Volkswagen möchte in China wieder voll angreifen
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
China ist für den Volkswagen-Konzern nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt. In letzter Zeit litt das Geschäft in Asien jedoch unter der Chipkrise und neuen Corona-Lockdowns. Nun möchte man aber eine schnelle Erholung einläuten. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn im ersten Halbjahr habe man in der Volksrepublik mit "gewaltigen Schwierigkeiten" zu tun gehabt. Dementsprechend kann es nur besser werden.
Die Auslieferungen fielen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa ein Fünftel auf rund 1,47 Millionen Fahrzeuge ab. Für die zweite Jahreshälfte gilt: "Es sollte möglich und in Reichweite sein, zu einem ähnlichen Niveau der Verkäufe wie 2020 zurückzukommen und sie bei unseren ID-Modellen gegenüber 2021 zu verdoppeln." Die VW-Gruppe hat mit 15,5 % immer noch den größten Marktanteil in China.
Speziell der Verkauf der Elektroauto-Reihe lief in China anfangs nicht so wie geplant. Einige Kunden wollten beispielsweise besondere oder erweiterte Software-Funktionen in ihren Autos haben.
Nun soll bei der Vernetzung der Fahrzeuge und mit Blick auf das vollautomatisierte Fahren weiter kräftig investiert werden, vor allem auch in Personal. Weitere Übernahmen von Technologie-Unternehmen sind ebenso möglich. "Cariad wird auch schneller", erklärte Volkswagens China-Chef. Hier gab es zuletzt etliche Verzögerungen in der Entwicklung einheitlicher Systeme. In China ist die Software Sparte mit einem eigenen Ableger vertreten.
Aufgrund des Mangels an Halbleitern und zahlreichen neuen Covid-Einschränkungen konnte VW in den vergangenen Monaten einen großen Teil der Nachfrage nicht bedienen. Als Folge traten Lieferengpässe und mehrere Werksschließungen auf. Lokal betrachtet gab es in China vor allem Probleme rundum die Metropole Shanghai. Hier habe fast ein Drittel der Händler vorübergehend schließen müssen. "Das war wirklich ein dunkler Abschnitt unserer jüngeren Geschichte in China.", sagte Wöllenstein, der in Kürze vom bisherigen VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter – mit China-Zuständigkeit auch im Konzernvorstand – abgelöst wird. Jetzt hofft man aber auf Besserung. Im Juni habe man mit rund 340.000 Autos 27 % mehr ausliefern können als noch vor einem Jahr. Im Mai musste noch ein Minus von knapp 24 % verbucht werden. Rund 17.600 ID-Modelle seien an die Kunden in Summe übergeben worden.