Warum das für Foxconn relevant ist

Der Financial Times zufolge plant Apple, seine umfangreichen Investitionen in die KI-Forschung zu gegebener Zeit auf Produkte wie das iPhone und das iPad anzuwenden. Foxconn ist der größte Apple-Zulieferer, der nicht nur iPhones zusammenbaut, sondern auch als Serverlieferant für Apples Rechenzentrum fungiert. Da Apple in letzter Zeit sein Interesse an KI-Anwendungen verstärkt hat, ist der Bedarf an Foxconns Unterstützung gestiegen. Foxconn Industrial Internet (FII), eine Tochtergesellschaft der in Shenzhen ansässigen Foxconn Technology Group, wird Apple nun "ausschließlich" in Vietnam hergestellte Server zum Trainieren und Testen von KI bereitstellen. Mit diesem Schritt diversifiziert Apple weiterhin seine Fertigungslieferkette außerhalb Chinas.

Foxconn hat die weltweite Führung auf dem Markt für KI-Server übernommen. Laut Reuters hat der Hersteller bereits einen Anteil von rund 40 % am weltweiten Servermarkt. Foxconn liefert auch KI-Server für große Technologieunternehmen wie OpenAI, Nvidia und Google.

Apple forscht vermehrt an KI-Applikationen

Apple-CEO Tim Cook bestätigte letzte Woche, dass das Unternehmen seit Jahren verschiedene KI-Technologien untersucht, darunter generative Sprachmodelle. Branchenbeobachter haben spekuliert, dass der Anstieg der KI-Investitionen des Tech-Giganten dazu beigetragen haben könnte, dass die F&E-Ausgaben des Unternehmens im letzten Quartal 22,61 Mrd. USD erreichten.

Berichten zufolge baut Apple ein umfangreiches Sprachmodell namens Ajax und wird voraussichtlich bald einen generativen Chatbot auf den Markt bringen. Angesichts der großen Nutzerbasis von Apple auf der ganzen Welt übt dies potenziell Druck auf Google und Microsoft aus, da die Tech-Titanen ebenfalls ähnliche KI-Angebote auf den Markt bringen wollen.

Laut Daten des Analyseunternehmens Demand Sage gibt es im Jahr 2023 weltweit mehr als 1,46 Milliarden aktive iPhone-Nutzer. Laut demselben Bericht machen iPhone-Nutzer 21,67 % der gesamten Smartphone-Bevölkerung weltweit aus. Apples ausgereiftes App-Store-Ökosystem verschafft dem Unternehmen außerdem einen Vorteil gegenüber anderen Unternehmen bei der Einführung von KI-Anwendungen.

Foxconn wird davon profitieren

Der Serverumsatz von Foxconn erreichte im vergangenen Jahr 1,1 Billionen RMB (138,64 Mrd. USD). Nach Branchenschätzungen werden die Aufträge für KI-Server bis 2022 um mehrere Milliarden Dollar ansteigen. Apple stellt in seinen Niederlassungen in Kalifornien, Seattle und Paris Dutzende von Stellen im Bereich KI ein. Die neuen Mitarbeiter sollen sich mit der Erforschung großer Sprachmodelle befassen, die als Reaktion auf einfache Benutzereingaben Text, Bilder oder Codes erzeugen können.

Der Auftrag für einen KI-Server von Apple hat die führende Position von Foxconn als Lieferant von KI-Servern gefestigt. Am 04.08.2023 verlagerte beispielsweise auch Nvidia einen Teil seiner KI-Server-Bestellungen von seinem Fertigungspartner Wistron zu einer Tochtergesellschaft von Foxconn, da es Bedenken wegen der unzureichenden Produktionskapazität von Wistron hatte.