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Die Beantwortung dieser Fragen ist jedoch gar nicht so einfach. Nein, sie ist eher ziemlich komplex; aber daher auch umso spannender, weil herausfordernder. Das Problem ist nur, dass diese Herausforderung aktuell auf eine Suche nach schnellen, einfachen Antworten und Konzepten trifft. Die Fragensteller sind ungeduldig, weil unsicher oder gar ängstlich. Und dies führt dazu, dass ein Großteil unserer Entscheider und Meinungsmacher mit der Situation, in der wir uns befinden, vollkommen überfordert sind.
Was mir grundsätzlich auffällt und mißfällt ist, dass jeder eine Meinung hat und noch schlimmer aus seiner Meinung unmittelbare Forderungen, Gebote und Verbote ableitet. Die Zeit für eine Analyse bzw. das Hinterfragen der eigenen Meinung findet kaum statt. "Ich weiß, dass ich nichts weiß" trifft auf die Verlockung in unserer digitalen Medienwelt mal so richtig bekannt zu geben, was ich für richtig halte! Die Ursache hierfür ist sicherlich, dass diese weltweite Pandemie auf eine noch junge digitale Medienwelt trifft. Jeder kann mit jedem Reden oder eher Streiten. Wer am lautesten zwitschert, wird von den meisten (hilfesuchenden) gehört. Und durch dieses "Gehör finden" entstehen ganz neue Aufmerksamkeits- und Machtpotentiale.
Doch zurück zur Börse: An der Börse wird die Zukunftsaussicht gehandelt! Oder, wie ich in einem meiner vorherigen Artikel beschrieben habe: Erwartungen und Gewissheit bewegen die Kurse. Als im Januar/Februar der ganzen Welt klar wurde, was da auf uns zukommt, gab es einen mächtigen Mann in einem weißen Haus, welcher immernoch irgendetwas von einer Verschwörung der politischen Gegner faselte. Dies führte zu einer noch nie erlebten Unsicherheit und ließ die Börsen senkrecht abstürzen. Erst als sich von heut auf morgen der Ton und die Äußerungen dieser Person änderte, wurde ein Tief gefunden. Zumindest hatte er das Problem nun erkannt, um es, wie auch immer, zu beheben!
Nun kann man sich wieder den Erwartungen (dem Einschätzen der Zukunft) widmen. Werden in Zukunft wieder Autos gekauft? Werden wir wieder Reisen und wenn ja, wann und wie häufig? Die digitale Revolution macht einen riesigen Sprung nach vorne und der Wandel zu einer digitalen Gesellschaft beschleunigt sich noch mehr. Wer ist hierbei besser aufgestellt, die USA, Asien, Afrika oder Europa?
In zwei Jahren von heute wird die Covid-19 Rezession, wie jede Rezession auch, dazu geführt haben, dass alte Strukturen durch neue, bessere Ideen ersetzt wurden. Der externe Schock, der so dramatisch auf unser Leben einwirkt, wird aber auch zahlreiche neue Lernprozesse anstoßen. Wir werden uns als Menschheit bewußter, auf welchem Weg wir uns derzeit befinden. Neben der Bedrohung durch den Klimawandel, erfahren wir nun, welche weiteren Konsequenzen unser globales Leben haben kann. Ich vergleiche die Situation mit dem Einschlagen eines Blitzes in mein mühsam aufgebautes Haus, welcher nicht nur das Haus beschädigt sondern auch die darin lebenden Menschen verletzt. Jedoch: Gebe ich nun das Leben in einem Haus auf oder entwickle ich z.B. einen Blitzableiter?
Ich bin der Überzeugung, dass dies die letzte Pandemie ist, die wir erleben werden. Wenn in X Jahren wieder ein Virus irgendwo auf der Welt auftaucht, weiss nun jeder Mensch auf diesem Planeten, was zu tun ist; er setzt sich seine Maske auf, wäscht sich seine Hände und hält Abstand. Die Hausärzte und Krankenhäuser werden (endlich) digital vernetzt sein, um jedes Auftreten einer Erkrankung zu erkennen und gezielt bekämpfen zu können. Gleichzeitig wird ein riesiger globaler wissenschaftlicher Apparat aktiviert, der mit Forschung und Wissensaustausch ein Mittel gegen diesen "Feind" erarbeitet.
Alles wird gut, das Depot ist wieder im Plus und bleiben Sie gesund!