Der Portfoliobuilder: Zwei Aktien erreichen den Take-Profit - Und zwei Unternehmen wurden neu eingebucht!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hallo Trader, Hallo Investoren
Wie immer könnt ihr euch sogleich entscheiden, ob ihr den neuen Artikel lieber lesen wollt, oder ob ihr ihn euch lieber auf You-Tube ansehen wollt.
Die heftige Korrektur an der Nasdaq in der letzten Woche hat unser Musterdepot kaum zu spüren bekommen. Das lag vor allem daran, dass bereits vorher zwei Werte mit Take-Profit verkauft werden konnten. So konnte das Depot im letzten Monat überdurchschnittlich zulegen, und wenn ich mir die neuen Werte im Depot so ansehe, dann könnte es im neuen Monat durchaus so weitergehen. B ei unserem Musterdepot, das mit unserem TraderFox Portfolio-Builder entwickelt wurde, handelt es sich ja um ein Depot, das gezielt auf Wachstumswerte setzt, die nahe ihrer Hochs notieren. So wird versucht regelbasiert den Markt zu schlagen. Das Spannende am regelbasierten Vorgehen ist die Tatsache, dass so jegliche Überlegungen und Empfindungen die einen Investor oder Trader in der Regel zu einem Aktienkauf bzw. Verkauf animieren, ausgeschaltet werden. Damit ist die Herangehensweise völlig anders als die sonst üblichen Herangehensweisen.
Mit dem Portfolio-Builder ist es natürlich auch möglich nach anderen Regeln als den hier aufgezeigten, Portfoliosysteme zu entwickeln und zu testen. Wenn ihr z.B. nur Aktien handeln wolltet, die ein Gap-Down von mindestens 5% aufweisen und nahe am 52-Wochentief notieren, dann könnt ihr dies natürlich auch machen. Dabei lassen sich mit dem Portfolio-Builder die verschiedensten technischen und fundamentalen Kennzahlen beliebig kombinieren, und ihr könnt dann im Anschluss eure Strategie bis zu 30 Jahre backtesten. Der TraderFox Portfolio-Builder ist vor allem bei Vermögensverwaltern und Privatanlegern, die ihr Geld regelbasiert anlegen wollen ein beliebtes Tool. Infos zu unserem Portfolio-Builder findet ihr unter folgendem Link. https://traderfox.de/software/#portfolio-builder
Portfolio-Builder; Quelle: TraderFox
Wie ihr mit unserem Portfoliobuilder eure eigenen Strategien entwickeln und diese über Jahrzehnte backtesten könnt, zeige ich euch jetzt.
Vorgehensweise
Nachdem ich mich bei www.traderfox.de angemeldet habe, wähle ich das Tool PORTFOLIO-BUILDER aus. Hier ist es mir möglich verschiedene Länder und Börsenplätze auszuwählen. Ich entscheide mich für die 1000 volumenstärksten US-Aktien und gebe hier als Datum den 2. November ein, denn da wurde die Umschichtung durchgeführt.
Die Ranking-Kriterien die wir für das Musterdepot anwenden und zusammen 100 % ergeben müssen, sind folgende:
Geometrisches EPS-Wachstum und Umsatzwachstum mit je 5 % ⬆️
Abstand vom Hoch und Abstand vom Tief mit je 35 % ⬆️
Performance auf Sicht von 14 Tagen mit 5 % ⬇️
Tägliche Volatilität mit 15 % ⬇️
Als Nächstes habe ich die Möglichkeit Einstiegskriterien festzulegen. Ihr könnt dabei unter Dutzenden auswählen, sowohl charttechnischen, fundamentalen als auch technischen Kriterien. Dann habt ihr unter den Transaktionsregeln u.a. die Möglichkeit zu bestimmen, wie viele Positionen euer Depot beinhalten soll. In unserem Fall sind es fünf. Ihr habt mit dem Portfoliobuilder die Möglichkeit sowohl die Depotgröße frei zu wählen, als auch das Umschichtungsintervall frei zu bestimmen. Ihr könnt entscheiden, ob ihr einen automatischen Take-Profit anwenden wollt und selbstverständlich könnt ihr verschiedene Ausstiegsregeln definieren.
