The Home Depot Inc. (HD) übertraf am Dienstag, den 13. August 2024, die Quartalserwartungen, warnte jedoch, dass die Umsätze in der zweiten Jahreshälfte schwächer ausfallen werden als erwartet, da hohe Zinsen und Verbraucherunsicherheit die Nachfrage dämpfen.

Der Umsatz stieg leicht von 42,92 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum auf 43,2 Mrd. USD. Der Gewinn pro Aktie fiel von 4,65 USD im Vorjahr auf 4,60 USD, lag damit aber über den von der LSEG ermittelten Erwartungen an der Wall Street von 4,49 USD. Die Aktien des Unternehmens schlossen am Dienstag mehr als 1 % höher.

Vergleichbare Umsätze sinken erneut. Prognosen leicht gesenkt

Der Gesamtumsatz beinhaltet bereits 1,3 Mrd. USD aus der kürzlich erfolgten Übernahme von SRS Distribution für 18,25 Mrd. USD. Das gekaufte Unternehmen verkauft Zubehör an Fachleute in den Bereichen Landschaftsbau, Dachdeckerei und Poolbau. Die vergleichbaren Umsätze sanken im Quartal unternehmensweit um 3,3 % und in den USA um 3,6 %. Das war laut StreetAccount schlechter als der von Analysten erwartete Rückgang von 2,1 %. Es war das siebte Quartal in Folge mit negativen vergleichbaren Umsätzen bei Home Depot.

Der Baumarkt rechnet nun mit einem Rückgang der vergleichbaren Umsätze für das Gesamtjahr um 3 bis 4 % gegenüber dem Vorjahr. Zuvor hatte das Unternehmen mit einem Rückgang von 1 % gerechnet. Der Gesamtumsatz wird voraussichtlich um 2,5 bis 3,5 % steigen, einschließlich einer 53. Woche im Geschäftsjahr und eines Umsatzes von SRS in Höhe von etwa 6,4 Mrd. USD. Ohne den Umsatz von SRS wäre die neue Jahresprognose jedoch einer Umsatzkürzung gleichgekommen. Ebenso sollen 12 neue Geschäfte eröffnet werden.

Eigenheimbesitzer schieben Projekte auf und sind bei Ausgaben vorsichtiger

Home Depot kämpft seit Mitte 2023 mit Verbrauchern, die eine "Aufschubmentalität" an den Tag legen. Die aktuell hohen Zinssätze und die Möglichkeit einer Zinssenkung im September durch die Fed, haben sie dazu veranlasst, den Kauf und Verkauf von Häusern und das Ausleihen von Geld für größere Projekte, wie etwa die Renovierung einer Küche oder eines Bades, aufzuschieben.

Einer Umfrage unter Kunden und Heimwerkerfachleuten zufolge sind die Verbraucher aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage vorsichtiger geworden. Die Kunden besuchten die Geschäfte und die Website von Home Depot im Quartal weniger häufig und gaben dabei weniger aus als im Vorjahreszeitraum. Die Kundentransaktionen sanken um fast 2 % und der durchschnittliche Betrag sank leicht von 90,07 USD im Vorjahresquartal auf 88,90 USD. Obwohl sich die Inflation leicht abkühlt, frustrieren höhere Preise, insbesondere für alltägliche Kosten wie Lebensmittel, Energie und Wohnen, die Kunden weiterhin und veranlassen sie an anderen Stellen wie etwa bei Renovierungen zu sparen.

Diese und nächste Woche werden weitere Verbraucherhinweise kommen, wenn Walmart am Donnerstag seine Gewinne bekannt gibt und die Regierung die Einzelhandelsumsatzzahlen bekannt gibt. Andere Einzelhändler, darunter Target, Macy’s und Best Buy, werden in den kommenden Wochen ebenfalls ihre Ergebnisse veröffentlichen.

Verbraucher hoffen auf Zinssenkung im September

Sollte im September die langersehnte Zinssenkung kommen, würde dies zu niedrigeren Hypothekenzinsen und Kreditkosten für Eigenheimbesitzer führen, die einen Anbau vornehmen oder ein größeres Projekt finanzieren möchten. Die Führungskräfte von Home Depot betonen die langfristigen guten Aussichten für Heimwerker und verweisen dabei auf die alternden Häuser des Landes, den Mangel an Häusern und die erheblichen Wertsteigerungen der Immobilien, insbesondere während der Jahre der COVID-Pandemie. Verglichen mit vielen anderen Einzelhändlern hat Home Depot einen finanziell stabileren Kundenstamm. Etwa die Hälfte seines Umsatzes kommt von Heimwerkern und etwa die Hälfte von Heimwerkerkunden. Etwa 90 % dieser Heimwerkerkunden besitzen ein Eigenheim.

Der Autor Andreas Wimbauer ist in folgende Werte investiert: The Home Depot Inc.