KION ist einer der größten und wichtigsten Hersteller von Gabelstaplern weltweit und führender Anbieter von verschiedenen Lagerautomatisierungsgeräten. Das deutsche Unternehmen erwirtschaftet rund 70 % seines Umsatzes mit dem Verkauf von neuen Gabelstaplern und Wartungsdienstleistungen. Weitere 30 % entfallen auf Lagerautomatisierungsgeräte der Abteilung Dematic, die Sektoren wie E-Commerce, Logistik für Dritte und Supermärkte beliefert, wobei dieser Anteil stetig anwächst.

KI gewinnt in der Logistik zunehmend an Bedeutung

Hierbei spielt KION eine Schlüsselrolle. Das Unternehmen hat vergangene Woche auf der GTC 2025 AI-Konferenz in San José, Kalifornien, ihren "AI Control Tower" vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine innovative Lösung, die im Kern auf der Technologie eines digitalen Zwillings basiert. Diese Lösung wurde in Zusammenarbeit mit namhaften Partnern wie NVIDIA und Accenture entwickelt und untermauert das große Potenzial der KI in der automatisierten Intralogistik. Dabei können Kunden diesen digitalen Zwilling nutzen, um verschiedene Szenarien innerhalb ihrer Lieferkette zu simulieren und ihre betrieblichen Abläufe schrittweise zu optimieren. Der digitale Zwilling fungiert demnach als zentrale Informationsquelle, auf Basis derer man die komplexen Lieferketten besser verstehen und im Idealfall verbessern kann.

Die KI-Lösungen werden Lieferketten rationalisieren und Kosten einsparen

Die KION Group hat in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte in der Integration von KI-Technologien in ihre Produkte gemacht. Die jüngsten Lösungen ermöglicht es nun, Steuerungen und Software vor der Installation zu validieren, was die Implementierungszeit erheblich verkürzen wird. Das wird bei den Kunden Kosten sparen und Abläufe rationalisieren. In der kostenintensiven Logistikbranche sind dies wichtige Wettbewerbsvorteile. Kunden können mithilfe von KION nun physische Layouts und Materialflüsse konzipieren, bevor sie in die Praxis umgesetzt werden.

Auf der GTC konnten Besucher dabei das interaktive Dashboard in Aktion sehen, wobei das Dematic Grand Rapids Solution Center und sein Digital Twin als Modell dienen. Accenture entwickelte hierbei sowohl die Darstellung von Dematics digitalem Zwilling im Omniverse als auch das interaktive Dashboard.

"Unser Digital Twin dient als zentrale Informationsquelle für das Verständnis und die Verbesserung komplexer Lieferkettenlösungen – vor, während und nach der Installation", sagte Rob Smith, Vorstandsvorsitzender der KION GROUP AG. "In Kombination mit der NVIDIA-Technologie ermöglicht die Lösung unseren Kunden, die Leistungsfähigkeit der physischen KI zu nutzen, um enorme Mengen an Zeit sowie Investitions- und Betriebskosten einzusparen, und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre betrieblichen Abläufe kontinuierlich an die sich ändernden Bedingungen in ihren Lieferketten anzupassen."

Nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern ein strategischer Vorteil

Mit Blick auf das Finanzpaket der Bundesregierung ist ein Teil auch für den Ausbau der Infrastruktur in Deutschland geplant. Dies wird die Bauindustrie ankurbeln und demnach auch die Nachfrage nach effektiven Lösungen für die Logistik steigern. Kion wird hier eine führende Rolle einnehmen und ist durch seine innovativen Lösungen bestens aufgestellt.

Barclays sieht 20%-iges Kurspotenzial

Die britische Investmentbank Barclays die Aktie von Kion von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 39 auf 52 Euro angehoben. Dabei äußerte sich der zuständige Analyst sehr optimistisch und hob die überzeugende Darstellung von Kion auf der Logimat (der Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss) hervor. Die Branchenerholung gepaart mit dem "Deutschlandboost" dürften den Hersteller von Gabelstaplern gegenüber seiner Konkurrenz stärken.