US-Regierung möchte Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel blockieren. Aktie stürzt um mehr als 17 % ab!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Die Aktien von U.S. Steel (X) stürzten am Mittwoch im Handelsverlauf um mehr als 17 % ab, da das Weiße Haus mehreren Berichten zufolge den geplanten Verkauf des Unternehmens an das japanische Unternehmen Nippon Steel blockieren will.
Laut der Washington Post bereitet sich Präsident Joe Biden darauf vor, bekannt zu geben, dass er die 14,9 Mrd. USD teure Übernahme von U.S. Steel durch das japanische Unternehmen Nippon Steel blockieren wird, da die Übernahme ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen würde. Dieses Risiko könne weder vom US-amerikanischen noch vom japanischen Konzern gemildert werden.
Vizepräsidentin Kamala Harris, die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, sagte während einer Wahlkampfveranstaltung in Pittsburgh am Montag, dass U.S. Steel "in amerikanischem Besitz und unter amerikanischer Leitung bleiben sollte". Der ehemalige Präsident und republikanische Kandidat Donald Trump ist ebenfalls gegen den Deal.
Im Falle eines Deal Stopps drohen Werksschließungen und Hauptsitzverlegung
David Burritt, CEO von U.S. Steel, sagte dem Wall Street Journal am Mittwoch, dass das Unternehmen wahrscheinlich gezwungen sein würde, Werke zu schließen und seinen Hauptsitz aus Pittsburgh zu verlegen, wenn der Deal blockiert wird. Burritt sagte dem Journal, dass die Transaktion entscheidend sei, um die älteren Werke von U.S. Steel wettbewerbsfähig zu halten und Arbeitsplätze zu erhalten.
Der Deal wurde vom Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) geprüft. Das Gremium untersucht die möglichen Auswirkungen ausländischer Investitionen in den USA auf die nationale Sicherheit. Laut einer Erklärung des Weißen Hauses habe das CFIUS noch keine Empfehlung an Biden übermittelt. U.S. Steel hat keine Neuigkeiten oder Durchführungsverordnungen im Zusammenhang mit der Prüfung des Ausschusses erhalten, sagte ein Unternehmenssprecher.
"Wir bleiben bei der Tatsache, dass mit dieser Transaktion keine nationalen Sicherheitsprobleme verbunden sind, da Japan einer unserer treuesten Verbündeten ist", sagte der U.S. Steel-Sprecher.
"Wir gehen fest davon aus, dass wir alle möglichen rechtlichen Optionen ausschöpfen werden, um sicherzustellen, dass diese Transaktion, die die beste Zukunft für Pennsylvania, die amerikanische Stahlproduktion und alle unsere Stakeholder ist, abgeschlossen wird", sagte der Sprecher.
Die parteiübergreifende Opposition gegen die Übernahme von U.S. Steel durch Nippon zeigt die zunehmende Protektionismuswelle in den USA, selbst wenn das Unternehmen in einem eng verbündeten Staat wie Japan ansässig ist.
Übernahme würde das drittgrößte Stahlunternehmen schaffen
U.S. Steel verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 20 Mio. Tonnen. Nippon Steel mit Sitz in Tokio ist Japans größter Stahlproduzent. Zusammen hätten die Unternehmen eine Kapazität von bis zu 86 Mio. Tonnen und die Fusion würde das drittgrößte Stahlunternehmen der Welt schaffen. Laut Nippon Steel würde die Übernahme dem US-Stahlhersteller helfen, besser mit seinen chinesischen Mitstreitern zu konkurrieren. Nippon Steel hatte versucht, Bedenken hinsichtlich der Übernahme von U.S. Steel zu zerstreuen, indem es am Mittwoch erklärte, man werde an dem US-Unternehmen mit Sitz in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania festhalten und einen Vorstand etablieren, der mehrheitlich aus US-Bürgern besteht.
Ein Sprecher von Nippon Steel sagte, die Übernahme würde den amerikanischen Rust Belt wiederbeleben, da in den mittelwestlichen Bundesstaaten Illinois, Indiana, Michigan und Ohio sowie Pennsylvania viele Industriezweige auf veraltete Fabriken und Technologien angewiesen sind. Ebenso kommt die Übernahme der nationalen Sicherheit der USA "auf eine Weise zugute, wie es keine Alternative kann".
"Einfach ausgedrückt werden U.S. Steel und die gesamte amerikanische Stahlindustrie durch die Investition von Nippon Steel in U.S. Steel auf einer viel stärkeren Basis stehen – eine Investition, zu der Nippon Steel die einzige Partei ist, die dazu bereit und in der Lage ist", sagte der Sprecher.
Die Aktien von U.S. Steel sind in diesem Jahr bereits um 41 % gefallen.