In unserem Fall wird immer zu Monatsbeginn umgeschichtet und wir haben einen Take-Profit von 23 %, was dazu führte, dass in diesem Monat zwei Werte mit Take Profit verkauft werden konnten.
Depot
Seit dem 1. November 2019 konnte das Musterdepot eine Performance von knapp 17 % erzielen. Wir liegen somit immer noch hinter der Benchmark, holen aber auf.
Performance Musterdepot seit 1. November 2019; Quelle: TraderFox
Die ausgebuchten Aktien
Von den fünf Aktien im Depot, wurden zwei Aktien ausgebucht, nämlich Cerence und Moderna. Während wir Moderna mit Plus-Minus-Null verkauften, erzielten wir mit Cerence einen Gewinn von immerhin knapp 25 %. Dabei ist es immer gut, zumindest wenn man keine Verkaufsorder ins System eingeben will, dass ihr euch einen Alarm setzt, wo der Take-Profit realisiert werden soll. Mit unserer TraderFox-Software ist dies problemlos möglich, wie ihr in der Abbildung sehen könnt. Bei Cerence wurde der Take-Profit zu knapp 65 USD realisiert und damit ziemlich genau am vorläufigen Allzeithoch.
Tageschart Cerence; Quelle: TraderFox
Bestehende Aktien im November
Neben Cerence konnten wir auch mit Zoom Video erneut einen Take-Profit von mehr als 25 % erzielen. Dabei ist zu erwähnen, dass wir Zoom die letzten Monate bereits dreimal im Depot hatten und jeweils mit ordentlichem Gewinn verkaufen konnten. Im Gegensatz zu Cerence wurde Zoom Video nun erneut in das Musterdepot eingebucht und ich bin gespannt, ob wir mit der Aktie auch diesmal wieder einen Gewinn erzielen können. Neben Zoom Video bleiben uns die beiden Unternehmen Big Lots und Overstock erhalten. Während wir mit Big Lots aktuell etwa 10 % im Plus sind und leider um wenige Cent den Take-Profit verpasst haben, sind wir mit Overstock aktuell gut 25 % im Minus. Das Unternehmen hat letzte Woche seine Zahlen vorlegt und die waren außerordentlich gut, was dazu führte, dass der Kurs der Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen erst einmal um gut 10 % nach oben schoß. Der Kursgewinn hielt jedoch nicht lange an und die Aktie wurde komplett abverkauft. Für den frühen Aufschwung sorgte die Tatsache, dass die Ergebnisse fürs dritte Quartal überzeugen konnten. Der Umsatz stieg YoY um 111 % und das EPS lag bei 0,50 USD pro Aktie, nach einem Verlust im Vorjahr von 0,89 USD. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen, doch die Kursgewinne wurden dennoch wieder abgegeben. Warum? Ich gehe mal davon aus, dass dies daran lag, dass die hohe Nachfrage nach den Waren des Unternehmens zu erheblichen Unterbrechungen in der Lieferkette geführt haben und es kaum gelang, mit der hohen Nachfrage Schritt zu halten. Zudem hat das Unternehmen wohl in letzter Zeit viel investiert und die Lager sind nun voll. Volle Lager aber bedeuten, dass hier Überkapazitäten entstehen dürften, sollte sich jetzt die Tendenz abzeichnen, dass die Krise abklingt. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Aktie in diesem Jahre bereits um fast 1000 % gestiegen ist und somit bereits sehr viel eingepreist ist.
Neben Overstock, Big Lots und Zoom Video kommen nun zwei neue Unternehmen hinzu, nämlich Bandwidth und Digital Turbine. Digital Turbine hatten wir erst vor zwei Monaten im Depot, ich werde aber dennoch kurz auf das Unternehmen eingehen.
