Wie Medien berichtet haben, hat Intel-CEO Pat Gelsinger auf der Computex-Messe in Taiwan eine Reihe von Chip-Ankündigungen gemacht, darunter neue technische Details über den KI-PC-Chip mit dem Codenamen Lunar Lake. Dieser soll voraussichtlich ab dem 3. Quartal an PC-Hersteller ausgeliefert werden.

KI-PCs könnten bis 2027 fast 60 % des gesamten PC-Marktes ausmachen

Neben Intel hatten auch die Konkurrenten NVIDIA, AMD, Qualcomm und Arm über ihre Bemühungen im Bereich KI-Chips für Rechenzentren und PC-Anwendungen berichtet. Die Ankündigungen von Intel wurden laut Berichten als weniger bedeutsam im Vergleich zu denen der Rivalen eingeschätzt. Dennoch haben sie einige interessante Elemente enthalten. So soll Lunar Lake die dreifache Rechenleistung gegenüber der aktuellen Generation von KI-PC-Chips bieten. Laut Intel sollen die Chips eine neuronale Verarbeitungseinheit (NPU) enthalten, die 48 Bio. Operationen pro Sekunde (TOPS) ausführen kann. Der Chip umfasse eine neue GPU (Grafikeinheit) mit dem Codenamen Battlemag, so das Unternehmen. Lunar Lake soll mehr als 80 PC-Designs von 20 PC-Herstellern unterstützen, hieß es weiter. Der Konzern prognostiziert, dass KI-PCs bis 2027 fast 60 % des gesamten PC-Marktes ausmachen könnten.

Das Unternehmen habe im 1. Quartal 2024 mehr KI-Prozessoren ausgeliefert als alle seine Wettbewerber zusammen, zitierte die renommierte Wochenzeitschrift Barron’s den Konzern.

Neue Preisdetails zu den Gaudi 2- und Gaudi 3-Chips

Darüber hinaus hat Intel auch einige Preisdetails zu Gaudi 2 und Gaudi 3 bekannt gegeben. Die Chips sollen NVIDIA und AMD bei KI-Arbeitslasten in Rechenzentren Konkurrenz machen. Ein Standard-Kit, das acht Gaudi 2-Beschleuniger enthält, soll Systemfirmen für 65.000 USD angeboten werden. Der Preis macht laut Unternehmensangaben etwa ein Drittel des Preises von vergleichbaren Wettbewerbsplattformen aus. Ein Kit, das acht Gaudi 3-Prozessoren enthält, werde zu einem Listenpreis von 125.000 USD angeboten werden und würde damit zwei Drittel des Preises der Wettbewerber betragen. Barron’s hat sich auf Aussagen von Intel bezogen, wonach Gaudi 3 ein bis zu 40 % schnelleres KI-Modelltraining als vergleichbare Systeme mit NVIDIA H100-Chips und bis zu zweimal schnellere Inferenzen bieten. Darüber hinaus wurden eine ganze Reihe neuer Fertigungspartner angekündigt, die Gaudi-basierte Systeme anbieten wollen, darunter Asus, Foxconn und weitere.

Intel hat außerdem die Einführung von Xeon 6-Rechenzentrumsprozessoren angekündigt, die nach eigenen Angaben eine bis zu 4,2-fache "Rack-Level-Leistung" gegenüber älteren Chips bieten würden.