Hallo Investoren, Hallo Trader

Bevor wir uns eine Top-Dividendenaktie aus der Defense-Branche ansehen, könnt ihr euch sogleich entscheiden, ob ihr den Artikel lieber lesen oder auf You-Tube ansehen wollt.

Der TraderFox Dividenden-Check weist jeder Aktie bis zu 15 Punkte zu. Es geht darum festzustellen, ob eine Aktie ein geeigneter Bestandteil eines Dividenden-Portfolios ist, mit dem Ziel, einen passiven, stetigen und wachsenden Zahlungsstrom zu generieren. Das Besondere an unserem Dividenden-Check ist, dass die 15 Kriterien immer im Kontext zu den restlichen Aktien des Marktes betrachtet werden. Nach dem Prinzip: Eine Kennzahl gilt als erfüllt, wenn die Firma darin besser abschneidet als zum Beispiel 65 % aller anderen Firmen des jeweiligen Referenzmarktes. Wie ich auf das heutige Unternehmen, das sich aktuell auf Platz 1 befindet, aufmerksam wurde, zeige ich euch jetzt. Wie immer weise ich darauf hin, dass es sich im Beitrag nur um meine eigene Meinung handelt und ich keine Aktien oder sonstigen Finanzprodukte zum Kauf oder Verkauf empfehle. 

Vorgehensweise

Nachdem ich mich bei www.traderfox.de angemeldet habe, öffne ich das Tool AKTIEN-RANKINGS. Grundlage dieses Tools ist die Datenbank von Morningstar. Über 15.000 in Europa und den USA gelistete Aktien können damit untersucht werden. Das Tool ist Teil des Abopaketes "TraderFox Morningstar Datenpaket" und gibt es für 19 € im Monat. Infos dazu findet ihr unter folgendem Link: https://rankings.traderfox.com

Wenn ich auf Scannen gehe, öffnet sich sogleich eine Liste, gerankt nach den attraktivsten Dividendenaktien. Auf Platz 1 befindet sich aktuell General Dynamics, das wir heute besprechen wollen.

General Dynamics (ISIN US3695501086)

Das Unternehmen ist ein international tätiger Rüstungskonzern und nimmt führende Positionen bei landgestützten und amphibischen Gefechtssystemen, missionskritischen Informationssystemen sowie bei Systemen für Schiffsbau und kommerzielle Luftfahrt ein. Die Ursprünge gehen bereits auf das Jahr 1899 zurück, als das Unternehmen als "Electric Boat" gegründet wurde. Seit 1952 firmiert man unter General Dynamics und ist auch stark über Fusionen und Übernahmen gewachsen. Zu den größten Kunden zählt das U.S. Militär, Armeen von verbündeten Nationen sowie auch verschiedene Unternehmen. General Dynamics, mit einer Marktkapitalisierung von 60 Mrd. USD, beschäftigt weltweit mehr als 100.000 Personen. Es ist dem Industrie-Sektor und der Branche "Aerospace & Defense" zuzuordnen. 

In Rüstungsaktien investieren?

Viele Investoren lehnen es entschieden ab, in Rüstungskonzerne zu investieren, da sie die Produkte als Instrumente ansehen, die Gewalt und Tod bringen. Doch natürlich gibt es auch Anleger, die der Ansicht sind, dass jedes Land in der Lage sein muss, sich und seine Bevölkerung zu verteidigen. Genau genommen sind beide Meinungen nicht verkehrt, da es ja auch immer darauf ankommt, wer eine Waffe zu welchem Zweck nutzt. Letztlich muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden, ob er sich vorstellen kann, in Rüstungskonzerne zu investieren oder nicht. 

