NVIDIA, Apple & Co.: Big-Tech ist die am stärksten nachgefragte Position vieler Portfoliomanager – Druck steigt vor den Zahlen
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hallo Investoren, Hallo Trader,
Die Berichtssaison hat begonnen, und der Druck auf hoch bewertete Technologie- und Wachstumsunternehmen nimmt zu. Von den Big-Tech-Unternehmen werden robuste Erträge erwartet. Die massiven Kurssteigerungen der sogenannten "Glorreichen 7" – dazu gehören Unternehmen wie Apple, Microsoft, NVIDIA und Meta - hätten laut der Nachrichtenagentur Reuters zu einem jährlichen Zuwachs von 12 % im breit gefächerten US-Index S&P 500 geführt. Das ist auch aufgrund ihrer hohen Gewichtung in dem Index der Fall.
Durchschnittliches KGV der "Glorreichen 7" liegt bei über 33
Laut Reuters würden die Aktien der "Glorreichen 7" derzeit im Durchschnitt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 33,5 gehandelt werden, während das KGV des S&P 500 "nur" bei 18,3 liege. Gleichzeitig sind die Renditen von Staatsanleihen auf einem 16-Jahres-Hoch, was den Aktien starke Konkurrenz bereitet. Der Grund dafür ist, dass mit als "risikofrei" geltenden Anlagen derzeit Renditen von 5 % oder sogar höher erzielt werden können. Unternehmen, die keine überzeugenden Ergebnisse liefern, könnten in dem Umfeld stärker abgestraft werden. Dies scheint auch zuletzt bei Tesla der Fall gewesen zu sein, als die Aktie am Donnerstagmorgen (19.10) zeitweise um 7 % gefallen ist. Das Unternehmen hatte die Erwartungen der Wall Street im Rahmen seiner Quartalszahlen verfehlt.
Wells Fargo vorsichtiger – Abstufung des IT-Sektors von "günstig" auf "neutral"
Anleger seien sich bewusst, dass die "Glorreichen 7" Gewinne erzielen werden, wie Sameer Samana, Senior Global Market Strategist beim Wells Fargo Investment Institute, erklärte. Die entscheidende Frage sei jedoch, wie schnell das Gewinnwachstum erfolge und ob die Anleger zu viel bezahlt hätten. Im Juni hatte die US-Bank die Bewertung des Informationstechnologiesektors von "günstig" auf "neutral" herabgestuft.
In der kommenden Woche werden die Ergebnisse von Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta erwartet, während im nächsten Monat die Zahlen von Apple und NVIDIA folgen sollen. Laut Tajinder Dhillon, Senior Research Analyst bei LSEG, dürften die Mega-Caps im Gesamtjahr ein Gewinnwachstum von 32,8 % verzeichnen, während die restlichen S&P 500-Unternehmen einen Rückgang von 2,3 % verzeichnen könnten.
Hohe Zinssätze und Renditen der Staatsanleihen bleiben herausfordernd
Die Aussichten für Wachstumsunternehmen werden durch den Anstieg der Zinssätze und die Renditen von Staatsanleihen getrübt. Technologie- und Growth-Unternehmen gelten als besonders anfällig für höhere Renditen. In diesem Zusammenhang gäbe es nun mehr Auswahlmöglichkeiten für Anleger, wie Tim Pagliara, CIO bei CapWealth, betonte. Die Umschichtung von Geldern könnte für die "Glorreichen 7" eine Herausforderung darstellen.
Große Unterschiede zwischen den Big-Tech-Konzernen
Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage von BofA Global Research sei "Long Big Tech" die am stärksten nachgefragte Position der Fondsmanager. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Unternehmen hinsichtlich des Wachstums, seiner Beständigkeit und der Kontrolle seitens des Unternehmens gäbe. So hält beispielsweise Brandywine Global Aktien von Alphabet und Meta, die beträchtliche Barmittel generieren und im Vergleich zu den Megacap-Konkurrenten günstiger seien, so Patrick Kaser, Portfoliomanager bei der Investmentfirma.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Bis zur nächsten spannenden Story,
Luca
Der Autor Luca Bißmaier ist in folgende Werte investiert: Apple, Microsoft