Adobe-Aktie rutscht nach enttäuschenden Prognosen um rund 12 % ab
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
An der Wall Street gibt es eine anhaltende Debatte darüber, ob der Trend zur generativen künstlichen Intelligenz Adobe, dem führenden Anbieter von Kreativsoftware wie Photoshop, Illustrator und InDesign, schadet oder nützt. Dieser Bericht wird den Streit wahrscheinlich nicht beenden.
Die Zahlen waren solide und übertrafen die Schätzungen knapp
Für das Februar-Quartal meldete Adobe einen Umsatz von 5,18 Mrd. USD, ein Plus von 11 %, das leicht über der von FactSet ermittelten Konsensschätzung der Wall Street von 5,14 Mrd. USD liegt. Der Gewinn auf bereinigter Basis betrug 4,48 USD pro Aktie und lag damit ebenfalls über der Konsensprognose der Wall Street von 4,38 USD pro Aktie. Die niedrigere GAAP-Rentabilität spiegelt eine Zahlung von 1 Mrd. USD wider, die das Unternehmen für die Beendigung der Vereinbarung zur Übernahme von Figma geleistet hat.
Der Umsatz aus dem Digital-Media-Segment des Unternehmens lag mit 3,82 Mrd. USD knapp über dem Street-Konsens von 3,79 Mrd. USD. Die Einnahmen aus dem Digital-Experience-Segment betrugen 1,29 Mrd. USD und lagen damit ebenfalls über dem Marktkonsens von 1,28 Mrd. USD. Adobe meldete einen Nettoumsatz im Bereich digitaler Medien von 432 Mio. USD, der über den Prognosen von 410 Mio. USD liegt. Dies ist ein wichtiger Indikator für das Wachstum des Abonnementgeschäfts. "Wir haben unglaubliche Arbeit geleistet, indem wir die Macht der generativen KI genutzt haben, um bahnbrechende Innovationen in unserem gesamten Produktportfolio zu liefern", sagte CEO Shantanu Narayen in einer Erklärung voller Überzeugung.
Die Prognosen liegen leicht hinter den Erwartungen der Analysten
Die Prognosen des Unternehmens für das Mai-Quartal blieben jedoch in fast allen Bereichen hinter den Schätzungen der Wall Street zurück. Adobe erwartet für das kommende Quartal einen Umsatz zwischen 5,25 bis 5,3 Mrd. USD und liegt damit unter der Konsensschätzung von 5,31 Mrd. USD. Für das Segment Digital Media wird ein Umsatz von 3,87 bis 3,9 Mrd. USD prognostiziert, während der Konsens bei 3,9 Mrd. USD liegt. Für das Segment Digital Experience plant man einen Umsatz von 1,31 bis 1,33 Mrd. USD. Das größte Problem dürfte die Prognose für den Nettoumsatz mit neuen digitalen Medien sein, der mit 440 Mio. USD deutlich unter der Konsensschätzung von 469,8 Mio. USD liegt.
Adobe erwartet für das Quartal einen bereinigten Gewinn zwischen 4,35 und 4,40 USD je Aktie. In der Mitte entspricht dies in etwa dem Konsenswert von 4,38 USD pro Aktie. Das Unternehmen gab keine aktualisierte Prognose für das gesamte Geschäftsjahr ab. Ursprünglich stellte Adobe für das Gesamtjahr einen Umsatz zwischen 21,3 und 21,5 Milliarden USD in Aussicht. Dan Durn, CFO von Adobe, sagte, dass er weiterhin zuversichtlich ist, was die vorherige Prognose betrifft, die das Unternehmen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das Novemberquartal abgegeben hatte. Dies bleibt abzuwarten. Zumindest kündigte das Management ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von 25 Mrd. USD an.
Neue KI-Produkte sollen im Laufe des Jahres kommen
In einem Interview mit Barron's betonte Durn, dass es nur sehr wenige Unternehmen gibt, die generative KI-Funktionen entwickeln und sie über "die breite Fläche des Produktportfolios" ausrollen. Er sagte, dass das Unternehmen seine Arbeit an KI erfolgreich monetarisiert, dass es aber nicht wirklich möglich ist, den Beitrag von KI zum Umsatz im Detail aufzuschlüsseln. KI sei tief in die verschiedenen Lösungen des Unternehmens integriert. So hat Adobe KI-Funktionen in seine Produkte wie den Dokumentenleser Acrobat, Photoshop und Premiere Pro integriert.
Letzten Monat gab das Unternehmen bekannt, dass es einen neuen KI-Assistenten für Reader und Acrobat eingeführt hat. Im Laufe des Jahres sollen neue Produkte für die Erstellung von Audio-, Video- und 3D-Konten mit KI-Tools angekündigt werden. Dies ist wichtig, denn Adobe sah sich jüngst mit Gegenwind konfrontiert. Einzelkunden wie auch Unternehmen waren darauf aus, ihre Kosten zu senken. Tools von Adobe wurden dadurch weniger stark nachgefragt. Zudem sieht sich der Konzern neuer Konkurrenz von Anbietern wie Stability AI und Midjourney ausgesetzt, bei denen KI-Systeme Bilder auf der Grundlage von Beschreibungen, sogenannten Prompts, generieren.