Visa (V) veröffentlichte am Dienstag, den 29. Oktober 2024, nach Börsenschluss seine Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2024 und das volle Geschäftsjahr. Sowohl die Umsätze als auch der Gewinn konnten die Konsensschätzungen der Wall Street übertreffen und die Quartalsdividende wurde um 13 % auf 0,59 USD pro Aktie erhöht. Die Aktie legte fast 2 % im nachbörslichen Handel zu.

Umsatz steigt um 12 % dank Zahlungsvolumen und grenzüberschreitendem Verkehr

Der Nettoumsatz für das abgelaufene Quartal betrug 9,617 Mrd. USD und konnte damit um 12 % im Jahresvergleich zulegen. Die Erwartungen der Analysten lagen bei lediglich 9,49 Mrd. USD. Alle Bereiche konnten den Umsatz steigern. Der Service- und Datenverarbeitungsumsatz stieg jeweils um 8 %, der internationale Transaktionsumsatz um 9 % und der Bereich Sonstige konnte mit 30 % am stärksten zulegen.

Die wichtigsten Geschäftstreiber für Visa sind neben dem Zahlungsvolumen, das in diesem Quartal wieder mit 8 % zulegen konnte, auch das grenzüberschreitende Volumen. Das grenzüberschreitende Volumen ohne innereuropäische Transaktionen und das gesamte grenzüberschreitende Volumen nahmen beide um 13 % zu und die verarbeiteten Transaktionen wuchsen um 10 %. Die Anzahl seiner ausgegebenen Karten konnten um 300 Mio. auf 4,6 Mrd. Kredit- und Debitkarten erhöht werden.

Gewinn übertrifft die Erwartungen der Analysten mühelos

Der Nettogewinn im 4. Quartal lag mit 5,3 Mrd. USD 14 % über dem Vorjahreswert und der bereinigte Gewinn pro Aktie konnte mit 2,65 USD die durchschnittliche Analystenschätzung von 2,57 USD deutlich hinter sich lassen und stieg damit um starke 17 % im Vergleich zum Vorjahr.

"Visa hatte ein robustes 4. Quartal und schloss damit ein sehr starkes Geschäftsjahr ab. Ich bin stolz auf das, was unser Team erreicht hat. Es hat unsere finanziellen Erwartungen erfüllt und unseren Kunden innovative Lösungen geboten. Im 4. Quartal stiegen der Nettoumsatz und der GAAP-Gewinn je Aktie um 12 % bzw. 17 %, was auf ein relativ stabiles Wachstum des Zahlungsvolumens, des grenzüberschreitenden Volumens und der verarbeiteten Transaktionen sowie eine starke Dynamik bei neuen Abläufen und Mehrwertdiensten zurückzuführen ist. Wir sehen enorme Chancen, unser Geschäft auszubauen, unsere Kunden zufriedenzustellen und gemeinsam die Zukunft des Handels zu gestalten.", kommentierte CEO Ryan McInerney das Quartal.

Im abgelaufenen Quartal wurden Aktienrückkäufe im Wert von 5,8 Mrd. USD getätigt und das Management hat sich entschlossen, die Dividenden deutlich um 13 % auf 0,59 USD anzuheben.

Abbau von 1.400 Stellen soll die Kosten senken

Für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2025 erwartet das Unternehmen ein EPS-Wachstum im niedrigen zweistelligen Bereich und ein Nettoumsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich, während die Betriebskosten im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich ansteigen sollen. Visa hat ein erhöhtes Augenmerk auf seine Kosten, was die Schlagzeile vom Dienstag bestätigt. Visa will bis zum Jahresende etwa 1.400 Mitarbeiter und Vertragsarbeiter entlassen, um sein Geschäft zu rationalisieren. Dies wären knapp 5 % der aktuellen Belegschaft von 28.800 Mitarbeiter. Etwa 1.000 der Kürzungen werden voraussichtlich im Technologiebereich erfolgen, der Großteil der übrigen Stellen wird im Handelsvertrieb und bei globalen digitalen Partnerschaften anfallen, berichtete das Wall Street Journal.

Das in San Francisco ansässige Unternehmen muss sich aktuell einer Kartellklage durch das US-Justizministerium stellen, bei der man Visa vorwirft, durch unfaire Unterdrückung des Wettbewerbs illegal ein Monopol auf dem Debitkartenmarkt zu betreiben und seine Dominanz, Größe und zentrale Stellung auszunutzen, um Händlern und Banken ein Netz aus Ausschlussvereinbarungen aufzuerlegen. Laut Visa ist die Klage unbegründet und man wird sich energisch verteidigen.

Neue Partnerschaft mit Coinbase im Kryptobereich

Gestern hat Visa eine weitere Partnerschaft mit Coinbase bekanntgegeben. Der Kryptohändler wird Visa Direct integrieren, um Kunden schnelle und sichere Echtzeit-Kontoaufladungen zu ermöglichen. Coinbase hat bereits Millionen von Benutzern, die eine Debitkarte mit ihrem Konto verbunden haben, und die neue Funktion könnte zu erhöhten Transaktionen führen.

Der Autor Andreas Wimbauer ist in folgende Werte investiert: Visa