Digital Turbine (APPS)
Das Unternehmen, mit einer Marktkapitalisierung von 2 Mrd. USD, stellt eine mobile Werbeplattformlösung bereit und vereinfacht mit seinen Produkten das Auffinden von Inhalten und liefert sie direkt auf die Mobilgeräte. Dabei bietet die Plattform für Anwender eine reibungslose Einbindung von Inhalten sowie zahlreiche Monetarisierungsmöglichkeiten. Aktuell nutzen mehr als 40 Mobilfunkbetreiber und Erstausrüster (OEMs) u. a. Verizon und T-Mobile die Plattform, wobei das Unternehmen bereits mehr als drei Milliarden Apps für Zehntausende von Werbekampagnen installiert hat. Das Unternehmen wurde 1998 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Austin/Texas. Es ist dem Technologie-Sektor und der Software-Application-Branche zuzuordnen.
Wachstum und Risiken
Das Unternehmen berichtete am 30. Oktober die Zahlen für das zweit Quartal des Geschäftsjahres 2021. Dabei überraschte Digital Turbine mit einem Gewinn von 15 Cent pro Aktie, wobei die Analystenschätzungen um 36 % übertroffen werden konnten. Die Umsätze in Höhe von 71 Mio. USD übertrafen ebenfalls die Schätzungen und zwar um 16 %. Die Prognose hatte nur bei 59 bis 61 Mio. USD gelegen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 116 %, was in erster Linie auf höhere internationale Umsätze, die YoY um über 100 % nach oben schossen, und neue Produkte zurückzuführen ist. Damit kann das Unternehmen an sein hohes Wachstum der letzten Jahr anknüpfen, und das dürfte wohl auch die nächsten Quartale über so bleiben. Denn Werbetreibende verteilen ihre Ausgaben inzwischen immer stärker aktiv auf digitalen Plattformen, die direkt messbare Ergebnisse liefern. Digital Turbine, das genau so eine Plattform bietet, ist damit ein klarer Profiteuer dieses Trends, insbesondere angesichts der höheren Conversion-Rates, die durch die Plattform generiert werden, da Unternehmen und Verbraucher überall auf der Welt zunehmend mit Anwendungen und mobilen Inhalten als Teil ihrer täglichen Routine zu tun haben. Die Quartalszahlen wurden zwar Anfangs abverkauft, allerdings steht der Kurs der Aktie inzwischen deutlich höher als vor der Zahlenbekanntgabe, was positiv zu werten ist und bedeuten könnte, dass wir das letzte Tief vorerst gesehen haben dürften.
Charttechnik
Die Aktie von Digital Turbine korrigierte über die letzten Wochen von ihrem Hoch bei knapp über 40 USD um mehr als 30 %. Das aktuelle Tief wurde am Tag der letzten Zahlenbekanntgabe am 30. Oktober bei 25 USD gemacht. Seitdem zieht die Aktie wieder an und konnte sogar den kurzfristigen Abwärtstrend brechen. Bei einem Einstieg ist zu beachten, dass die Aktie sehr volatil ist, dennoch stehen die Chancen gut, dass zeitnah noch einmal das letzte Hoch angelaufen werden kann.
Bandwidth (BAND)
Bandwidth, mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 3,88 Mrd. USD, ist ein Cloud-basierter Kommunikationsplattform-as-a-Service Anbieter (CPaaS), der es Unternehmen ermöglicht, Sprach- und Textkommunikationsdienste über jede mobile Anwendung zu erstellen, zu skalieren und zu betreiben. Die Lösungen des Unternehmens umfassen eine breite Palette von Software-APIs für Sprach- und Textfunktionen sowie IP-Sprachnetze, sind einfach zu bedienen und ermöglichen es anderen Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen durch die Integration fortschrittlicher Sprach- und Textfunktionen zu verbessern. Zu den Kunden zählen u. a. Google und Zoom.
Bandwidth, mit Sitz in North Carolina, wurde 1999 gegründet und ging in 2017 an die Börse. Das Unternehmen beschäftigt etwa 700 Personen und ist dem Technologie-Sektor und der Branche der Software Infrastructure zuzuordnen.
