Hallo Investoren, Hallo Trader,

Die großen Technologiewerte haben sich im Verlauf des Jahres an die Spitze des Marktes gesetzt. Die als "Magnificent Seven" bekannten Aktien, darunter Apple, Microsoft, Alphabet und NVIDIA, konnten beeindruckende Kurszuwächse verzeichnen. Der Aktienkurs des Chipherstellers hat seit Jahresbeginn um mehr als 226 % zugelegt. Das Wall Street Journal berichtete unter Berufung auf Goldman Sachs Global Investment Research, dass die "Magnificent Seven" mittlerweile etwa 30 % des Marktwerts des S&P 500 ausmachen. Dies stelle beinahe den höchsten Anteil dar, der jemals für sieben Werte erreicht worden sei, hieß es weiter.

Hype rund um die Künstliche Intelligenz sorgt für enorme Kurszuwächse

Die kräftigen Kursanstiege wurden maßgeblich durch den Hype um die Künstliche Intelligenz gestützt. Anleger erwarten vor diesem Hintergrund, dass die Unternehmen in Zukunft beträchtliche Gewinne erzielen dürften. Zudem hatten positive Wirtschaftsdaten in Verbindung mit einer nachlassenden Inflation dazu geführt, dass die Tech-Aktien weiteren Auftrieb erhalten haben.

Die "Magnificent Seven" verdienten ebenfalls Anerkennung für das Wachstum des Marktgewinns, so das Wall Street Journal. Die Prognosen sähen hervor, dass die Gewinne der Unternehmen im S&P 500 im laufenden Jahr um 0,7 % steigen dürften. Ohne ihren Beitrag würden die Gewinne laut FactSet um 4 % sinken, hieß es weiter.

Raymond James-Analyst rät zu Small Caps und Schwellenländern

Einige Analysten seien skeptisch hinsichtlich der anhaltenden Dominanz der Technologiewerte bis ins folgende Jahr und setzten stattdessen darauf, dass gebeutelte Sektoren wie Industrie, Werkstoffe und Transport eine bessere Performance zeigen könnten.

Matt Orton, Chefmarktstratege bei Raymond James Investment Management, rät Anlegern dazu, ihre Positionen in ausgewählten Small Caps und Schwellenländern zu erhöhen. Er sei der Ansicht, dass diese Bereiche von einem fallenden Dollar und niedrigeren Zinsen profitieren könnten, berichtete die Tageszeitung weiter.  

Zuverlässige Wachstumsunternehmen könnten auch in einem schwierigen Umfeld liefern

Im Vergleich zum breiteren Markt würden Tech-Aktien gemessen am KGV nach wie vor hoch bewertet. NVIDIA weise ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 auf, basierend auf den für die nächsten 12 Monate prognostizierten Gewinnen, während der Multiplikator für Apple bei 30 liege. Im Gegensatz dazu werde der S&P 500 mit einem 19-fachen der künftigen Gewinne gehandelt.

Nancy Tengler, CEO und Chief Investment Officer bei Laffer Tengler Investments, habe betont, dass es sich lohne, einen Aufpreis für Tech-Aktien zu zahlen, da sie in Zeiten steigender Zinsen eine bessere Performance erzielen könnten, so das Wall Street Journal.

Trotz der wiederkehrenden Diskussionen über hohe Bewertungen seien die Werte eigentlich nicht so teuer. In einem sich abschwächenden wirtschaftlichen Umfeld solle man in zuverlässige Wachstumsunternehmen investieren. Denn diese Unternehmen könnten liefern, so Tengler weiter.

NVIDIA überzeugt mit einem niedrigen PEG-Verhältnis

Die amerikanische Wochenzeitung Barron’s betrachtete das PEG-Verhältnis der Unternehmen, die das KGV durch die erwartete Gewinnwachstumsrate teilt. Dafür sei das durchschnittliche Gewinnwachstum zwischen 2023 und 2026 (gemäß FactSet-Daten) sowie das geschätzte KGV für das Kalenderjahr 2024 herangezogen worden. Die günstigste Aktie sei dabei NVIDIA mit einem PEG von 0,7. Für das Unternehmen werde ein Gewinnwachstum von etwa 34 % erwartet. Damit sei die Aktie deutlich "günstiger" als beispielsweise Apple (PEG 3,3).

Das durchschnittliche PEG-Verhältnis der Gruppe liege bei 1,6. Ein hohes Verhältnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Aktien fallen werden; es ist lediglich ein Hilfsmittel, das auch etwas über die Erwartungen aussagt.  Anleger könnten Schwierigkeiten haben, NVIDIA die volle Anerkennung für seine KI-getriebene Gewinnexplosion zukommen zu lassen.

Ich wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche. 

Bis zur nächsten spannenden Story, 

Luca

Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Microsoft, Apple