der durchschnittliche Höchststand in diesem Zyklus betrug 33 Prozent. Einen so schnellen Rückgang, wie wir in dieses Mal gesehen haben, ist extrem, aber nicht so ungewöhnlich wie es uns erscheint – der S&P 500 fiel 1973 um 48 Prozent, 2001 um 49 Prozent und 2008 um 47 Prozent. Wenn Sie monatlich in den Aktienmarkt investieren, ist ein solcher Rückgang wie aktuell ein Rabatt für Sie. 30 Prozent Nachlass auf all diese großartigen Unternehmen. Value-Investoren wie Warren Buffett machen mit solchen Rückgängen ihre langfristigen hohen Renditen. Besorgniserregend ist die aktuelle Situation für Menschen, die in ein bis zwei Jahren Bargeld benötigen, das sie in den Aktienmarkt investiert haben.

Wenn Sie gerade im Moment Geld benötigen und keine Reserven geschaffen haben, kann das Halten erheblicher Ersparnisse an der Börse dazu führen, dass Sie den wirklichen Wohlstand verpassen, weil Sie gezwungen sind, jetzt mit Verlust zu verkaufen. Sie sollten daher wirklich nur Geld in Aktien investieren, das Sie die nächsten Jahre nicht benötigen. Ansonsten gehen Sie Gefahr, in Zeiten wie diesen alles verkaufen zu müssen und den erneuten Wiederanstieg zu verpassen.

China sieht sich als Sieger

Kriege haben Gewinner und China will diesen für sich entscheiden. Seit Anfang März hat sich die Situation in China wieder stabilisiert. FedEx (US-amerikanischer Paketdienstleister) gab bekannt, dass bereits zwischen 90 und 95 Prozent der großen Produktionsfirmen in den normalen Betrieb zurückgekehrt sind, bei den kleinen und mittleren Unternehmen sind es etwa 65 bis 70 Prozent. China nutzt die Gelegenheit, sich als neuer Weltmarktführer darzustellen, während sich die USA in den Nationalismus zurückzieht. China dominiert die Herstellung von medizinischen Masken, die es mit großer Begeisterung an Länder wie Italien, Spanien, Iran, usw. vertreibt. Das medizinische Personal hat mehr Erfahrung im Kampf gegen Covid-19 als jeder andere auf der Welt. Und so versucht die chinesische Regierung ihre eigenen Bürger zu überzeugen, dass ihre Partei China vor den schlimmsten Schrecken des Coronavirus gerettet hat und dass sie jetzt den Rest der Welt wohltätig retten werden. China will seine Vormachtstellung weiter ausbauen und sieht sich schon jetzt als der große Gewinner. Wir werden sehen.

Kennen Sie die Börsenweisheit "Never catch a falling knife"?

Kennen Sie Investoren, die in guten Börsenzeiten von langfristiger Anlage predigen, in schlechten Börsenzeiten aber schnell das Handtuch werfen? Dann ist es schnell mit der Langfristigkeit dahin. Kennen Sie die Börsenpropheten, die in solchen Zeiten gerne mit der Börsenweisheit "Niemals ins fallende Messer greifen" vulgär auftrumpfen? Sprüche wie diese hört man dann oft: "Sie sollten jetzt nicht nachkaufen, es könnte doch noch weiter runter gehen." Diese Art von Sprüchen hört man besonders oft, wenn der Markt in einer Krise ist. Selbst unerfahrene Börsianer verwenden diese "Weisheit" proletenhaft.

Ich möchte Ihnen etwas Grundsätzliches zu diesem Thema mit auf den Weg geben. Weder Sie noch ich werden den tiefsten oder den höchsten Punkt genau erwischen. An der Börse ist es gar nicht entscheidend, am genauen Tiefpunkt zu kaufen. Denn diesen werden Sie nur mit viel Glück erwischen. Viel wichtiger ist es doch, sich grundsätzlich Gedanken zu machen, wann eine Aktie günstig oder teuer bewertet ist. Wissen Sie, warum Menschen mit dem Börsenspruch "Never catch a falling knife" in fallenden Märkten sich oft bestätigt fühlen? Nein?

Folgendes Gedankenexperiment kann Ihnen dabei helfen. Angenommen, Sie kaufen jetzt beim Dax bei minus 40 Prozent nach. Vielleicht haben Sie dies schon bei minus 20 oder 30 Prozent getan. Da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass Sie den untersten Punkt zum Kauf genau erwischen, ist es schätzungsweise so, dass der Markt nach Ihrem Kauf noch weiter nach unten gehen wird. Sie sitzen dann erst mal auf weiteren Buchverlusten. In steigenden Märkten verhält es sich genau umgekehrt. Da es hier wieder äußerst unwahrscheinlich ist, dass Sie genau am Höchstpunkt gekauft haben, werden Sie erst einmal nach Ihrem Kauf bestätigt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Markt noch weiter steigen, bevor er wieder fällt. Sie fühlen sich somit mit Ihrem Kauf bestätigt, weil Sie nach ein paar Wochen bereits die ersten Buchgewinne einfahren.

Wissen Sie jetzt, was ich Ihnen damit sagen möchte. Wenn Sie langfristig orientiert sind und mit langfristig meine ich nicht Wochen oder Monate, sondern mindestens 5-10 Jahre, dann müssen Sie irgendwann in das sogenannte fallende Messer greifen, auch mit dem Hintergrundwissen, dass es erst einmal noch weiter nach unten gehen wird. Sie können also deutlich mehr Anteile am Unternehmen als vorher erwerben. Kaufen Sie in Tranchen nach oder besser noch jeden Monat. Wenn Sie dieses Wissen haben, brauchen Sie in unruhigen Zeiten keine Angst mehr zu haben.

Fazit

Es gibt gewisse Grundsätze an der Börse, die Sie als Anleger befolgen sollten. Der für mich wichtigste ist: Investieren Sie nur Geld an der Börse, das Sie mindestens in den nächsten fünf Jahren nicht brauchen. Ansonsten sind Sie gezwungen, in Krisenzeiten zu verkaufen. Es sollte zuerst eine Cash-Reserve aufgebaut werden, die mindestens das drei-sechsfache Ihres Gehaltes entspricht. So können Sie Krisen überstehen, ohne gleich auf Ihr Depot zurückgreifen zu müssen.

Liebe Anleger,

ich wünsche Ihnen noch viele erfolgreiche Investments!

Bis zur nächsten spannenden Story,

Michael Seibold

Bildherkunft: https://pixabay.com/de/illustrations/börse-stier-bulle-bär-wertpapiere-642896/

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