Quelle: Unternehmenswebsite Bandwidth
Wachstum und Risiken
Als größten Konkurrenten hatte Bandwidth bislang immer den Wettbewerber Twilio zu fürchten. Das Umsatzwachstum bei Bandwidth hinkte die letzten Jahre immer hinterher und bewegte sich bei etwa 15 %. Seit diesem Jahr hat sich das allerdings geändert. So konnte das Unternehmen im letzten Quartal seinen Umsatz immerhin um gut 40 % auf 84,75 Mio. USD steigern. Und auch beim EPS machte das Unternehmen mit einem Verlust von -0,10 USD pro Aktie Fortschritte und erwartet ab 2022 nachhaltig profitabel zu werden.
Durch die COVID-19-Krise hat das Geschäft von Bandwidth, aufgrund der starken Nachfrage nach Meeting- und Work-from-Home-Lösungen, deutlich an Fahrt aufgenommen. Kunden des Unternehmens wie Google, Microsoft und Ringcentral setzen seit der Krise verstärkt auf die IP-Sprachnetzwerke und APIs, die für die App-Entwicklung benötigt werden. Neben zunehmender Nachfrage von Unternehmensseite sorgen aktuell auch staatliche Behörden für Rückenwind, da hier gerade eine Modernisierungswelle einsetzt. Veraltete Legacy Systeme werden zunehmend überholt, was auch führende Softwareanbieter wie Tyler Technologies (TYL) gerade bestätigen. Bandwidth kann u. a. die Anbindung von Notrufdiensten ermöglichen, wodurch Anrufer automatisch wichtige Informationen wie den Standort an die Zentrale mitsenden. Bei Outbound-Interaktionen können innovative A2P-Funktionen tiefgreifendere Einblicke ermöglichen und offenlegen, welche Kunden es wert sind kontaktiert zu werden. Das spart Ressourcen und somit auch Kosten ein. Kritisch zu betrachten ist aktuell die hohe Bewertung. So liegt das KUV aktuell bei 12, wobei das Unternehmen noch nicht profitabel wirtschaftet. Sollte der Markt in einen stärkeren Korrekturmodus übergehen, dürfte die Aktie von Bandwidth wohl kurzfristig überproportional leiden, da Investoren wohl das Geld aus risikoreichen Anlagen stärker abziehen dürften.
Charttechnik
Bandwidth konnte seit dem Märztief, als der Kurs bei 50 USD notierte, stolze 300 % zulegen. Aktuell konsolidiert die Aktie und sollte spätestens im Unterstützungsbereich bei 140 USD drehen. Mit gefällt der Chart aufgrund der Tatsache, dass er gerade schön an den Widerstand heranläuft, sehr gut. Einen Kauf kann ich mir vorstellen, sollte die Aktie Stärke aufbauen und über die Widerstandslinie nach oben ausbrechen.
Wie immer freue ich mich schon auf den nächsten Monat und bin gespannt, welche Aktien dann zu den Gewinnern zählen werden.
Bis zum nächsten Mal
Andreas Haslinger
Verwendete Tools:
TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de
Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com
Portfoliobuilder: https://portfoliobuilder.traderfox.com
Infos zum Portfolio-Builder: https://traderfox.de/software/#portfolio-builder
Haftungsausschluss: Dieses Format dient ausschliesslich Informationszwecken. Die Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf irgend eines Wertpapiers dar. Der Kauf von Aktien ist mit hohen Risiken behaftet. Ihre Investitionsentscheidungen dürfen Sie nur nach eigener Recherche und nicht basierend auf unseren Informationsangeboten treffen. Wir übernehmen keine Verantwortung für jegliche Konsequenzen und Verluste, die durch Verwendung unserer Informationen entstehen.
Aufklärung über mögliche Interessenkonflikte:
-Wenn TraderFox-Redakteure gehebelte Trades eingehen, wählen sie in der Regel ausschließlich Produkte von TraderFox-Partner-Emittenten. Diese sind derzeit: City, Goldman Sachs, HVB, DZ Bank, Morgan Stanley und UBS.
-TraderFox-Redakteure klären im Artikel über Eigenpositionen auf. Wenn ein anderer Redakteur an der Erstellung des Artikels mitgewirkt oder davon gewusst hat, wird dieser namentlich genannt und es findet ebenfalls eine Aufklärung über Eigenpositionen statt.
Eigenpositionen:
Verantwortlicher Redakteur Andreas Haslinger: Keine