Klar jedenfalls ist, dass Aktien aus dem Verteidigungsbereich eine gute Beimischung für ein breit gefächertes Depot sein können und zur Absicherung dienen, wenn sich die geopolitische Lage verschärft, wie das aktuell der Fall ist. Zwar hat sich der Rüstungswettlauf, den wir während des kalten Krieges gesehen haben, etwas abgeschwächt, doch die weltweiten Rüstungsausgaben haben zuletzt einen weiteren Höhepunkt erreicht. Und dies dürfte so weitergehen. Vor wenigen Monaten wurde der Westen mit der Nachricht überrascht, dass die Russische Föderation es geschafft hat, ein Raketensystem der neuen Generation zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine Hyperschallrakete des Typs Zirkon, mit einer Geschwindigkeit von mehr als sechs Mach. Unter diesem Aspekt könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Russische Föderation in Augen der USA und der NATO einen zunehmenden Vorsprung haben könnte, was man aus Sicherheitsgründen jedoch auf keinen Fall ignorieren kann. Und so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die westliche Welt schon bald in eine deutlich aktivere Rüstungsphase übergehen wird, um eine passende Antwort auf die mögliche Hyperschall-Bedrohung zu finden, was bedeuten würde, dass wir kurz vor einem neuen Defense-Upgrade-Zyklus stehen könnten. Rüstungskonzerne wie General Dynamics würden davon langfristig profitieren. 

Segmente

Das Geschäftsmodell von General Dynamics ist einfach zu verstehen und global ausgerichtet, wobei mit 83 % der größte Umsatz in den USA erzielt wird. In 2021 belief sich der Geamtumsatz auf 31,5 Milliarden USD. Als das fünftgrößte Defense-Unternehmen der USA stellt es Rüstungsgüter her, wenn diese von den Auftraggebern, wie das US-Verteidigungsministerium nachgefragt werden. General Dynamics ist dabei ein führender Hersteller von U-Booten und Kriegsschiffen. In 2021 wurden mit Marine Systemen 10,5 Mrd. USD erzielt. Übertroffen wurde der Bereich nur durch das Technologiesegment, das mit 12,5 Milliarden USD ein Drittel der Einnahmen ausmacht. Darunter fallen unter anderem Telekommunikations-, Steuerungs-, Überwachungs-, aber auch Kontrollsysteme. Im Aerospace-Bereich, der zuletzt 8,1 Milliarden USD erzielte, werden neben Kampfflugzeugen auch Privatflugzeuge hergestellt. Mit 7,4 Millarden USD machten die Combat-Systeme den geringsten Anteil aus, wobei besonders hier gute Möglichkeiten gesehen werden, den Verkauf stärker zu internationalisieren. Dazu zählen beispielsweise Infanterie-Fahrzeuge und Panzer. Wie unten zu sehen können in diesem Bereich aktuell die größten Margen erzielt werden. Der Gewinn pro Aktie lag zuletzt bei 11,55 USD; in 2022 wird eine Steigerung von 5 % auf 12 bis 12,15 USD erwartet.

Dividenden-Check 

Nach dem TraderFox-Dividenden-Check befindet sich das Unternehmen auf Platz 1. Nicht umsonst kommt es auf 15 von 15 möglichen Punkten. Die Dividendenrendite liegt bei attraktiven 2,34 %; für das aktuelle Jahr werden 2,56 % erwartet. Stark ist zudem, dass das Unternehmen seit 35 Jahren ununterbrochen Dividende zahlt. Da die Ausschüttungsquote nur bei 37 % liegt, kann davon ausgegangen werden, dass die Dividende auch in den nächsten Jahren immer etwas erhöht wird. In den letzten 10 Jahren betrug das Dividendenwachstum 9,82 %. Das Unternehmen wächst zwar langsam. So betrug das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten zehn Jahre nur 1,7 %. Doch das Wachstum verlief, ebenso wie die Rendite, in den letzen zehn Jahren sehr stabil. Die Eigenkapitalrendite beträgt aktuell stattliche 23 % und auch die Nettomargen von 8,5 % liegen weit über dem Durchschnitt der Peer-Group.

Burggraben

Diese Kennzahlen weisen auf einen Burggraben hin, ebenso wie der Kundenstamm. Denn als fünftgrößtes Rüstungsunternehmen der USA hat man mit den US-Streitkräften ein hochgerüstetes Militär als Kunden, wobei die USA bei weitem die größten Rüstungsausgaben der Welt haben. Diese Heimatstärke schlägt sich regelmäßig in Aufträgen nieder, bei denen auswärtige Anbieter, wie beispielsweise aus Europa, geringere Chancen haben und nur selten zum Zug kommen. Ob Airbus oder Dassault Systems, einheimische Anbieter haben hier immer die Nase vorn. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass General Dynamics sich über die letzten Jahrzehnte einen sehr guten Ruf in der Branche erarbeitet hat und zum "etablierten Kreis" der Rüstungskonzerne in den USA zählt. Erst letzte Woche hatte das US-Verteidigungsministerium darauf hingewiesen, dass seit den 1990er Jahren von 51 Rüstungsunternehmen nur noch fünf übrig geblieben seien. Diese Konsolidierung bringt zwar letztlich potenzielle Probleme für die  nationale Sicherheit mit sich. Doch gibt sie den Unternehmen eine größere Machtposition, schon allein deshalb, weil dadurch die Intensität des Wettbewerbs verringert wurde. Dass es sich bei dem Defense-Business um ein lukratives Geschäft handelt, zeigt sich auch in der Entwicklung der verschiedenen Aktien aus dem Bereich, die alle von links unten nach rechts oben laufen.

Wachstumsaussichten und Risiken

Im letzten Jahr konnte das Unternehmen über alle vier Segmenten hinweg deutlich zulegen. Auch die Cash-Generierung war zuletzt hervorragend. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft betrug in 2021 4,27 Milliarden USD. Das Management äußerte sich zuletzt erfreut über die starke Jahresleistung, die aufzeigt, dass das Unternehmen sehr gut aus der Pandemie herausfindet. Dabei betonte das Management zuletzt, dass sich im Vergleich zu den letzten Jahren, stärker auf das Wachstum konzentriert werden soll. So will man etwa stärker im Ausland wachsen. Aber auch mit neuen Produkten will man punkten. Dass das Unternehmen dies gut kann, zeigt sich an seiner technologischen Kompetenz und der hervorragenden Produkte, wie die F-16-Bomber oder die Gulfstream-Jets. 

Dass die Produkte weiter gefragt sind, sieht man darin, dass zuletzt mehrere neue Aufträge erteilt wurden, der Auftragsbestand einen neuen Rekord erreicht hat und viele Vertragsverlängerungen zu verzeichnen waren. Allein im Aerospace-Bereich liegt der Auftragsbestand 40 % über dem des Vorjahres. Interessant ist auch, dass das Unternehmen zuletzt seine Bilanz enorm verbessert und die Nettoverschuldung zum ersten Mal seit 2018 unter 10 Milliarden USD gedrückt hat, was wiederum den Zinsaufwand um 19 % reduzieren wird. 

Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten ein hervorragender Rüstungskonzern, und das wird auch, meiner Meinung nach, in absehbarer Zukunft so bleiben. Dank seiner technologischen Überlegenheit und seines hohen Auftragsbestands verfügt General Dynamics über einen angemessenen Burggraben. Das größte Risiko, neben dem weiter hohen Arbeitskräftemangel, liegt denke ich, in den neuen Produkten, die rauskommen werden. So wird demnächst beispielsweise eine Reihe neuer Gulfstream-Jets auf den Markt kommen. Bei der Einführung neuer Produkte besteht jedoch immer ein großes Risiko des Misserfolgs. Sollten die neuen Gulfstream-Jets, oder andere neue Produkte, enttäuschen, würde das die Gewinnspannen schmälern und sich wohl auch negativ auf den Aktienkurs auswirken. 

Nun schaue ich mir noch die Kursentwicklung an: 

Die Aktie von General Dynamics ist ein echter Dauerläufer. In den letzten zehn Jahren hat sie eine durchschnittliche jährlich Performance von 12 % erzielt. Seit 1980 sind aus 1000 USD 82,500 USD geworden. Dividenden sind hier aber noch nicht einmal mit eingerechnet. Das Allzeithoch liegt bei 230 USD und wurde im Jahr 2018 erreicht. In der Corona-Krise fiel die Aktie kurzzeitig auf 100 USD, bevor sie sich wieder erholen konnte und mit 215 USD aktuell auf einem Jahreshoch notiert. Aktuell ist die Aktie für einen prozyklischen Einstieg spannend, da sie unmittelbar am Widerstand bei 216 USD notiert. Sollte dieser nun überschritten werden, winkt als Nächstes das Allzeithoch bei 230 USD, das allerdings mittelfristig nur als Zwischenstation dienen sollte, wenngleich eine Entspannung im Ukraine-Konflikt natürlich durchaus zu einer Konsolidierung führen könnte, die meines Erachtens aber nur vorübergehend sein wird. 

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Ich wünsche euch eine gute Woche!

Bis bald

Andreas Haslinger

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de

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